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Nimmerklug im Knirpsenland

Nimmerklug im Knirpsenland

Titel: Nimmerklug im Knirpsenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai Nossow
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plötzlich?“
    „Ja!“ Nimmerklug stampfte mit dem Fuß auf. „Ich bin hier, und Joppe ist daheim geblieben.“
    „Na, dein Joppe geht ohne dich schon nicht zugrunde“, meinte Rennefix.
    „Doch! Er sehnt sich auch nach mir! Joppe ist mein allerbester Freund, und. ich habe mich nicht einmal von ihm verabschiedet, als wir davonflogen.“ „Weshalb denn nicht?“
    „Ich war mit ihm böse. Als wir wegflogen, hat er mich dauernd angeschaut und mir zugewinkt, ich aber habe ihm den Rücken gekehrt. Ich war stolz, daß wir mit einem Luftballon flogen, und jetzt quält mich das … Wie heißt es gleich?“
    „Das Gewissen“, half ihm Doktor Rizinus.
    „Ja, Kameraden, das Gewissen. Laßt uns heimkehren – dann versöhne ich mich mit Joppe und verabschiede mich von ihm.“
    „Wenn wir heimkehren, müßt ihr euch begrüßen“, meinte Immerklug.
    „Nein, zuerst verabschiede ich mich, dann begrüße ich ihn, und damit wird alles in bester Ordnung sein.“
    „Wir müssen uns auf den Heimweg machen, Freunde“, sagte Geigenstrich. „Nimmerklug will nach Hause.“
    „Ja, Kameraden, ich muß ebenfalls heim“, sagte jetzt auch Doktor Rizinus. „Vielleicht ist jemand krank in Blumenstadt und hat niemanden, der ihn behandelt.“
    „Schluß also mit der Wanderfahrt“, entschied Immerklug. „Einmal muß man ja nach Hause zurückkehren. Morgen brechen wir auf.“ — Der Ball war zu Ende. Blauäuglein ging zu Nimmerklug .
    „Nun müssen wir uns trennen“, sagte sie traurig. „Ja“, erwiderte Nimmerklug leise. „Für uns ist es Zeit zur Rückkehr.“
    Beide standen ein Weilchen schweigend da. Nimmerklug wollte etwas sagen, doch die Kehle war ihm wie zugeschnürt, er brachte kein Wort hervor. Er senkte den Blick, bohrte mit dem Absatz in der Erde herum und konnte sich nicht entschließen, Blauäuglein anzusehen. SchUeßlich hoben beide den Kopf. „Soll ich Ihnen eine Reisetasche sticken?“ fragte sie.
    „Ja.“
    Am nächsten Tag brachen Immerklug und seine Freunde auf. Sie hatten beschlossen, zu Fuß zu reisen. Der Luftballon war geplatzt, es würde schwierig sein, ihn zu reparieren, und außerdem hatten sie keinen Fahrtwind. Vorneweg marschierte Immerklug mit dem Kompaß in der Hand, ihm folgte Doktor Rizinus, dann kamen Schraubschnell, Schraubstift und die übrigen Knirpseriche. Nimmerklug ging ganz am Schluß.
    Jedem hing eine Tasche auf dem Rücken. Diese Taschen hatten ihnen die Knirpselinen gestickt. Darin befanden sich der Reiseproviant und Samen von Früchten, Gemüsesorten und Blumen, die es in Blumenstadt nicht gab. Saftschleck hatte sich in jede Tasche einen Melonenkern gesteckt.
    Ganz Grünstadt war auf den Beinen, um die Knirpseriche zu begleiten. Viele Knirpselinen weinten.
    „Weinen Sie nicht“, versuchte Immerklug sie zu trösten. „Eines Tages machen wir uns einen neuen Luftballon und fliegen wieder zu Ihnen.“
    „Kommen Sie im Frühling, wenn die Apfelbäume blühen“, riefen die Knirpselinen. „Im Frühling ist es bei uns wunderschön.“
    Am Stadtrand blieben die Knirpselinen stehen. Die Reisenden schlugen einen Pfad ein, der sich zwischen Grasbüschen und Feldblumen dahinschlängelte. „Auf Wiedersehn, auf Wiedersehn“, riefen die Knirpselinen und winkten.
    „Auf Wiedersehn“, riefen die Knirpseriche zurück.
    Blauäuglein winkte schweigend.
    Bald waren die Reisenden hinter einer Wegbiegung verschwunden. Die Knirpselinen kehrten in ihre Häuser zurück. Allen war schwer ums Herz.

Wieder daheim!
    Viele Tage wanderten Immerklug und seine Freunde durch Wald und Feld. Endlich waren sie in der Heimat angekommen. Auf einem steilen Hügel machten sie halt, und da lag Blumenstadt in all seiner Schönheit vor ihnen. Der Sommer neigte sich gerade dem Ende zu, und auf den Straßen blühten herrliche Blumen: weiße Chrysanthemen, rote Georginen und bunte Astern. Wie Schmetterlinge leuchteten die lustigen Stiefmütterchen auf allen Höfen. An Zäunen und Hauswänden war feuerrote Kapuzinerkresse emporgeklettert; sie blühte sogar auf den Dächern. Ein sanfter Wind trug den süßen Duft der Reseden und Kamillen heran.
    Immerklug und seine Freunde umarmten sich vor Freude.
    Kurz darauf marschierten sie durch die Straßen ihrer Heimatstadt. Aus allen Häusern liefen Knirpse herbei, um unsere Reisenden zu betrachten. Von der langen Wanderung waren Immerklug und seine Freunde so sonnverbrannt, daß sie zuerst niemand erkannte.
    Plötzlich rief einer: „Kinder, das ist ja Immerklug!“
    Nun

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