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Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Titel: Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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Büchern standen.
    „Haben Sie die alle schon gelesen?“ Lächelnd nickte er und setzte Kimama
und Niklas in einen besonders weichen Sessel. Nachdem auch er sich
niedergelassen hatte, begann er zu erzählen:
    „Molakol, Heras Vater, war mein Bruder, er war der größte Zauberer weit
und breit, ein sehr weiser Mann. Eines Tages starb er, jedoch nicht, weil ich
ihn getötet habe, sondern weil er unserem Vater ins Reich der verblichenen
Zauberer folgen musste. Hera gab mir die Schuld an seinem Tod. Sie war schon
immer niederträchtig und gemein, und nun wollte sie die gesamte Macht haben. Um
alle Lebewesen vor ihr zu schützen, habe ich sie in die Höhle verbannt und mit
einem Zauber belegt, der verhindert, dass Hera sie jemals wieder verlassen kann.
Mein Bruder hat mir das Buch der Magie überlassen, ich musste ihm versprechen,
es niemals an Hera zu übergeben. Er hat es mir verschlossen übergeben, einen
der Schlüssel dazu hat jedoch Hera nach dem Tod ihres Vaters gestohlen, den
Zweiten besitze ich. Sie darf das Buch niemals in die Hände bekommen. Es wäre
eine Katastrophe für uns alle. Deshalb habe ich hier meine Wächter, die sollen
nicht nur mich, sondern auch das Buch der Magie beschützen. Sie sind nicht
böse, sie sehen nur so grässlich aus. Sie waren schon immer raue Kerle, ich
habe sie nicht verzaubert. Alle sind sehr schwerhörig, ihr habt euch sicherlich
über unsere komische Sprache gewundert, es ist eine besondere Form der
Verständigung. Woher das kommt, weiß ich nicht, vielleicht weil sie alle schon
so lange unter der Erde leben. Aber nun sagt mir, wieso seid ihr so klein?“ Kimama
erzählte, wie es dazu gekommen war.
    „Hm“, meinte Sagremor, „ich glaube nicht, dass ich euch helfen
kann." Mit einem Blick auf Kimama meinte er: „Das wirst du nur mit deinem
Zauberstab wieder richten können.“
    „Aber es geht nicht“, meinte sie verlegen.
    „Versuche es, wenn ihr wieder das Tageslicht erblickt“, entgegnete Sagremor.
„Du hast euch mit dem Zauberstab klein gezaubert, nun musst du das Ganze
rückgängig machen. Vorerst bitte ich euch, meine Gäste zu sein. Ihr könnt in
meinem Reich leben und essen, was euer Herz begehrt. Ich will euch aber noch
kurz beschreiben, wie ihr wieder in eure Welt kommt, denn es gibt keinen
richtigen Eingang oder Ausgang in der Anderwelt. Ein kleiner Bach führt
unterirdisch durch einen Tunnel zu einem Brunnen, den ihr in der Halle findet,
die Quelle liegt im Wald. Sicher, es ist schwierig gegen die Strömung zu
paddeln, aber ihr seid kräftig. Mit einem kleinen Floß könnt ihr es schaffen.“
    „Wir möchten so schnell wie möglich nach Hause“, sagte Kimama und sah
dabei Niklas von der Seite an. Als er nicht reagierte, versetzte sie ihm einen
leichten Seitenhieb mit ihrem Ellenbogen.
    „Aua, was soll denn das“, entfuhr es ihm, er erntete einen bösen Blick
von Kimama.
    „Äh, hm, das stimmt, eigentlich wollten wir so schnell wie möglich nach
Hause“, bestätigte er.
    „Ihr könnt es euch ja überlegen. Lasst es mich wissen,
wie ihr euch entscheidet.“ Mit diesen Worten verließ er den Raum, um sich zum
Schlafen zurückzuziehen.
    Niklas und Kimama rutschten in dem riesigen Sessel nervös hin und her.
Was sollten sie jetzt tun? Die kleine Fee nahm ihren Zauberstab und meinte
kurzerhand:
    „Wir sollten in die Halle gehen, vielleicht funktioniert mein Zauberstab
dort wieder.“ Sie rutschten von dem großen Sessel herunter und ließen sich auf
den Fußboden fallen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Aus einem Raum
drangen leckere Gerüche, es war schon fast eine richtige Duftwolke, die sie einhüllte.
Sie schlüpften durch den schmalen Türspalt und stellten fest, dass sie sich in
der Küche befanden, wo die leckersten Dinge gekocht wurden. Herrlich frisches
Brot wurde gebacken, und es roch, ja, es roch tatsächlich nach Pudding. Pudding
gab es bei Niklas zu Hause nur am Weihnachtsabend. Er konnte es kaum glauben:
All diese grässlich aussehenden Wächter konnten so gut kochen und backen. Um
dem köstlichen Duft ein wenig näher zu sein, stellte sich auf die Zehenspitzen.
Die Wächter nahmen keine Notiz von ihnen.
    „Komm“, drängte Kimama, „wir müssen gehen.“ Schweren Herzens brachte Niklas
es fertig, diese verlockende Stätte zu verlassen. Als sie wieder in der Halle
ankamen, rief sie entzückt:
    „Sieh mal Niklas.“ Wie durch Zauberhand stand dort tatsächlich der
Brunnen, von dem Sagremor erzählt hatte. Er hatte in der Mitte eine

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