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Nimm dich in acht

Nimm dich in acht

Titel: Nimm dich in acht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Sie sehr Wichtiges. Ich hätte erwartet, daß er bei Ihnen bleibt, um Sie zu unterstützen.«
    Jane Clausen nickte. »Genau, Susan. Douglas Layton hat mir gegenüber immer behauptet, daß er meine Tochter nicht persönlich gekannt habe. Eine Bemerkung, die er heute morgen machte, läßt mich allerdings vermuten, daß er ihr doch schon begegnet ist.«
    »Aus welchem Grund könnte er Sie angelogen haben?«
    fragte Susan.
    »Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall habe ich mich heute umgehört. Die Laytons aus Philadelphia sind tatsächlich mit ihm verwandt, aber sie sagen, daß sie sich kaum an ihn erinnern. Er hingegen hat sich lang und breit darüber ausgelassen, auf welch vertrautem Fuß er mit ihnen stehe.
    Wie sich herausgestellt hat, war sein Vater, Ambrose Layton, ein Taugenichts, der in wenigen Jahren sein Erbe durchbrachte und anschließend von der Bildfläche verschwand.«

    Jane Clausen sprach langsam und runzelte konzentriert die Stirn. Sie drückte sich bewußt vorsichtig aus. »Es spricht für Douglas, daß er an der Stanford Universität und später an der juristischen Fakultät der Columbia Universität Stipendien erhielt. Er ist ein hochintelligenter Mann. In seiner ersten Stellung bei Kane und ROSS mußte er häufig reisen, und er ist sehr sprachbegabt, was einer der Gründe für seine steile Karriere in der Firma von Hubert March ist. Er sitzt jetzt im Vorstand unserer Stiftung.«
    Sie versucht fair zu sein, dachte Susan, aber sie macht sich nicht nur Sorgen – ich glaube, sie hat Angst.
    »Worauf ich hinauswill, Susan, ist, daß Douglas mir gezielt den Eindruck vermittelt hat, er stünde in engem Kontakt mit seinen Cousins und Cousinen in Philadelphia.
    Wenn ich recht überlege, hat er das erst gesagt, nachdem ich ihm erzählt hatte, ich hätte den Kontakt zu ihnen verloren. Und heute, als ich mit Ihnen telefonierte, hat er gehorcht. Die Tür war angelehnt, und ich konnte sein Spiegelbild im Glas einer Vitrine sehen. Ich war völlig verblüfft. Warum tut er so etwas? Aus welchem Grund könnte er mir hinterherspionieren?«
    »Haben Sie ihn gefragt?«
    »Nein. Ich hatte einen Schwächeanfall, und mir fehlte die Kraft, ihn zur Rede zu stellen. Ich will ihn auch nicht mißtrauisch machen. Aber ich werde einen speziellen Finanzierungsantrag überprüfen lassen. Es geht um ein Projekt, über das wir in der heutigen Sitzung gesprochen haben, ein Waisenhaus in Guatemala. Doug soll nächste Woche hinfliegen und auf der kommenden Vorstandssitzung einen Bericht vorlegen. Ich habe Zweifel an den Beträgen angemeldet, die uns genannt wurden, und Douglas platzte heraus, Regina habe ihm gesagt, es sei eines ihrer Lieblingsprojekte. Er sagte es, als hätten sie ausführlich darüber gesprochen.«
    »Und andererseits hat er abgestritten, sie gekannt zu haben.«
    »Ja. Susan, ich mußte Ihnen all das erzählen, weil mir plötzlich ein möglicher Grund eingefallen ist, warum Douglas Layton gestern fluchtartig die Praxis verlassen haben könnte.«
    Susan wußte, was Jane Clausen sagen wollte – daß Douglas Layton sich davor gefürchtet hatte, »Karen« von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen.
    Kurz darauf verabschiedete Jane Clausen sich. »Ich denke, mein Arzt wird mir morgen früh empfehlen, zu weiterer Behandlung ins Krankenhaus zu gehen«, sagte sie, bevor sie die Praxis verließ. »Ich wollte vorher mit Ihnen reden. Ich weiß, daß Sie früher mal bei der Staatsanwaltschaft waren. Im Grunde kann ich nicht sagen, ob ich Ihnen von meinem Verdacht erzählt habe, um Ihren Rat als Psychologin einzuholen, oder um eine ehemalige Staatsanwältin zu fragen, wie man es anstellt, ein Ermittlungsverfahren einzuleiten.«

    33
    Dr. Donald Richards hatte das Studio unmittelbar nach der Sendung verlassen. Zu spät fiel ihm ein, daß Rena bestimmt schon das Mittagessen zubereitet hatte.
    Er suchte sich eine Telefonzelle und wählte seine Privatnummer. »Ich hab’ vergessen, Ihnen Bescheid zu sagen; ich habe noch etwas Dringendes zu erledigen«, entschuldigte er sich bei Rena.
    »Doktor, warum tun Sie mir das immer dann an, wenn ich etwas für Sie koche?«
    »Solche Fragen hat mir meine Frau auch immer gestellt.
    Können Sie es warmstellen oder so? Ich bin in etwa einer Stunde zu Hause.« Er lächelte. Dann, als er merkte, warum es ihm so vor den Augen flimmerte, nahm er seine Lesebrille ab und steckte sie in die Tasche.
    Als er eineinhalb Stunden später seine Praxis betrat, wartete Rena mit dem Mittagessen auf ihn. »Ich

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