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Nightshifted

Nightshifted

Titel: Nightshifted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Alexander
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zog meine enge –
weil frisch aus dem Trockner kommende – Jeans an, kombinierte sie mit einem
weiten, langärmligen Oberteil und streifte meine Stiefel über, bevor ich
schließlich meine Wohnung verließ, um Ti zu begrüßen.
    Â»Hallo.« Grinsend zog ich die Haustür auf. Er
erwiderte mein Lächeln. Mir wurde bewusst, dass es schon lange her war, dass
ich einen Mann hier gehabt hatte, dessen Namen ich bereits im Vorfeld kannte.
    Â»Ebenfalls hallo.« Rücksichtsvoll trat er von der Tür
zurück, damit ich Platz hatte, um rauszukommen. Während wir zu seinem El Camino
gingen, zog ich meinen Mantel an. Voller Freude bemerkte ich, dass er daran
gedacht hatte, die Heizung in seinem Wagen anzuschalten.
    Irgendwie war es ein komisches Gefühl, mit ihm im
Auto zu sitzen. Genauer gesagt war es seltsam, mit ihm auszugehen, basta. Das
war nicht einmal seine Schuld, sondern einfach nur dieses mulmige Gefühl, das
ich mit meinem katerhaften Paarungsverhalten normalerweise zu vermeiden
versuchte.
    Â»Madigan ist ein Werwolf, stimmt’s?«, platzte ich
schließlich heraus.
    Â»Jawohl«, bestätigte Ti in einem Tonfall, als wäre
die Frage überflüssig gewesen. »Er hat mich heute Nachmittag übrigens noch mal
angerufen und gebeten, dir zu sagen, dass du seiner Frau nicht verraten sollst,
wo wir heute Morgen waren.«
    Â»Okay.« Eigentlich log ich nicht gerne, aber für die
nächsten zweieinhalb Tage meines Lebens konnte ich … damit leben. »Was für ein
Wetter, was?« Ich versuchte, das Schweigen zwischen uns aufzulockern.
    Â»Ich habe schon Schlimmeres erlebt.« Er drehte den
Innenspiegel so, dass er mich darin betrachten konnte. »Willst du mir jetzt alles
erzählen?«
    Â»Hm.« Ich schob mich tiefer in den Beifahrersitz.
»Schätze schon.«
    Und dann erzählte ich ihm, wie ich Anna begegnet war,
und die Sache mit dem drohenden Tribunal.
    Â»Warte mal … wie bitte?« Wir waren in einem
Wohngebiet angekommen, sodass er problemlos an den Straßenrand fahren und mich
direkt ansehen konnte. »In zwei Tagen wirst du vor Gericht stehen und
vielleicht sterben, und da gehst du mit mir zum Abendessen aus?«
    Â»Man muss schließlich essen«, erwiderte ich mit einem
aufgesetzten Lachen.
    Â»Das ist nicht witzig, Edie.«
    Â»Ich weiß.« Ich starrte verloren aus dem
Beifahrerfenster. »Die Wahrheit ist: Ich habe keine Ahnung, was ich sonst tun
sollte.«
    Â»Wir könnten zum Beispiel direkt nach dem Abendessen
damit anfangen, herauszufinden, was mit diesen Mädchen passiert ist. Sobald die
Vampire alle aufgestanden sind.«
    Seufzend drehte ich mich zu ihm um. »Das geht nicht.
Ich muss zur Arbeit.«
    Â»Du machst wohl Witze.«
    Â»Nein, tue ich nicht.« Das hier war eine nette
Gegend, mit hübschen Bäumen und Häusern, wo die Leute sich nie Gedanken darüber
machen mussten, was da nachts so knallte. Oder darüber, dass ihre Kinder sich
den Arm abbinden und einen Schuss setzen könnten. »Ich muss arbeiten.«
    Â»Edie … wenn wir diesen Vampir nicht finden …«
    Â»Ihr Name ist Anna.« Ti starrte mich nur weiter an.
»Und mein Anwalt sucht auch schon nach ihr«, fuhr ich fort, wobei ich, was das
betraf, versuchte hoffnungsvoller zu klingen, als ich mich fühlte.
    Â»Dein Vampiranwalt?«
    Â»Genau.«
    Fassungslos schloss Ti die Augen, er hielt mich wohl
für total hirnverbrannt. Aber solange Jake auf Droge war – oder zumindest
versuchte, es zu sein –, konnte ich nicht von heute auf Morgen aufhören zu
arbeiten. Falls seine Immunität gegen Drogen plötzlich verschwand, würde mein
Bruder sich auf den Trip seines Lebens machen und letztendlich in der
Leichenhalle landen. Ich saß also in der Falle. »Tut mir leid, Ti. Ich kann mir
nicht freinehmen. Es geht einfach nicht.«
    Â»Du bist doch nicht Krankenhaus-Eigentum, Edie.« Er
legte mir eine Hand aufs Knie. »Ich weiß, dass es sich so anfühlt …«
    Â»Ich habe meine Gründe, okay?« Ich legte meine
behandschuhte Hand auf seine.
    Â»Tja, ich werde jedenfalls losziehen und mir die
Sache mal ansehen.« Seine Stimme war unnachgiebig. Ich wollte schon
protestieren, doch dann dachte ich mir: Was für Probleme kann sich ein Zombie
schon aufhalsen?
    Ich drückte seine Hand. »Das finde ich wirklich
toll.«
    Er zog seine zurück,

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