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Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Titel: Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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nacheinander
aufsagte. Plötzlich zuckte ein greller Blitz durch den Raum und schoss durch
die Tür nach draußen.
    „Das wäre geschafft“, murmelte die weise Frau zufrieden, stand auf, legte
das Tuch wieder über die Kugel und strich ihren Rock glatt.
    „Was war denn das?“ Niklas war erschrocken. Auch Sagremor wusste nicht,
was er sagen sollte. Sprachlos sah er dem Blitz hinterher.
    „Das war der Bannstrahl. Er wird Hera in ihrer Höhle besuchen und dafür
sorgen, dass kein Zauberspruch von ihr eine Wirkung hat.“ Die Hexe lächelte zufrieden:
Wie schön es doch ist anderen zu helfen, dachte sie zufrieden.
    „Ein Bannstrahl“, murmelte Niklas vor sich hin. Selbst Sagremor kannte
ihn nicht, schon sehr merkwürdig. Sie verabschiedeten sich, und Pneunomia
entschuldigte sich bei Niklas.
    „Weißt du, ich habe bisher nur boshafte Trolle kennengelernt, daher bin
ich sehr vorsichtig geworden.“
    „Macht ja nichts“, erwiderte er großzügig. Er war
jedoch froh, das Hexenhäuschen verlassen zu können.
    Sie gingen den Weg, den sie gekommen waren, zurück. Plötzlich raschelte
es in der Baumkrone direkt über ihnen. Erschrocken blieb Niklas stehen und sah
nach oben.
    „Was war das?“
    „Sicher nur ein Vogel“, erwiderte Sagremor. Doch er irrte sich, eine
große dunkle Wolke braute sich zusammen und sank vor ihnen auf den Waldboden.
Erstaunt sah sich Sagremor dieses Schauspiel an. Niklas, der vor Schreck ein
Stück zur Seite gesprungen war, kam langsam näher.
    „Was ist das?“ Sagremor zuckte mit den Schultern.
    „Hm“, meinte er, „das ist wirklich seltsam." Mit einem Mal kam Leben
in die Wolke, sie nahm eine Gestalt an, die Augen, Nase, Mund und sogar zwei
Ohren besaß.
    „Sag, Sagremor, du kennst mich wohl nicht mehr, was? Das ist ja auch
schon mindestens 100 Jahre her, dass wir uns gesehen haben, oder?“
    „Wer bist du?“, fragte Sagremor misstrauisch.
    „Tja, das ist wirklich schade, dass du mich vergessen hast. Ich bin
Delchamon, der Waldgeist des Hexenwaldes, und wer ist dein kleiner Freund
dort?“ Er zeigte auf Niklas, der sich hinter einem Busch versteckt hatte, als
die Wolke zu sprechen begann.
    „Das ist Niklas. Er soll das Zaubern lernen. Tut mir leid, dass ich dich
nicht sofort erkannt habe, aber du musst mir nachsehen, dass auch ich alt geworden
bin. Meine Augen sind nicht mehr die Besten.“ Zu Niklas gewandt meinte er:
    „Du kannst wieder herauskommen. Delchamon ist ein guter Geist. Er sorgt
hier im Hexenwald für Ordnung, beschützt die Bäume und die Tiere.“ Sie
verabschiedeten sich von dem Waldgeist und setzten ihren Heimweg fort. Es
dunkelte mittlerweile, eine Schar von leuchtenden Glühwürmchen wies ihnen, mit
ihren leuchtenden Hinterteilen, den Weg.
    „Niklas, du bist so still, was beschäftigt dich?“ Sagremor sah ihn von
der Seite an. Der Junge blickte auf:
    „Bist du sicher, dass Hera keine Macht mehr hat, und wie lange wird der
Bannstrahl wirken?“
    „Solange bis Madam Pneunomia ihn zurücknimmt.“ Niklas hing
weiter seinen Gedanken nach.
    Unterdessen lief Hera erbost in ihrer Höhle auf und ab. Der Bannstrahl
hatte sie getroffen, als sie gerade mit Tubork und Baphomet, dem Dämon, einen
listigen Plan ausheckte. Sie war nicht mehr fähig einen klaren Gedanken zu
fassen und wusste sofort, was das zu bedeuten hatte.
    „Sagremor“, rief sie aus, „das ist wohl das Schlimmste, was du mir antun
konntest.“
    „Was ist los?“, polterte der Troll los. Hera war in der Zwischenzeit auf
einem Stuhl zusammengesunken. Ihre Wut war der Mutlosigkeit gewichen, sie
weinte und klagte.
    „Ich habe keine Macht mehr, dieser Bannstrahl hat mir alles genommen,
nicht der kleinste Zauberspruch wird mehr gelingen. Sagremor steckt dahinter,
das weiß ich“, schimpfte sie.
    „Kannst du nichts dagegen tun?“ Hera schüttelte den Kopf, Tubork wurde
ungehalten: „Warum sitze ich dann überhaupt hier und höre mir dein Gezeter an?“
Er stand abrupt auf, worauf sein Stuhl umstürzte und wollte gehen, sah sich um.
„Wo geht´s hier ´raus?“, fragte er.
    „Du kannst nicht gehen“, meinte Hera, „ich kann keinen
Ausgang zaubern. Hast du vergessen, ich kann es nicht mehr“, rief sie wütend
aus.
    Sagremor und Niklas waren mittlerweile am Eingang zum unterirdischen
Reich angekommen. Lars kam ihnen aufgeregt entgegen.
    „Sagremor, die Zauberkammer, alles ist durchwühlt. Ich glaube, das Buch
der Magie ist weg.“ Sagremors Gesicht bekam einen finsteren Ausdruck, Niklas fuhr
der

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