Nimm mich jetzt!
morgen wieder.“
Diana konnte sich nicht mehr von Sylvia verabschieden, sie schlief sofort ein.
23
Es war der Tag von Dianas Entlassung. Sie saß mit ihrem Gipsfuß auf der Bettkante und wartete auf Sylvia, die versprochen hatte, sie abzuholen. Es klopfte und die Tür wurde einen Spalt geöffnet. Das Erste, was Diana sah, waren dunkelblaue Augen.
„Darf ich reinkommen?“
Dianas Herz pochte wie wild und ihr wurde heiß und kalt zugleich. „Natürlich.“
„Ich habe gehört, da braucht jemand ein Taxi nach Hause.“ Er grinste.
„Ich ... Sylvia.“
„Oh, die hat einen wichtigen Termin und hat mich gebeten, dich nach Hause zu bringen, wenn das in Ordnung ist.“
Eine Schwester trat mit einem Rollstuhl ein. „So, Frau Förster, dann sind Sie uns jetzt los“, sagte sie und lachte.
Sie half Diana in den Rollstuhl und John schob sie zum Ausgang. Sein Wagen parkte direkt vor der Tür. Er half ihr beim Einsteigen, verstaute ihre Krücken und ihre Tasche und fuhr dann los.
„Ich habe mich noch gar nicht bedanken können, dass du mich gerettet hast.“
Er schaute kurz zu ihr rüber und Diana bekam wieder eine angenehme Gänsehaut. „Gern geschehen.“
„Es gibt da etwas, das ich wissen muss.“
„Ja?“
„Sylvia sagte, dass du mir wegen Roman gefolgt bist, aber ...“
„Du hast mich schon vorher gesehen.“
Diana stöhnte leise. Klar, er hatte ja schließlich ihr Tagebuch gelesen.
Sie waren angekommen und er parkte den Wagen. „Roman war schwer zu verfolgen, er durfte mich auf keinen Fall bemerken. Als ich mitbekam, dass ihr eine Affäre begonnen habt, bin ich dann lieber dir gefolgt, weil ich wusste, dass du mich früher oder später zu ihm führst. Außerdem ...“ Er machte eine kleine Pause. „Außerdem habe ich mir Sorgen um dich gemacht. Ich wusste nicht, was er mit dir anstellen würde.“
„Du wolltest also neben deinem Auftrag auch noch Bodyguard für mich spielen?“
Er grinste schief. „So ungefähr.“
„Aber ...“
„Ich sage die Wahrheit. Ich bin erst in deinem Leben aufgetaucht, als du Kontakt zu Roman hattest, wen du vorher gesehen hast, weiß ich nicht.“
Diana schloss die Augen. Sie hatte ihn gesehen. Aber immer nur schemenhaft. War es möglich, dass ihr Unterbewusstsein ihr einen Streich gespielt hatte?
„Glaubst du an Schicksal?“, fragte er.
Eine Weile schwieg Diana, dann sagte sie: „Vielleicht beginne ich gerade, daran zu glauben.“
Er stieg aus, half ihr aus dem Wagen und trug sie die Treppen rauf. Sie vergrub ihren Kopf an seinem Hals. Er roch gut. Nichts hatte sich je richtiger in ihrem Leben angefühlt. Vorsichtig legte er sie auf ihrem Bett ab. Sie seufzte, sie musste es jetzt einfach sagen. „Du hast mein Tagebuch gelesen.“
Er lächelte und streichelte ihr über die Wange. „Ja.“
„Was denkst du jetzt bloß von mir?“
„Dass du die Richtige für mich bist.“
Diana forschte in seinem Gesicht, aber sein Lächeln war aufrichtig. „Wieso? Wie kannst du nach allem, was ich ...“
„Als ich dich küssen wollte und du weggerannt bist, da wusste ich es.“
Er setzte sich neben sie, nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie. Selbst wenn sie keinen Gipsfuß gehabt hätte, wäre sie um nichts in der Welt davongelaufen. Dieser Kuss war alles. Sie spürte, sie empfand. Er öffnete mit diesem Kuss seine Seele. Seine Zunge erforschte ihren Mund und sie ließ es geschehen, erwiderte seine Zärtlichkeit. Sie hörte nichts mehr, sie sah nichts mehr. Sie fühlte nur noch seine aufrichtige Liebe zu ihr, seine Sehnsucht, sein Begehren. Und auch in ihr weckte es Sehnsucht nach allem, was er zu geben hatte. Sie wollte es in sich aufnehmen. Sie wollte ihn in sich aufnehmen für jetzt und alle Zeit. Aber sie wollte nicht nur nehmen. Sie musste auch geben. All die wundervollen Empfindungen, die auf einen Schlag in ihrem Inneren tosten, wollte sie ihm geben. Liebe, Vertrauen, Respekt, Bewunderung und ihren Körper.
Sie streifte seine Lederjacke über die breiten Schultern und berührte seine Arme. Sie fühlte die Muskeln und wollte mehr. Sie öffnete sein Hemd und er ließ es sich bereitwillig ausziehen, ohne mit dem Küssen innezuhalten. Sie streichelte seine Brust mit den perfekten Bauchmuskeln und wollte immer noch mehr. Berühren reichte noch lange nicht aus. Sie musste ihn mit Haut und Haaren haben. Sie war sicher, dass sie sonst keine Minute länger überleben würde. Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an ihn, er hielt sie ebenso fest,
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