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Nimmerzwerg

Nimmerzwerg

Titel: Nimmerzwerg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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Stahlstacheln.
    Unterdessen hielten die anderen Schaufelbrüder die von allen Seiten herandrängenden Arme der Maschine in Schach.
    Im Nahkampf hatten die Kuttenträger den Menhiren gegenüber siebenunddreißig Kammern Vorsprung. Die Schaufeln triumphierten, keiner der Menhire vermochte auch nur einen Schuss seiner zweiten Ladung abzufeuern. Wenig später hatten die Mönche sie alle, bis auf Trümmerboldt, zurück zur Tür und aus der Höhle gedrängt. Einer der Schaufelbrüder schloss die Tür und ließ den schweren Riegel zuschnappen.
    Nun jedoch wurde der Zorn der Maschine zur Gänze entfesselt.
    Der Mönch, der die Tür geschlossen hatte, wurde von einem der Eisenarme emporgerissen und mit voller Wucht an die gegenüberliegende Wand der Höhle geschleudert. Aus seiner Kiepe lösten sich die Eier und fielen klirrend auf die Rohre hinab, während der leblose Körper des Zwergs zu Boden glitt. Die kleine Gruppe Kuttenträger in der Mitte der Wächterhöhle geriet in immer ärgere Bedrängnis. Gewaltsam drangen die Arme auf sie ein, wurden von Schlag zu Schlag mehr und bildeten einen undurchdringlichen stählernen Wald, den wenig später schon keine Schaufel mehr zu lichten vermochte.
    Bragk Nattergriff, der nicht mit einer Schaufel umzugehen vermochte, wich geschickt umherwirbelnden Schaufeln und herandrängenden Eisenarmen aus. Kurz darauf erwischte es jedoch auch ihn. Mit einem Aufschrei wurde er vom Boden hochgezerrt und zwischen seine Kameraden gegen die Rohre geschmettert, wo er zappelnd in der Luft hing.
    Inmitten der stählernen Arme schwang Blutklump in der Gestalt Krugk Trümmerboldts das Hammerzepter des Verwalters und verbeulte wutschnaubend eine Schaufel nach der anderen. Aus dem Stahlwald schnellten eiserne Arme hervor und rissen den Mönchen die Schaufeln aus den Händen. Keine ihrer Kammern hatte sie auf den Wald aus Stahl und seine gierigen Pranken vorbereitet, und wehrlos wurden die Schaufler mit wehenden Roben zwischen die Rohre gezerrt, wo Fazzgadt, Blechboldt und der Höchste mit schreckgeweiteten Augen verfolgten, wie der Vorteil der Mönche mit jedem Schlag weiter schwand.
    In diesem Moment schritt Lunt Glimmboldt durch das Stahlgewitter auf Krugk Trümmerboldt zu und schwang dabei zwei Schaufeln wie Stahlschneider im Kreis um seinen Körper. Um ihn herum brach der Stahl. Pranken fielen zerschmettert zu Boden.
    „Ich habe dich einmal besiegt, und ich werde es wieder tun!“, schrie Glimmboldt seinem Widersacher entgegen. „Ich fordere deinen Körper zu einem Duell, Harrm Blutklump!“
    Ein Ruck ging durch den untoten Körper Trümmerboldts, und kaum dass Glimmboldts Worte zwischen den Rohren verhallt waren, begann sich der Stahlwald zu lichten. Die Arme zogen sich zurück, und der Vierbart musste erkennen, dass inzwischen alle Schaufelbrüder zwischen den Rohren gefangen waren.
    Harrm Blutklump richtete den Körper Krugk Trümmerboldts zu seiner ganzen Größe auf. Ein stählerner Trichter tauchte zwischen den Rohren auf und sprach mit Trümmerboldt im Chor: „Und weshalb sollte ich diese Herausforderung annehmen, statt euch bis ans Ende aller Zeiten zwischen meinen Rohren gefangen zu halten?“
    „Weil ich mich daran erinnere, wie du einst mit Krummdingk Eisenkeim beisammengesessen und Steine geworfen hast“, erwiderte Glimmboldt grimmig. „Selbst in dir muss ein letztes Stäubchen Ehre stecken! Auch wenn du Pilzgrimm in den Tod geschickt und niemals zugegeben hast, dass du die Weibzwerge auf dem Gewissen hast!“
    „Der Alte hat seinen Schierling freiwillig getrunken!“, erwiderte die Stimme Blutklumps.
    „Um uns die Chance zu geben, den Zwergen sein Wissen zu bringen! Er war alt und wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb! Er hat die Schuld auf sich genommen, um uns den Stollen in die Zukunft zu ebnen!“
    „Dann werde ich dir diesen Zweikampf mit dem Körper Krugk Trümmerboldts im Namen Pilzgrimms und der alten Zeiten zugestehen!“
    „So sei es.“
    „Aber rechne dir keine allzu großen Chancen aus, Zwerg, der du Eisenkeims Erinnerung in dir trägst. Denn hier wird kein Eisenfänger dir zur Seite stehen, um meinen Willen zu schwächen!“
    Lunt Glimmboldt legte die beiden Schaufeln zu Boden und zog an ihrer statt eine eigentümlich gebogene Wurfschaufel hinter seinem Rücken hervor. Dann nickte er seinem Gegner zu.
    Der bedingt rechtmäßige Herrscher der Zwerge runzelte unter seinem schwarzen Helm die Stirn, hob drohend das Hammerzepter und machte einen Schritt auf

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