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Nightschool. Du darfst keinem trauen

Nightschool. Du darfst keinem trauen

Titel: Nightschool. Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Daugherty
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Mühe, wach zu bleiben. »Meine Akte und dieser Brief …«
    »Morgen nach dem Unterricht – ich erwarte dich in der Kapelle«, sagte er. »Übrigens werde ich schon um sieben Uhr zum Frühstück gehen – wenn du um die gleiche Zeit da bist, kann ich dich vor den Klatschmäulern beschützen. Und bis dahin … Versuch ein bisschen zu schlafen.«
    Er öffnete das Fenster und wandte sich noch einmal um. »Ach ja. Das heute Abend in meinem Zimmer …«
    Sie wurde rot und erwartete, dass er sagen würde, es sei ein Fehler gewesen.
    »… war phantastisch.« Er lächelte auf diese sexy Art, bei der ihm die Haare vor die Augen fielen, und kletterte aus dem Fenster.
    Ein warmes Gefühl durchströmte ihren Körper. Die ganze Anspannung wegen der Dinge, die sie gerade herausgefunden hatten, löste sich auf, und sie lächelte in die Dunkelheit.
    »Ganz meine Meinung«, sagte sie.
    Am nächsten Morgen ging sie um Punkt sieben zum Frühstück. Carter erwartete sie am Eingang zum Speisesaal.
    »Ist Mylady bereit für ihre Begleitung?«, fragte er.
    »Deine Lady könnte ein Specksandwich ermorden«, erwiderte sie.
    »Oh, wie ladylike, Mylady.«
    Lachend betraten sie den Speisesaal, wo sie sofort die kühle Atmosphäre spürten.
    »Auweia«, murmelte Carter.
    Das Gefühl, von allen angestarrt zu werden, schüchterte Allie derart ein, dass sie noch näher an ihn heranrückte, während sie am Buffet ihre Teller füllten. Als sie zu Rachel und Lucas an den Tisch gingen, hörte Allie von überall Getuschel und ab und zu schrilles Lachen.
    Rachel und Lucas sahen besorgt aus.
    »Mann, ist das ätzend«, sagte Lucas, als sie sich setzten. »Was wollt ihr jetzt machen?«
    »Ich finde, Isabelle ist jetzt gefordert, etwas dagegen zu unternehmen«, sagte Carter. »Wir können nicht viel tun, es sei denn, Allie möchte, dass wir ihr auf Schritt und Tritt folgen.«
    »Normalerweise lässt Isabelle so was nicht so eskalieren«, stimmte Rachel zu.
    »Vielleicht versucht sie den Eindruck zu vermeiden, dass sie jemanden bevorzugt«, warf Lucas ein. »Alle wissen doch, dass Allie ihre besondere Aufmerksamkeit genießt.«
    »Was soll’s«, sagte Allie und belegte ihr Brot mit gebratenem Speck. »Ich weiß nur, dass ich Katie einen Arschtritt verpasse, wenn sie mir heute zu nah kommt.«
    Sie nahm einen Riesenbissen. Als sie aufschaute, sah sie, dass Carter den Kopf schüttelte.
    »Was ist?«, fragte sie mit vollem Mund.
    »Nichts, nichts«, antwortete er.
    »Ich glaube, er denkt: So lieben wir sie«, sagte Rachel grinsend.
    In diesem Moment übertönte Isabelles Stimme den Lärm im Speisesaal. »Darf ich um eure Aufmerksamkeit bitten.« Sofort kehrte Stille ein.
    Isabelle stand an der Stirnseite des Raums. Sie trug eine lavendelfarbene Strickjacke über einer makellos weißen Bluse mit blütenweißem Rock und hatte eine silberne Stola um die Schultern gelegt. So streng hatte Allie sie noch nie gesehen. »Ich möchte alle Schüler daran erinnern, dass jede Form von Mobbing einen sofortigen Schulverweis nach sich zieht. Ich gehe davon aus, dass ich euch nicht noch einmal daran erinnern muss.«
    Sie drehte sich um und ging, ihre Schritte hallten durch den voll besetzten Saal.
    Allie deutete auf sich und formulierte stumm die Frage: »Hat die mich gemeint?« Rachel, Carter und Lucas nickten.
    Auf dem Weg ins Klassenzimmer waren sie sich nicht ganz einig darüber, ob Isabelles Ermahnung dem Getuschel ein Ende setzen würde. Rachel war skeptisch, doch Carter und Lucas fanden, dass sie für den Moment getan hatte, was sie konnte.
    In der Biostunde entdeckte Allie, dass auf dem Platz neben ihr Jo saß, deren Stubenarrest offenbar zu Ende war. Ihr elfengleiches Haar war ordentlich gebürstet, ihr Gesichtsausdruck bedrückt.
    Allie war ratlos, wie sie mit der Situation umgehen sollte. Sie konnte Jo schlecht auf die Nase binden, was sie gestern Abend zufällig aufgeschnappt hatte – wie hätte sie rechtfertigen sollen, dass sie gelauscht hatte? Doch sie konnte auch nicht darum bitten, sich auf einen anderen Platz setzen zu dürfen, weil Jerry den Grund hätte erfahren wollen.
    Am besten, ich tu so, als wär nix, beschloss sie. Wenn du nichts Nettes sagen kannst, sag einfach gar nichts.
    Also setzte sie sich still auf ihren Platz und drehte ihren Stuhl ein kleines Stück von Jo weg, die offensichtlich ebenfalls beschlossen hatte, so zu tun, als ob nichts wäre. Und so saßen sie ohne ein Wort sieben endlose Minuten nebeneinander, bis Jerry hereinkam und

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