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Nimm doch einfach mich

Titel: Nimm doch einfach mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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sprang am Samstagmorgen kopfüber ins Schwimmbecken und genoss es, wie das kalte Wasser seine Haut zum Kribbeln brachte. Er tauchte rasch wieder auf und schwamm ein paar Züge Schmetterling zur Auflockerung, bevor er in entspannten Freistil verfiel. Endlich hatte er Zeit und konnte ungestört nachdenken – genau das war es, was er am Schwimmen schon immer geschätzt hatte. Und es gab jede Menge, worüber er nachdenken musste. Zum Beispiel darüber, dass es zwischen ihm und Kelsey irgendwie nicht wirklich stimmte. Körperlich war es der Wahnsinn, aber emotional … war da eigentlich nicht besonders viel. Sie hatten sich bis jetzt ja noch nicht ein Mal richtig unterhalten . Am Ende der Bahn angekommen, vollführte er eine geschmeidige Rollwende, als ihn plötzlich jemand am Fußgelenk festhielt.
    Owen fuhr herum und stellte sich im flachen Wasser auf.
    »Hi!« Da war sie, kauerte am Beckenrand und wirkte in ihrem schwarzen Strickkleid, den Strumpfhosen und den hohen Wildlederstiefeln vollkommen fehl am Platz – Kelsey.
    »Da hat wohl jemand seinen ganz privaten Cheerleader mitgebracht«, dröhnte eine tiefe Stimme durch die Schwimmhalle.
    Owen blieb fast das Herz stehen, als er Coach Siegel aus dem Umkleideraum kommen sah, fröhlich seine Trillerpfeife hin- und herschwingend.
    »Tut mir leid, Coach!« Er wollte nicht, dass sein Trainer dachte, er würde seine Pflichten als Mannschaftskapitän vernachlässigen, erst recht nicht nach dem Gespräch, das sie am Donnerstag gehabt hatten. Schnell stemmte er sich aus dem Wasser. »Was machst du denn hier?«, zischte er. Der Wettkampf fing zwar erst in einer Stunde an, aber er war früher gekommen, um sich in Ruhe aufzuwärmen, bevor der Rest des Teams kam. Wenn die Jungs ihn jetzt auch noch mit Kelsey sahen, würden sie ihn noch mehr hassen und ihn noch weniger als Kapitän akzeptieren.
    »Sollen wir lieber woanders hingehen?« Kelsey lächelte kokett, stellte sich auf die Zehenspitzen und knabberte zärtlich an seinem Ohrläppchen. Irgendetwas an ihrem Verhalten wirkte so … gierig . War sie schon immer so nym phoman veranlagt gewesen?
    Ähm, es braucht stets zwei, um sich gegenseitig die Klamotten vom Leib zu reißen, ohne sich vorher vorgestellt zu haben …
    »Komm mit.« Er zog sie in Richtung des Damenumkleideraums, von dem er wusste, dass er leer sein würde, weil das Schwimmbad wegen des Wettkampfs heute Vormittag geschlossen war.
    In der Mädchenumkleide waren die Spinde rosa statt blau, aber es müffelte genauso nach Chlor und Käsefüßen wie bei den Jungs. Was zwar nicht besonders romantisch, aber wahrscheinlich ganz gut so war. Um ganz sicherzugehen, dass sie auch wirklich niemand sehen konnte, ging er mit Kelsey in die kleine Kammer, in der diverses Schwimm equipment aufbewahrt wurde.
    Ein begehrliches Leuchten trat in Kelseys Augen und sie legte ihre Hand auf seine Brust. Spürte sie, wie schnell sein Herz schlug?
    »Hör zu … das mit uns funktioniert nicht«, sagte Owen mit schwerer Stimme und lehnte sich gegen einen Stapel Schwimmbretter. Er hatte das Gefühl, in den letzten paar Wochen mehr Zeit damit verbracht zu haben, mit Kelsey Schluss zu machen, als die Zeit mir ihr tatsächlich zu genießen. Er nahm ihre Hand und drückte sie seufzend.
    »Was …? Warum nicht?«, fragte Kelsey mit bebender Unterlippe.
    Oh Scheiße! Wieso war es nur immer so schwer? Warum konnte er nicht die Eier haben, das Ganze anständig über die Bühne zu bringen?
    »Kelsey … bitte.« Er ließ ihre Hand los. »Wir können nicht zusammen sein. Und dieses Mal meine ich es ernst.« Seine Stimme klang heiser. Kelseys Unterlippe begann noch mehr zu zittern und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Aber warum? Ich versteh das einfach nicht.« Sie legte ihm die Arme um den Hals.
    »Weil …« Owen zögerte. »Weil es eben nicht geht«, sagte er schließlich und machte sich von ihr los. Dann trat er einen Schritt zurück und spürte, wie sich sein ganzer Körper schlagartig entspannte. Sie reagierten wie Mag nete aufeinander: Ab einer bestimmten Nähe mussten sie Körperkontakt miteinander aufnehmen und sich die ganze Zeit anfassen. Aber so funktionierte eine Beziehung nicht. In einer echten Beziehung ging es um viel mehr als nur körperliche Anziehung.
    Kelsey biss sich auf die Unterlippe. Owen entfernte sich noch ein paar Schritte von ihr, um nicht wieder in die Versuchung zu geraten, sie zu berühren.
    »Owen?« Kelsey schlang die Arme um ihren Oberkörper und sah aus, als

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