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Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Titel: Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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lieber war.
    Ich wandte meine Aufmerksamkeit einigen Clubs zu, an denen wir auf unserem Weg vorbeikamen – die berühmten und die berüchtigten, die frevelhaft exotischen und die ganz entschlossen obszönen. Namen, die man fallen lassen konnte, um seine Freunde zu beeindrucken oder seine Feinde zu ärgern. Clubs nur für Mitglieder sind der ultimative Ausleger von Altherren-Seilschaften, und genau in diesen äußerst abgeschotteten Hinterzimmern fallen alle wahren Entscheidungen. Dazwischen die exquisitesten Drinks, Drogen und Ausschweifungen. Versteht sich von selbst. Man frequentiert Clubs wie diese, um hinter fest verschlossenen Türen Dinge zu tun, die auch nur zu erwähnen einem in einer vornehmen Gesellschaft nicht einmal einfallen würde. Um zu tun, was Freunde und Familie nie gutheißen würden.
    Wie der Caligula-Club, der sich der Erforschung des äußersten Grenzbereiches von Lust und Schmerz gewidmet hat, den extremsten Formen der Empfindung. Oder Club Dead, exklusiv für alle lebenstechnisch Beeinträchtigten. Ein Club für Zombies, Vampire, Mumien und eine ganze Schar Geschöpfe des Frankenstein-Clans. (Das Motto des Clubs lautete „Todsicher gehören wir dazu!“) Der Blaue Papagei bieten den Ornithologen der Nightside ein Heim. Ja, die gibt es auch bei uns. Sie wären überrascht, was für bizarre Arten dann und wann hier auftauchen, und Ornithologen aus aller Herren Länder pilgern in die Nightside, um sich uralte, seltene, ja sogar unmögliche Vogelarten anzusehen, die man sonst nirgendwo findet. Alles vom Dodo zum Pteranodon, dem riesigen Vogel Roch bis zum sagenumwobenen Oozalumvogel. Aber keine Tauben … es gibt keine Tauben in der Nightside oder zumindest nicht besonders lange. Irgendetwas frisst sie.
    Dann gibt es da das Heidenheim für Barbarenkrieger, die bessere Menschen werden möchten, und direkt daneben den Abenteurerclub. Der Club war älter als all seine Nachbarn zusammen, war angeblich im sechsten Jahrhundert gegründet worden und hatte seitdem als Tränke für alle Helden zwischen ihren großen Taten gedient. Man sollte zwar meinen, ein anständiger Held beträte nur über seine Leiche einen Ort wie die Nightside, aber irgendwie lockte der Ruf der Nightside sie trotzdem an, wahrscheinlich wie das Licht Motten, und der Abenteurerclub war ihr offizieller Versammlungsplatz. Hineinzukommen war schwer. Tatsächlich konnte man es schon als Abenteuer bezeichnen, am Türsteher vorbeizukommen. Ich glaube, man musste einen Oger erschlagen und eine Prinzessin retten, nur um die Toilette benutzen zu dürfen.
    Wie auch immer, jeder Abenteurer mit einem klingenden Namen oder genug Ruf, von dem man einfach gehört haben musste, war angeblich bereits das eine oder andere Mal durch die altehrwürdigen Tore geschritten. Warum? Vielleicht, weil die Nightside die größte Herausforderung war, der sich ein Held stellen konnte, der Mount Everest der Herausforderungen sozusagen, und man konnte sich nicht reinen Gewissens einen Helden schimpfen, ohne sich in der Nightside bewiesen zu haben. Ich wusste nur deswegen über den Club Bescheid, weil mein sporadischer Freund Julien Advent mehrfach Ehrenmitglied geworden war. Zum einen, weil er der größte Held und Abenteurer des viktorianischen Zeitalters war, und dann, als ihn eine Zeitanomalie in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts hierher befördert hatte. Julien war ein guter Mann und eine hochgeschätzte Persönlichkeit; ich warf bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit seinem Namen um mich und hoffte, ein wenig von seinem Ansehen würde auf mich abfärben.
    Das ließ ich auch Suzie wissen, aber sie zuckte nur die Achseln. Ihr war Angesehenheit immer schon schnurzegal gewesen.
    „Julien ist aber nicht das älteste Clubmitglied, oder?“, wollte sie wissen.
    „Nein, nicht mal annähernd. Ich denke, diese Ehre gebührt Tommy Plattfuß. Er ist ja auch ein Neandertaler.“
    Walker führte uns schnurstracks zum Türsteher des Abenteurerclubs, der sich groß, breit und äußerst riesig vor den verschlossenen Toren aufgebaut hatte. Angeblich handelte es sich bei ihm um einen Wersäbelzahntiger, und wenn ich mir seine Größe so ansah, war ich äußerst geneigt, das zu glauben. Er machte Walker Platz, jeder tat das, bedachte aber Suzie und mich mit dem besten eisigen Blick, den er auf Lager hatte, und musterte uns von Kopf bis Fuß, als wir an ihm vorbei gingen. Suzie funkelte missvergnügt zurück und er errötete tatsächlich ein wenig und sah weg.
    „Er

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