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Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Titel: Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green , Oliver Graute
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war, und wenn der Dornenfürst entschied, sich einzumischen … ich wich verstohlen zur Seite, sodass nichts mehr zwischen mir und dem Ausgang stand.
    „Ich wusste, dass meine Unterhaltung mit dem Dornenfürsten dich hierher bringen würde, Walker“, meinte Hadleigh schließlich.
    „Niemand bringt mich irgendwohin“, sagte Walker. „Ich gehe nur dahin, wo man mich braucht.“
    „Wir haben so viel gemeinsam“, sagte Hadleigh.
    „Darauf würde ich nicht wetten“, sagte Walker.
    „Deine Zeit ist abgelaufen, Henry“, sagte Hadleigh. „Zeit, zurückzutreten und andere übernehmen zu lassen.“
    „Noch nicht“, murmelte Walker. „Es gibt immer noch Unerledigtes, um das ich mich kümmern muss. Wie zum Beispiel den Dornenfürsten. Einen Mann von gestern, der nicht zu verstehen scheint, dass er nicht mehr gebraucht oder gewollt wird.“
    Der Dornenfürst stieß mit seinem hölzernen Stab nach Walker, und die Temperatur in der Kirche sackte ab.
    „Du hast mich verraten! Ich bin der Hüter der Nightside!“
    „Das war damals, jetzt ist jetzt“, antwortete Walker ruhig. „Du hattest eine einfache Position in einer einfacheren Zeit. Wir haben uns seitdem weiterentwickelt. Die Dinge sind gegenwärtig anders. Vielschichtiger.“
    „Verderbter!“
    „Siehst du? Du begreifst die Nightside nicht. In diesen Tagen existiert sie, um all den Leuten und Kräften eine Zuflucht zu bieten, die zu gefährlich sind, um in der Welt draußen herumzurennen. Die alten Tage, die Tage des großen Experiments, sind vergangen. Jetzt geht es nur noch ums Geschäft, um Bedürfnis- und Triebbefriedigung und darum, Geld zu verdienen, indem man Touristen unterhält. Eine große, sehr profitable Monstrositätenschau, und deine altmodischen Ideen, was erlaubt ist und was nicht … sind schlecht fürs Geschäft.“
    Er verwendete seine Stimme, die alle, die sie hörten, zum Gehorsam zwang und die niemand ignorieren oder missachten konnte. Die rohe Gewalt ihrer Macht fegte durch die Kirche, stieß alles andere zur Seite, während sie sich wie eine seelische Zwangsjacke über uns legte.
    „Seid still“, sagte Walker. „Seid leise. Hört zu. Ihr wisst, ich habe nur euer Bestes im Sinn.“
    Sie wirkte bei Larry. Sie wirkte selbst bei Hadleigh. Sie erstarrten, während sie Walker mit offenen, leeren Gesichtern zulächelten. Bereit, alles zu tun, was er ihnen befahl, denn trotz ihres unnatürlichen Status waren sie immer noch Menschen, und Walkers Stimme hatte Macht über die Lebenden und die Toten. Sie wirkte bei mir nur teilweise, weil ich der Sohn meiner Mutter war, aber während ich immer noch darum kämpfte, sie abzu schütteln, lachte der Dornenfürst nur spöttisch und warf Walkers Stimme mit einem Schwung seines Stabes zurück in dessen Gesicht. Die Macht, die in der Luft zitterte, klirrte wie Glas, und Walker taumelte einen Schritt zurück, wobei er den Dornenfürsten verblüfft anstarrte.
    „Versuche nicht, mir mit der Stimme unseres Schöpfers Befehle zu erteilen, kleiner Mann! Ich bin näher bei ihm, als du je sein wirst! Verteidige dich, Funktionär! Oder wirst du behaupten, du habest versucht, uns im Dienste der guten Sache den freien Willen zu rauben?“
    „Ich habe es dir gesagt“, antwortete Walker, während er seine verbleibende Würde um sich raffte. „Ich tue nichts Gutes und nichts Böses. Ich erhalte den Status quo. Ich sorge dafür, dass sich die Räder weiterdrehen und dass die Anwohner nicht aus dem Ruder laufen. Erzählen Sie es ihm, John. Sie haben gesehen, was ich tue und warum es sein muss. Sicher verstehen gerade Sie, dass das, was ich tue, notwendig ist!“
    Der Dornenfürst sah mich an. „Zeit, eine Seite zu wählen, John Taylor.“
    „Ja“, stimmte Walker zu. „Auf wessen Seite stehen Sie?“
    Ich blickte ihn an. „Auf jeder, außer der Ihren.“
    „Sie müssen Dinge immer auf die harte Tour tun, oder, John?“, fragte Walker.
    Er klappte seine goldene Taschenuhr auf, und die Zeitanomalie darin schoss heraus, hüllte Walker und mich ein und riss uns fort.

10
    Er brachte ihn an einen höheren Ort
    Als ich wieder klar sehen konnte, sah ich alles vor mir dargeboten wie ein verdorbenes Festessen.
    Die Nightside lag ausgestreckt unter mir, ihre grimmigen Lichter loderten in der Dunkelheit. Aber es war keine Vision, die aus meiner Sicht entstanden war, kein mentales Schweben auf der Suche nach Antworten. Das war real: Es war das Hier und Jetzt. Ich stand auf dem Gipfel eines Berges, sah auf meine Welt

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