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Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Titel: Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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sein? Wer hatte dann das Buch der Magie gestohlen? Sie
waren ratlos. „Wir werden es suchen müssen“, meinte Sagremor. Wo sollten sie
anfangen? „Ich muss nachdenken, geht in eure Kammer und ruht euch etwas aus.
Morgen früh sehen wir weiter.“ Niklas runzelte die Stirn, sie mussten das Buch
finden, egal wie. Er machte Lars ein Zeichen ihm zu folgen. Sie wünschten Sagremor
eine gute Nacht und verschwanden.
    „Was hast du vor?“, flüsterte Lars.
    „Wir warten, bis alle schlafen. Dann werden wir die Kammern der Wächter
durchsuchen. Wir müssen das Buch finden. Wenn Hera es in die Hände bekommt, das
wäre das Schlimmste, was passieren kann.“ Sie begaben sich eilig in ihren Raum
und warteten.
    „Wie lange sollen wir noch ausharren?“, fragte Lars ungeduldig. Ihm war
mulmig zumute, er war nicht so abenteuerlustig wie Niklas und schon gar nicht
mutig.
    „Ich glaube, wir können es wagen“, kein Geräusch war zu hören. Behutsam
öffnete Niklas die Tür und spähte hinaus. Alles war ruhig, er machte Lars ein
Zeichen, der aufstand und ihm folgte. Nachdem die beiden sich schon einmal
verlaufen hatten, wussten sie ziemlich genau, wo sich die Kammern der Wächter
befanden. Sie schlichen den langen Flur entlang.
    „Da ist die erste Kammer“, flüsterte Niklas. Die Herzen der beiden Jungen
klopften heftig, als sie die Tür, die nur angelehnt war, öffneten. Sie knarrte
laut, erschrocken hielten sie inne.
    „Zum Glück sind die Wächter fast taub“, meinte Niklas. Sie schlüpften
durch den kleinen Spalt und sahen sich um. Auf dem Boden lagen zwei Wächter und
schnarchten laut. Eine Fackel, die an der Wand in einer Halterung steckte, gab
nur wenig Licht ab. Als ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sahen
sie sich um. In dieser Kammer gab es nichts, wo man ein Buch hätte verstecken
können, schon gar nicht das große Buch der Magie. Unter der Fackel standen ein
Tisch und zwei große Stühle. Das war alles. Niklas atmete tief durch. Die
Wächter würden so etwas Kostbares nicht einfach so liegen lassen.
    „Komm, das hat keinen Zweck. Hier kann es nicht sein.“ Vorsichtshalber sahen
sie sich auch in den anderen Räumen um, doch überall der gleiche Anblick.
    „Was machen wir jetzt? Wir gehen am besten zurück“, meinte Lars und
gähnte. Er hatte genug von Abenteuern, wollte endlich in sein Bett.
    „Warte“, Niklas hielt ihn am Ärmel fest. „Wir sehen uns noch die Küche
an.“ Lars verdrehte die Augen, widerwillig folgte er Niklas und sah sich immer
wieder ängstlich um.
    „Ich denke, du hast auch Zauberkräfte? Du sagst deinen Zauberspruch und
schon wissen wir, wo es ist“, rief Lars plötzlich aus. Niklas sah ihn an und erwiderte:
    „Ich kann es noch nicht richtig, äh, ich meine das Zaubern.“
Im Stillen überlegte Niklas, vielleicht sollte er es einfach mal probieren. Die
beiden Jungen standen in der Küche und sahen sich um. Niklas schloss die Augen
und konzentrierte sich. Schlagartig hatte er eine Idee. Sein Vater hatte ihm
von Molakol, dem großen Zauberer erzählt. Er musste schon lange tot sein, aber
vielleicht war er nun ein Geist. Bestimmt konnte er ihnen helfen. Schließlich
gab es Geister, das hatte er im Schloss der weisen Feen gelernt. Wenn das auch
ein Trick der Feen war, aber wer wusste das schon so genau. Einen Versuch war
es sicher wert, von Kimama hatte er schon einige Wörter gehört. Wenn er die
zusammensetzte? Er kletterte auf den Tisch, breitete die Arme aus und flüsterte
mit verhaltener Stimme:
    „Magnus Molakol Apparerem“
    Ein eisiger
Windstoß durchzog daraufhin die Küche, Stühle fielen um und alles, was nicht
fest auf seinem Platz stand, fiel um. Niklas hatte Mühe, sich an der Tischkante
festzuhalten und Lars krabbelte vor lauter Schreck unter den Tisch. Mit einem
lauten: „Aaah“, landete vor ihnen ein bärtiger uralter Mann, mit langem weißen
Bart und wehenden Haaren, auf dem harten Boden. Er trug einen braunen Umhang
mit einer Kapuze, dabei sah er fast durchsichtig aus. Es hatte also
funktioniert, Niklas hatte es geschafft.
    „Sind Sie vielleicht Molakol?“, stotterte Niklas. Der alte Mann nickte:
    „Ja das bin ich, dass heißt, was von ihm noch übrig ist, sein Geist“,
brummelte er mit brüchiger Stimme in seinen Bart.
    „Wo kommen Sie her?“, fragte jetzt Lars, der langsam aus seinem Versteck
hervorgekrochen kam.
    „Natürlich aus meinem Schloss. Ich finde dort keine Ruhe, seit dem ich
weiß, dass meine Tochter Hera immer nur Unfrieden

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