Nimm mich jetzt!
gerettet?“
„Na ja. Ein bisschen auch ich.“ Sie half Diana mit der Schnabeltasse. „Du hast eine Gehirnerschütterung, Abschürfungen und dein rechter Fuß ist gebrochen, in ein paar Wochen bist du wieder vollkommen hergestellt.“ Sylvia strich ihr zärtlich über die Stirn. „Die Polizei will morgen mit dir reden, wenn du dich dazu in der Lage fühlst.“
„Das wird schon gehen.“ Diana sah sich um. „Von wem sind die ganzen Blumen?“
„Toll, oder? Der kleine Strauß ist von mir, aber ich kann mit diesem riesigen Gesteck dahinten natürlich nicht mithalten. Das ist von Scheich al Maroun. Und die Rosen sind von John Peterson.“
„Woher weiß der denn, dass ich im Krankenhaus liege?“
Sylvia nahm wieder ihre Hand. „Er hat dich höchstpersönlich hier abgeliefert, nachdem er dir das Leben gerettet hat.“
„Was?“ Dianas Stimme klang ziemlich schrill.
„Ich glaube, er ist verschossen in dich“, sagte Sylvia mit einem Schmunzeln.
„Er hat mich verfolgt. Er muss doch wissen, was für ein Flittchen ich bin.“
„Hey.“ Sylvia setzte sich auf die Bettkante. „Du bist kein Flittchen und es tut mir leid, was ich alles gesagt habe. Ich hatte kein Recht, dich zu verurteilen. Ich hätte erkennen müssen, dass du nur nach Spaß und vielleicht auch Liebe gesucht hast nach deiner Scheidung.“
Diana lief eine Träne über die Wange. Diese ganze Geschichte hatte sie etwas gelehrt. Spaß zu haben war eine Sache, aber Freundschaften und das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, eine ganz andere. So wie bisher wollte sie nicht weitermachen. „Erzählst du mir, was passiert ist?“
„Du bist in einen Waffenhändlerring geraten. John Peterson ist Privatdetektiv. Er hat nicht dich verfolgt, sondern Roman. Deshalb war er auch in der gleichen Modelagentur und tauchte immer, wenn du Kontakt zu Roman hattest, in der Nähe auf. Er kam nicht richtig an ihn ran, bis du auf der Bildfläche erschienen bist.“
Diana runzelte die Stirn, etwas stimmte daran aber nicht. Sie hatte John doch schon gesehen, bevor sie Kontakt zu Roman hatte. Aber sie sagte nichts und hörte Sylvia weiter zu.
„Sein Auftraggeber war Scheich al Maroun. Der hat nämlich vermutet, dass sein Bruder hinter diesem Ring steckt und recht gehabt.“
„Ich sollte in seinen Harem verschleppt werden.“
„Tja, das konnten John, al Maroun und seine Männer ja in letzter Sekunde verhindern.“
„Warum waren sie zum richtigen Zeitpunkt da?“
„Weil ich dein Tagebuch stibitzt habe und wir so wussten, wo Romans Aufenthaltsort ist. Es tut mir leid, dass ich es gelesen habe, aber ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.“
Nun drückte Diana Sylvias Hand. „Ist schon okay.“
„John hat Roman zwar ständig verfolgt, aber die haben es wohl bemerkt. Er hat nie rausfinden können, wo genau im dunklen Viertel Roman sich aufhielt. Bis du und dein Tagebuch uns die genaue Adresse verraten habt.“
„Aber woher wusstest du, dass du dich an John wenden musst?“
„Das wusste ich nicht. Der Scheich ist Heiligabend angereist, weil er vermutete, dass eine große Ladung von hier aus losgeschickt werden sollte. John hat ihn abgeholt. Sie wollten zu dir, du warst aber verschwunden, also haben sie sich an mich gewandt.“ Diana bemerkte, dass Sylvia zögerte. „Na ja und ich habe John dein Tagebuch gegeben.“
„Er hat es gelesen?“ Dianas Herz pochte wie wild. Das durfte einfach nicht sein.
„Ich fürchte ja, aber so wussten wir, wo du warst. Der Scheich hat seine Männer mobilisiert, und wie das Ganze endete, weißt du ja. In einer Schießerei wie im wilden Westen. In einem der Lieferwagen war Sprengstoff und der ist dann auch noch in die Luft geflogen und Teile davon haben dich getroffen. John hat dich noch rechtzeitig ein Stück weggezogen und dich mit seinem Körper geschützt.“
„Wow.“
„Eigentlich müsste das ja einen riesigen Skandal geben, aber der Scheich hat wohl alles über diplomatische Kanäle geregelt und sein Bruder sitzt in der Heimat schon im Knast. Fehlt nur noch deine Aussage und die Sache wird zu den Akten gelegt.“
„Was ist mit Roman?“
„Tot. Nur sein Bruder und Vater haben überlebt. Sind mit dem Scheich abgedüst. Ich schätze mal, die erwartet eine ziemlich hohe Strafe.“
Diana schloss die Augen. In ihrem Kopf war ein einziges Chaos. Roman tot, John hatte das Tagebuch gelesen, sie hatte einen gebrochenen Fuß und irgendetwas stimmte noch nicht an der Geschichte.
„Schlaf jetzt erst mal. Ich komme
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