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Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik

Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik

Titel: Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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werden.
    »Auf diese Weise erforschen die Wissenschaftler die Elementarteilchen«, fuhr Eldwen fort. »Sie erhöhen ihre Energie, indem sie sie immer schneller werden lassen. Dann lassen sie sie aufeinanderprallen. Weißt du noch, was wir dir zu Hause erklärt haben? Protonen bestehen aus Quarks und das sind wiederum Elementarteilchen.«
    »Dann sieht man also in den Protonen die Quarks, wenn sie aufeinanderprallen, richtig?«, sagte Niko, während er sich noch einmal die russischen Puppen ins Gedächtnis rief, die ineinanderstecken.
    »Der Witz ist aber«, unterbrach ihn die Fee, »dass dabei nicht nur die Quarks zum Vorschein kommen, aus denen die Protonen bestehen. Bei den Kollisionen entstehen noch viel mehr Teilchen, die ganz unterschiedliche Namen haben: Myonen, Tauon-Neutrinos, der Higgs Boss On …«
    »Das versteh ich nicht«, sagte Niko. »Wenn zwei Protonen, die aus Quarks bestehen, aufeinanderprallen, dann können aus dem Zusammenstoß doch auch nur die Quarks hervorkommen, die die Protonen bilden. Wo sollen denn all die anderen Teilchen herkommen, Quiona?«
    »Na, das ist der fantastischen Gleichung von Albert Einstein zu verdanken:
    E = MC 2
    Energie ist gleich Masse mal Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat. 3) Bei den Zusammenstößen tauchen neue Teilchen auf, weil sich die Masse in Energie wandeln kann – das passiert zum Beispiel auch bei Atombomben. Genauso kann aber auch die Energie zu Masse werden. Schau: Im Beschleuniger werden die Teilchen mit immer mehr Energie angereichert und mit dieser Energie werden dann neue Teilchen geschaffen. Das ist so, als würdest du zwei Teller aneinanderschlagen – und außer den Scherben würden auch noch Löffel, Gabeln und das komplette Besteck entstehen. Atomisch, oder?«
    3) Die Lichtgeschwindigkeit ist ja ohnehin schon eine ungeheuer riesige Zahl; im Quadrat allerdings (das heißt also: mit sich selbst multipliziert) stellt sie einen Umrechnungsfaktor von gigantischen Ausmaßen dar. Das erklärt auch, dass eine Bombe, die nur wenige Gramm schwer ist, genügend Energie freisetzen kann, um eine ganze Stadt zu zerstören.
    In dem Moment sahen sie eine Gruppe Protonen, die mit hoher Geschwindigkeit auf sie zurasten. Einige der Protonen, die neben ihnen zirkulierten, stießen mit ihnen zusammen – sie selbst nahmen wie durch ein Wunder keinen Schaden.
    Die Kollisionen waren ungeheuerlich: Eine gewaltige Menge an Teilchen schossen in alle Richtungen davon. Niko erkannte einige der Figuren, die er auf dem Teilchenbild im Haus des Elfen gesehen hatte: Elektronen, Myonen, Neutrinos und alle Arten von Quarks. Es war ein faszinierendes Schauspiel. Eine Vorstellung allerdings begann ihn zu beunruhigen: »Hört mal, Leute, dieses Mal sind wir ja gerade noch davongekommen – aber was ist, wenn wir das nächste Mal voll mit einer anderen Protonengruppe zusammenstoßen?«
    »Eine Kollision!«, rief Quiona begeistert. »Wie willst du denn sonst aus dem Beschleuniger herauskommen?«
    »Was? Jetzt hör auf, mich zu ärgern, das find ich gar nicht atomisch.«
    »Du bist vielleicht ein Angsthase. Es wird nicht wehtun, ist doch nur eine Mikrosekunde!«
    Das überzeugte Niko wenig, zumal der Elf sich jetzt vor Schreck die Augen zuhielt. Dann verstand er auch, warum: Eine weitere Protonengruppe näherte sich ihnen durch den Tunnel. Als ihm klar wurde, dass der Zusammenprall unmittelbar bevorstand, vergrub auch er seinen Kopf in den Armen.
    Noch bevor er Schmerzen verspürte, fand er sich außerhalb des Autoscooters durch die Luft fliegend wieder.
    Eine Sekunde später saß er auf dem Boden, ohne zu wissen, wie er dorthin gekommen war. Sie waren an einem Abhang aufgekommen.
    »Das war echt atomisch!«, rief Quiona begeistert.
    Der Elf lag auf dem Boden und sah aus, als wäre ihm hundeelend; er schien weniger zufrieden als die Fee. Er machte eben den Mund auf – wohl eher, um etwas Kritisches anzumerken –, als Quiona ihm zuvorkam:
    »Seht ihr den kleinen Hügel dort? Das ist das Zentrum des Labyrinths.«

In der Ferne sah man den Gipfel eines Berges. Er schien so niedrig, dass sie ihn in weniger als einer Stunde hätten besteigen können – wäre da nicht ein weitläufiges Labyrinth aus Hecken und Mauern zwischen ihnen und dem Gipfel gewesen.
    Die Wege beschrieben Biegungen und Abzweigungen und formten dabei skurrile Bilder. Es gab keinerlei Hinweise, wie die richtige Richtung zu finden sei.
    »Das wird nicht einfach«, seufzte Niko, »so ein Durcheinander.«
    »Keine Sorge«,

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