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Nimm mich, wie ich bin

Nimm mich, wie ich bin

Titel: Nimm mich, wie ich bin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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nicht infrage für Ally. Sie nahm eine Taschenlampe mit und ging den Weg von ihrer kleinen Hütte zum Hauptgebäude hinüber, das trotz der Außenbeleuchtung verlassen wirkte. Aber das machte nichts. Ally war nicht auf der Suche nach Gesellschaft. Von einer seltsamen Unruhe getrieben, ging sie am Hauptgebäude vorbei und auf das Geräusch rauschenden Wassers zu, das sich als recht wilder Fluss herausstellte. Ein Schild sagte den Gästen, wo sie ein Floß mieten konnten, ein anderes wies auf einen kleinen See mehrere hundert Meter entfernt hin, in dem das Schwimmen erlaubt war.
    Ally trat neugierig an den Fluss heran und betrachtete das im Mondlicht glitzernde Wasser. Zu ihrer Linken gab es eine kleine Scheune, die zum Lagern der Flöße, Kanus und Kajaks benutzt wurde, wie Ally aus dem Lageplan ersehen hatte, den Jo ihr gegeben hatte.
    Ein freudiger Schauer überlief sie, obwohl ihr noch die Schultern vom Schaufeln wehtaten. Sie stellte sich vor, wie sie über das wild rauschende Wasser schoss, kreischend vor Aufregung und …
    “Nur im Traum.” Eine hochgewachsene dunkle Gestalt trat vor sie. Mit einem erschrockenen Keuchen wich Ally einen Schritt zurück und wäre fast ins Wasser gefallen, wenn zwei große, warme Hände sie nicht festgehalten hätten.
    “Ganz ruhig”, sagte Chance. “Ich würde Ihnen ungern beim Ertrinken zusehen.”
    Sie starrte ihn verwirrt an. Ihr Magen zog sich zusammen, als ihr Blick von seiner breiten Brust über seinen sinnlichen Mund zu seinen dunkelblauen Augen glitt. “Sie würden zusehen, statt hineinzuspringen und mich zu retten?”
    Chance starrte in die eisigen reißenden Fluten. “Ja.”
    “Das wäre aber schlechte Werbung für Sie.”
    “Das hat Ihnen vorhin keine Sorgen gemacht, als Sie sich einfach verirrten, obwohl wir uns auf einem unserer einfachsten Pfade befanden.”
    “Ich habe Ihnen schon gesagt, ich hatte mich nicht verirrt.”
    “Sie bleiben also bei Ihrer Geschichte, was?”
    Vielleicht war es seine tiefe, weiche Stimme oder die Art, wie die leichte Brise seinen Duft zu ihr herübertrug. Oder auch einfach nur die Tatsache, dass er sie immer noch fest umarmt hielt. Jedenfalls war Ally völlig aufgeregt. Sie spürte seine Wärme, die kaum gefesselte Stärke und die Energie, die von ihm ausgingen, und erschauerte.
    Er rieb behutsam ihre Arme. “Sie haben sich immer noch nicht an die Höhe gewöhnt.” Er schenkte ihr ein viel sagendes Lächeln. “Ich kenne mehrere Methoden, um Ihnen zu helfen.”
    Da war sie sicher. “Nicht nötig. Es geht mir gut.” Feigling! tadelte Ally sich. Sie spürte Chances warmen Atem auf ihrer Wange und schloss die Augen. Sie fragte sich, was er tun könnte, um ihr plötzliches Schwindelgefühl zu bekämpfen, und ob sein unglaublich aufregender Mund dabei irgendeine Rolle spielen würde.
    “Sagen Sie’s mir, wenn Sie Ihre Meinung ändern”, meinte er leise, und obwohl er die Hände herabsinken ließ, stand er immer noch viel dichter vor ihr als bei einem normalen Gespräch erforderlich.
    “Ich bin schon okay.”
    “Sind Sie sicher?”
    Sie war jedenfalls vollkommen sicher, dass er sie nur noch mehr verwirren würde, was immer er auch mit ihr im Sinn hatte. “Ja, das bin ich.” Aber dann hob sie den Kopf, um ihn anzusehen, und musste feststellen, dass seine Augen amüsiert glitzerten. Er machte sich über sie lustig! Heiße Wut erfüllte sie. “Finden Sie es so witzig, mich mit sexuellen Angeboten zu ärgern?”, fuhr sie ihn an.
    “Ich habe Ihnen nur Aspirin angeboten.” Er legte den Kopf schief und hob eine Augenbraue. “Und ich muss schon sagen, ich bin schockiert darüber, dass Sie mir so etwas zutrauen.”
    Sie legte die Hände auf seine Brust, um ihn von sich wegzuschieben, aber er gab ebenso wenig nach wie eine Wand. Aber einen Moment später trat er freiwillig einen Schritt zurück. “Wissen Sie, meine kleine Spröde, ich glaube, ich habe mich geirrt.” Er kratzte sich am Kinn und grinste. “Ich dachte, Ihre Augen seien schlicht grau, aber es steckt ein ziemliches Feuer in ihnen.”
    Als ob es ihn interessierte, welche Farbe ihre Augen hatten. Er hatte ja Jo, eine Frau, die sich bestimmt nirgendwo verirrte. “Wie ich sehe, sind Sie von Ihrem zweiten Ausflug zum Berg zurück”, sagte sie zwischen zusammengepressten Zähnen. “Und Brian?”
    Seine Heiterkeit verschwand. “Denken Sie, ich würde ihn da oben zurücklassen?”
    “Nein”, erwiderte sie, erstaunt über seine heftige Reaktion. “Das denke ich

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