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Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Titel: Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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angesichts der Aussicht, dass sie das alles wieder verlieren konnte, kochte sie vor Wut. Alle anderen im Zimmer hielten ein sorgsames Auge auf Jessica und machten einen großen Bogen um sie, nur für den Fall, dass um sie herum plötzlich Dinge zu verschwinden begannen.
    Annie Abattoir bereitete in einem umwerfenden, schulterfreien, smaragdgrünen Abendkleid in einem Mörser mit einem Stößel eine stark giftige Mixtur vor, um das daraus resultierende, schäumende Gebräu dazu zu verwenden, Symbole auf einen Zeigeknochen der Aborigines zu malen, der groß und bösartig genug aussah, einen Blauwal damit zu erschlagen. Annie hatte in ihrer Laufbahn schon viele Männer getötet. Für sie war der Wanderer nur ein weiterer in einer langen Reihe.
    Flackernde Plasmalichter zuckten spotzend Funken um Graf Video, der in der Mitte des Raumes in der Luft schwebte und sich auf seine bizarre Binärmagie konzentrierte. Ich hatte immer schon gewusst, dass er in der obersten Liga mitspielen konnte, wenn ihm je Eier wüchsen. Ich glaube, es gibt nichts Besseres als den kurz bevorstehenden Tod und den Verlust all dessen, woran man glaubt und was einem wichtig ist, um das wahre Wesen eines Menschen zum Vorschein zu bringen.
    König Haut kauerte umgeben von dunklen, ekelhaften Schemen, die man nur aus dem Augenwinkel wahrnehmen konnte, in einer Ecke des Raumes. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass er auf der Seite des Guten stand, und sei es nur, weil ihn die Guten für gewöhnlich nicht geschenkt auf ihrer Seite haben wollten. Aber dennoch war er nun hier und bereitete sich vor, Seite an Seite mit den anderen zu kämpfen, obwohl ich gutes Geld drauf verwettet hätte, dass er längst über alle Berge sein würde.
    Larry Oblivion saß allein da und hatte für niemanden einen Blick übrig. Er hatte die Stirn in tiefe Falten geworfen und hing den Gedanken eines Toten nach. Von uns allen hatte er am wenigsten zu verlieren.
    Die neuen Autoritäten, die meine Feinde gewesen waren und es in Zukunft auch wieder sein konnten. Ich konnte ihnen einfach den Rücken kehren und sie vor die Hunde gehen lassen. Außer, dass ich dann genau der Mann gewesen wäre, der ich laut meinen Feinden war, und ich hasse es, berechenbar zu sein.
    Sie alle sahen hoffnungsvoll auf, als ich den Raum betrat, wobei sie Chandra und Walker ignorierten. Ich lächelte, nickte allen zu und gab mein Bestes, gelassen und zuversichtlich aus der Wäsche zu schauen. Julien stand von seinem Sessel auf, schob die Klinge wieder in seinen Spazierstock und kam auf mich zu, um mir auf seine übliche, herzliche Weise die Hand zu schütteln.
    „Ich wusste, wir können uns auf Sie verlassen, John. Was haben Sie gefunden, um den Wanderer aufzuhalten?“
    „Er hat tatsächlich etwas gefunden“, sagte Walker. „Aber es wird Ihnen nicht gefallen.“
    „Ach du liebe Scheiße“, fluchte Larry Oblivion. „Er hat doch nicht etwa Merlin exhumiert und wiederbelebt?“
    „Schlimmer“, feixte ich und kostete den Moment in vollen Zügen aus. „Ich bringe die sprechende Pistole, mit allem, was dazugehört.“
    Im Raum wurde es sehr still. Ihnen allen war die sprechende Pistole bekannt und sie wussten genau, was sie anrichten konnte. Ich beobachtete, wie sie sich sämtliche Möglichkeiten durch den Kopf gehen ließen, ob sie wirklich das Werkzeug sein konnte, um den Wanderer zu überwinden, und ob der Einsatz der Waffe nicht all ihren Zielen und Absichten widersprach und ihrer aller Seelen verdammen würde.
    „Vielleicht hätten wir Chandra Singh bitten sollen, eine Lösung zu finden“, meinte Annie Abattoir.
    „Nein“, sagte Chandra schlicht. „Ich habe meinen Glauben gegen den Wanderer in die Waagschale geworfen und versagt. John ist Ihre einzige Hoffnung.“
    „Das soll doch wohl ein Witz sein“, sagte Larry Oblivion und schlich auf leisen Sohlen herbei, um mich direkt mit seinen toten, blauen Augen anzufunkeln. „Wir können es nicht riskieren, die sprechende Pistole zu verwenden. Das Ding … ist böse und bei weitem gefährlicher als der Wanderer selbst!“
    „Ja“, lachte König Haut plötzlich. „Das ist sie und deswegen wird das Ganze hier funktionieren.“
    „Natürlich wird das Ganze funktionieren!“, rief Graf Video, der nervös von einem Fuß auf den anderen trippelte. „Sie wird zuerst den Wanderer und dann uns alle töten. Das liegt in ihrem Wesen!“
    „Ich kann mich an die sprechende Pistole erinnern“, flüsterte Jessica Sorrow und alle schwiegen, um ihr

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