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Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Titel: Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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friedlich, die Wächter schienen zu
schlafen. Sie rannten den langen Gang entlang, immer wieder tauchten Türen auf.
Am liebsten hätte Niklas in jeden Raum geschaut, doch Kimama zog ihn mit sich.
Die Angst, einem der Wächter zu begegnen, war zu groß.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Kapitel 8
     
     
    Sagremor hatte sich schlafend gestellt, als er merkte, dass er nicht
allein war. Diese Stimmen hatte er doch schon im Speisesaal vernommen? Der
Zauberer war nicht taub, wie seine Wächter. Waren es vielleicht Spione von Hera,
doch wie hatten sie es geschafft, in sein Reich einzudringen? Ständig lebte er
in der Ungewissheit, dass sich seine Nichte von dem Fluch befreit haben könnte.
    Kimama hoffte unterdessen, dass ihr Zauberstab wieder
funktionieren würde, waren sie doch ein gutes Stück von Sagremor entfernt. Sie
ergriff Niklas Hand und schloss die Augen. Auf einmal hörten sie die
glucksenden Stimmen der Wächter näherkommen. Sie suchen uns, beeil dich Kimama,
dachte Niklas. Sie sah ihn an, hatte er laut geredet? Kimama schloss erneut die
Augen und dachte: Konzentrieren, sonst ist alles vorbei. Welchen Zauberspruch
sollte sie nehmen? Egal dachte sie, alles ist besser, als diesen Wilden in die
Hände zu fallen. Sie kamen immer näher und Kimama rief:
    „Invisibilitus“
    Verwundert sah Niklas
sie an, wenn die Angelegenheit nicht so brenzlig gewesen wäre, hätte er laut
losgekichert, nur zum Lachen war ihm gerade nicht zumute. Sie warteten, nichts
geschah.
    „Das konnte ja nicht klappen. Wenn ich aufgeregt bin, kann ich mich
einfach nicht konzentrieren“, jammerte Kimama. Mittlerweile waren die Wächter
nur noch wenige Meter von ihnen entfernt.
    „Mach uns klein wie Mäuse“, rief er entsetzt aus. Kimama
überlegte kurz, dann sagte sie mit geheimnisvoller Stimme:
    „Corpus Fieri
Parvus Muris“
    Dabei schwang
sie ihren Zauberstab leicht durch die Luft. Gerade noch rechtzeitig, bevor die
Wächter vor ihnen standen, waren sie tatsächlich klein wie Mäuse. Nachdem die
Wächter am Ende des Flures angekommen waren, sahen sie sich um. Dann murmelten
sie etwas Unverständliches in sich hinein und wollten den Weg, den sie gekommen
waren, zurückgehen. Plötzlich zeigte einer von ihnen auf Niklas, der sich
verzweifelt an die Wand drückte, doch es half nichts. Ein anderer griff nach
ihnen.
    „Kimama mach uns wieder groß“, piepste Niklas.
    „Ich weiß nicht wie“, jammerte sie. „Ich versuche es einfach, ich drehe
den Zauberspruch um“, sagte sie leise zu sich selbst. Sie nahm ihren Stab,
schwang ihn durch die Luft und sprach mit zarter Stimme:
    „Corpus
Magnus“
    Nichts passierte,
sie blieben klein wie Mäuse. Niklas schlug die Hände vor sein Gesicht und dachte:
Wie schrecklich wäre es, immer so klein zu sein. Ob es hier wohl Ratten gibt,
die uns fressen werden? Diese Frage beunruhigte ihn sehr. Der Wächter hielt die
Hand fest geschlossen, damit seine Beute nicht entwischte. Niklas sah sich um,
wie sollten sie entkommen? Auf einmal entdeckte er, in dem fahlen Licht der
Fackeln, einen Schatten an der Wand, eine riesige Ratte huschte an ihnen
vorbei. Ob die Wächter wohl Angst vor Ratten haben? Der Wächter sah sie
plötzlich und erschrak. In diesem Moment biss Niklas ihm so stark in die Hand,
dass er die beiden fallen ließ. Ungestüm liefen sie in die Richtung, aus der
sie gekommen waren und geradewegs Sagremor vor die Füße.
    „Ei, wen haben wir denn hier? Ihr seid doch keine Mäuse? Hera hat euch
wohl zum Spionieren geschickt. Ihr sollt das Buch der Magie für sie stehlen?“
    „Wir, wir, wieso kkkönnen Sie reden?“, stotterte Niklas. Kimama fasste
sich ein Herz und dachte, er wird uns sowieso hier gefangen halten, und erzählte
dem Zauberer die ganze Geschichte. Sie ließ nichts aus, auch, dass Hera Niklas erzählt
hatte, wie böse Sagremor sei, und dass er ihren Vater getötet habe. Der
Zauberer schüttelte seinen Kopf so sehr, dass sein langer Bart wehte. Niklas fühlte
sich nicht wohl, sie wussten ja noch nicht einmal, ob Sagremor ein guter
Zauberer war.
    „Kommt mit, dann erzähle ich euch die Wahrheit über Hera.“ Er machte
seinen Wächtern ein Zeichen, dass sie gehen sollten. Dann hob er die beiden auf
und trug sie in seine Bibliothek. Hier war es so prächtig, dass sie vor Staunen
den Mund nicht zu bekamen, es blitzte und blinkte in allen Farben. Kostbare
Stühle standen um einen langen Tisch, und an den Wänden waren in Felsen
gehauene Regale, in denen wohl Hunderte von

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