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Nightschool. Du darfst keinem trauen

Nightschool. Du darfst keinem trauen

Titel: Nightschool. Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Daugherty
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seiner gewohnten lakonischen Art, als wäre nichts gewesen.
    »Du bist ganz schön schnell«, sagte er.
    »Bin schon immer gern gerannt«, sagte sie und versuchte, im gleichen beiläufigen Ton zu antworten. »Ich finde es gut zu wissen, dass ich im Zweifel weglaufen kann.«
    Er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Irgendwie überrascht mich das nicht.« Sie waren bei der Treppe angelangt. »Okay. Ich gehe jetzt zu den Jungs hoch. Schaffst du es von hier aus allein?«
    »Ja, klar«, antwortete sie.
    »Na, dann«, sagte er und hielt ihr die Faust hin. »Wir sehen uns.«
    Sie schlug ihre Faust gegen seine und wandte sich der Treppe zu. Als er schon fast am anderen Ende des weiten Flurs verschwunden war, flüsterte sie ihm hinterher, so leise, dass er es auf keinen Fall hören konnte. »Gute Nacht, Carter.«
    Die Sonne schien durch die Fenster, als Allie am nächsten Morgen mit nassen Haaren die Haupttreppe hinuntersprang. Gestern Abend war sie so erschöpft gewesen, dass sie sofort eingeschlafen war. Und sie musste tief geschlafen haben, denn sie konnte sich weder an Alb- noch an sonst irgendwelche Träume erinnern. Nach einer heißen Dusche fühlte sie sich jetzt zum ersten Mal nach dem Sommerball so richtig wohl in ihrer Haut.
    Im Speisesaal ging es lebhaft zu, wenn auch weniger laut als sonst, und da weder Jo noch Gabe irgendwo zu sehen waren, setzte sie sich zu Lucas.
    »Hallo«, sagte sie, ohne ihn richtig anzuschauen, und konzentrierte sich auf den Berg Rührei mit Speck, der sich auf ihrem Teller erhob.
    Kaum, dass sie sich hingesetzt hatte, sagte Lucas: »Ich hab Gabe und Jo seit gestern Abend nicht mehr gesehen. Haben die Stress, oder was?«, fragte er.
    Allie, die begeistert reinhaute, schüttelte den Kopf: »Hab sie heute auch noch nicht gesehen«, sagte sie und schluckte mühsam. »Mann, hab ich einen Hunger.«
    »Hast du Lisa schon besucht?«, fragte er.
    »Nein, du?«
    Er nickte. »Heute Morgen. Sie ist ganz schön fertig, aber sie ist wach und auch wieder ansprechbar.«
    Einen Augenblick lang war Allie so erleichtert, dass sie weiterzuessen vergaß. »Mann, Lucas, das ist ja großartig! Nach dem Frühstück mache ich mich gleich auf die Suche nach Jo, und dann besuchen wir Lisa.«
    Nachdem sie den Rest ihres Frühstücks hinuntergeschlungen hatte, stürzte sie nach oben, um Jo Bescheid zu sagen. Als sie über den Flur eilte, öffnete sich vor ihr plötzlich eine Tür, Allie konnte gerade noch ausweichen. Aus der Tür trat Katie, über ihren blassrosa Nagellack pustend.
    »Pass doch auf, wo du hinrennst!«, blaffte sie Allie an und versuchte, ihre perfekt lackierten Fingernägel aus der Gefahrenzone zu bringen. »Jedes Mal kommst du den Flur entlanggetrampelt wie eine ganze Herde Gnus.«
    »Tschuldigung, du blö… äh, Katie, wollte ich sagen«, entgegnete Allie zuckersüß und ging, nun etwas langsamer, an ihr vorbei.
    Katie folgte ihr. »Wohin gehst du? Willst du zu Jo?«
    Allie drehte sich nicht um. »Wieso? Bist du ihre Pressesprecherin?«
    »Quatsch. Ich … Ich mach mir nur Sorgen um sie.«
    Doch besorgt klang Katie nun gar nicht. Allies Nerven waren zum Zerreißen gespannt, alle Warnlampen in ihrem Hirn leuchteten auf. Sie blieb stehen und drehte sich um.
    »Wieso machst du dir Sorgen um sie? Ist was passiert?«
    Betont ungezwungen blies Katie über ihre Nägel. »Gar nichts ist passiert. Ich fand nur, sie war heute Morgen irgendwie so durcheinander. Ich bin ja kein Experte, weißt du, aber sie sah aus, als wär sie irgendwie drauf.«
    Allies Magen zog sich zusammen. »Was meinst du mit ›drauf‹? Jo nimmt keine Drogen.«
    »Ach, ich dachte, ihr zwei wärt Freundinnen«, sagte Katie. »Aber wenn sie dir das nicht erzählt hat, dann vertraut sie dir anscheinend nicht. Ich sag dann mal lieber nichts mehr.«
    Allie ballte die Fäuste. »Mach, was du willst, Katie. Geh mit deinem Geschwätz doch zu Jules oder einer von deinen bescheuerten Freundinnen. Aber verschon mich damit.« Sie drehte sich um und ließ sie stehen.
    »Sehr gerne«, rief Katie ihr hinterher. »Aber das ist die falsche Richtung. Ich hab gesehen, wie Jo vorhin in dein Zimmer gegangen ist, nicht in ihrs.«
    Allie ging nicht darauf ein, sondern steuerte weiter, wenn auch nicht mehr ganz so siegessicher, auf Jos Zimmer zu. Katies Worte klingelten ihr in den Ohren: Wieso sollte Jo bei mir sein? Sie klopfte zweimal und öffnete die Tür, ohne eine Antwort abzuwarten.
    Das Zimmer war leer.
    Der Fensterladen stand offen, die

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