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Nightshifted

Nightshifted

Titel: Nightshifted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Alexander
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sicher neben dem Wagen stand.
    Â»Klar.« Wieder schüttelte er den Kopf über mich.
»Pass auf dich auf, Edie.«
    Â»Ich werde es versuchen!«, versprach ich und winkte
kurz, während ich krampfhaft ein dämliches Grinsen unterdrückte, bis ich mich
umgedreht hatte, um reinzugehen.

Kapitel 36
    Â 
    Ich schaffte es in
Rekordzeit, meine Klamotten in meinen Spind zu stopfen und meine OP -Kleidung anzuziehen,
sodass ich meinen Ausweis gerade noch rechtzeitig vor die Stempeluhr halten
konnte, bevor das warnende Piepen ertönte, das ankündigte, dass man nun zehn
Prozent vom Gehalt der ersten Arbeitsstunde einbehalten würde. Obwohl ich spät
dran und hunde… – werhunde …! – …müde war, war ich ziemlich beschwingt, das
gebe ich zu. Irgendwie war es schon nett, von jemandem geküsst zu werden und
dann nicht sicher zu sein, was als Nächstes passieren würde.
    Â»Du bist viel zu fidel für jemanden, der nur noch
zwei Nächte bis zu seiner Vorladung bei den Vampiren hat«, meinte Charles, als
er sich neben meinem Schreibtisch vor den Krankenzimmern aufbaute. Ich hatte
gerade von Aushilfspfleger Nick den chaotischsten Bericht aller Zeiten
bekommen. Nick arbeitete vor allem auf den anderen Stationen der Klinik, nur
manchmal war er auf Y4 , und ich glaube, die Schatten hatten einfach zu oft in seinem Gehirn
rumgepfuscht, um sensible Informationen zu entfernen. Er hatte keine Ahnung, wo
bei meinen Patienten die Zugänge waren, legte aber größten Wert darauf, mir von
einem spannenden Gespräch zu erzählen, das einer von ihnen per Telefon mit
seinem Cousin geführt hatte, und mich beim zweiten über die genaue Konsistenz des
Stuhlgangs zu informieren.
    Â»Vielen Dank, dass du mich wieder runtergezogen hast,
Charles«, erwiderte ich, während ich durchging, welche Medikamente meine
Patienten in dieser Nacht bekommen sollten. Eigentlich war es völlig egal, was
er sagte. Wenn weder ein wirrer Bericht von Nick noch das Wissen, dass am
Morgen irgendein griesgrämiger Tagesschichtler übernehmen würde, meine Laune
trüben konnten, dann schaffte das auch sonst nichts.
    Â»Erde an Edie«, rief Charles und schnippte mit den
Fingern.
    Â»Tut mir leid, was hast du gesagt?«
    Anscheinend hielt Charles es nicht für angebracht,
ein ›Wollte dich nur daran erinnern, dass du bald tot sein wirst‹ zu
wiederholen. »Gar nichts«, sagte er deshalb schulterzuckend.
    Nach der Ersteinschätzung der Patienten kam Gina rüber.
»Zu dumm, dass Ti nicht mehr da ist, wie?«
    Â»Was? O ja«, nickte ich unverbindlich. Mein Leben
gehörte mir. Zumindest das meiste davon. »Wen hast du denn heute in den
Gehegen?«
    Â»Einen Gestaltwandler.«
    Â»Und was für einen?«, hakte ich nach. Einen Moment lang
wirkte sie verwirrt.
    Â»Ach so! Keine Ahnung, das ist ein seltsamer Fall.«
Sie warf einen Blick über die Schulter auf ihren Teil des Flurs. Der Raum, in
dem der Werdrache gesessen hatte, war inzwischen wahrscheinlich renoviert und
verstärkt worden. Trotzdem lohnte es sich, vorsichtig zu sein. Und vielleicht
auch we(h)rhaft, je nachdem. »Werwölfe und andere ihrer Art können nur eine
zusätzliche Gestalt annehmen. Eigentlich ist jedes Tier möglich, sie kriegen
eben nur ein bestimmtes. Werfledermäuse, Werwölfe, Wer-was-auch-immer. Ein
Gestaltwandler kann zu anderen Menschen werden, er kann Kopien von denjenigen
erstellen, die er mindestens einmal berührt hat. Ehrlich gesagt finde ich es
traumatischer, ein Gestaltwandler zu sein. Fell zu tragen ist doch nichts im
Vergleich dazu, ein anderer Mensch zu werden! Dieser hier hat deshalb den
Verstand verloren. Und zwar so richtig.« Sie ließ einen Finger neben der
Schläfe kreisen.
    Ich schürzte die Lippen. Patienten mit psychischen
Problemen taten mir zwar leid, aber der Umgang mit ihnen war auch sehr
anstrengend. »Ich wünschte, wir hätten für solche Fälle eine psychiatrische
Station.«
    Â»Haben wir. Aber er wird künstlich ernährt. Wenn er
mit seiner Magensonde in die Psychiatrie geht, glauben die anderen Patienten
wahrscheinlich, sie könnten ihm helfen, indem sie ihm den Plastikwurm aus der
Nase reißen.«
    Einen Moment lang versuchte ich, mir die Y4 -Variante einer
psychiatrischen Station vorzustellen, versagte aber kläglich. Und ich dachte
immer, wir hätten es hier schon schwer. »Und

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