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Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Titel: Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green , Oliver Graute
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Sie versuchen, mich aufzuhalten?“
    „Nein“, entgegnete ich. „Ich erinnere mich noch immer daran, wie Sie mich vor all den Jahrhunderten vor Herne dem Jäger beschützt und mein Leben gerettet haben. Aber es wird andere geben, die sich Ihnen in den Weg stellen würden. Meist gute Leute. Zum Beispiel die neuen Autoritäten.“
    Der Dornenfürst sah mich lange an, dann schüttelte er seinen struppigen Kopf. „Tut mir leid. Ich kann mich nicht erinnern. So viele Jahre, so viele Gesichter: Sie wissen ja, wie das ist. Aber Sie haben mich aus meinem Gefängnisschlaf erweckt, also haben Sie eine Freikarte. Vorläufig.“
    „Wie zivilisiert“, sagte ich. „Kann ich Sie etwas fragen? Wissen Sie irgendetwas über das Schwert Excalibur?“
    „Ich habe es einmal gesehen“, antwortete der Dornenfürst, wobei er sehnsüchtig lächelte. „Es war golden und glorreich. Raubte mir den Atem. Warum?“
    „Das interessiert mich einen feuchten Dreck!“, rief Larry laut. „Alles, was mich interessiert, ist, meinen Bruder Tommy zu finden, und das sollte auch alles sein, was dich kümmert, Hadleigh!“
    „Ich drehe der Familie fünf Minuten den Rücken zu“, sagte Hadleigh, „und jetzt ist Tommy verschollen, und du bist tot. Ich kann nicht immer deine Hand halten.“
    „Wo ist Tommy?“
    „Näher, als du denkst“, sagte Hadleigh.
    Ich dachte tatsächlich, Larry würde einen Wutanfall bekommen, der selbst den des Dornenfürsten in den Schatten stellte.
    „Was zur Hölle soll das bedeuten? Warum kannst du nicht einmal klar und deutlich sprechen, und was für eine Art von Titel ist Geisterdetektiv überhaupt?“
    „Eine sehr treffende“, erläuterte Hadleigh.
    „Du bist nicht mein Bruder“, sagte Larry. „Du siehst nicht aus wie er, redest nicht wie er und fühlst nicht wie er. Was haben diese Bastarde dir in der Dunklen Akademie angetan?“
    „Sie haben mir die Augen geöffnet.“
    Ich mischte mich ein, um Larry Zeit zu geben, sein Temperament wieder unter Kontrolle zu bekommen. Für einen Toten, der behauptete, kaum Gefühle zu haben, machte Larry das ziemlich gut, fand ich. Ich begann, mich wie ein Schiedsrichter in einem Boxkampf zu fühlen, bei dem sich herausgestellt hatte, dass alle anderen schwer bewaffnet waren. Ich sah Hadleigh an.
    „Warum bist du jetzt hierhergekommen, um dem Dornenfürsten zu erzählen, wer ihm das angetan hat?“
    „Ich weiß, was ich wissen muss, wenn ich es wissen muss“, sagte Hadleigh. „Das liegt am Job, und ich bin jetzt hier, weil ich wusste, dass du hier sein würdest. Ich muss auch mit dir sprechen. Alles, was du weißt, ist eine Lüge.“
    „Was?“
    „Ich scherze nur. Ich wollte das schon immer mal zu jemandem sagen. Nein, was du wissen musst … ist, dass vieles, was gerade jetzt in der Nightside geschieht, das Ergebnis lang versteckter Handlungen und Intrigen ist, die jetzt an die Oberfläche kommen. Ich bin hier, weil ich hier sein muss, und weil, dem Kribbeln in meinen Daumen nach zu urteilen, etwas moralisch wirklich Zweideutiges auf dem Weg hierher ist.“
    Wir sahen uns um, folgten Hadleighs Blick, und da, am Eingang der Kirche, war Walker. Ruhig und gelassen, mit einem lässigen Lächeln, als hätte er nicht gerade seinen ältesten Freund ermordet. Es gab keinen einzigen Blutspritzer auf seinem eleganten Stadtanzug, und seine Old-School-Krawatte saß kerzengerade. Er hätte von seinem Club oder einer Vorstandssitzung kommen können. Er ließ uns ihn einen Moment bewundern, dann kam er gemütlich näher, um sich uns anzuschließen, während das stählerne Ende seines Regenschirms laut auf den nackten Steinboden prallte.
    „Meine Ohren klingeln“, brummte er. „Das einzige, was schlechter ist, als dass über einen geredet wird, ist, wenn man von Feinden beschossen wird. Wollt ihr nicht meine Version der Geschichte hören?“
    Der Dornenfürst stieß mit einem dürren Finger nach ihm. „Verräter!“
    Walker ignorierte ihn, sein Blick war ganz auf Hadleigh fixiert, der nachdenklich zurückstarrte. Zwei der mächtigsten Männer der Nightside sahen einander an, und ich fühlte den Drang, Schutz zu suchen. Wenn sie sich entschlossen, sich aufeinander zu stürzen, dann würde noch nicht einmal St. Judas stark genug sein, um die Explosion zu kontrollieren. Soviel ich wusste, hatte Walker eine ganze Armee draußen, die auf ihn wartete und ihm den Rücken deckte, und ich wollte noch nicht einmal daran denken, welche Art von Kräften Hadleigh Oblivion zu rufen fähig

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