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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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deiner Durchreise hierein bisschen U n terhaltung zu bieten!
    »Sorgen Sie dafür, dass das Volk in Bewegung bleibt! «, befahl Pater Vyktyr Tahrlsahn. »Gewiss wird jeder diese Dreckskerle zu Gesicht bekommen wollen, und ich will, dass auch jeder dazu Gelegenheit hat! Sie sollen den verdammten Charisianern ruhig nahe genug kommen, um zu bemerken, wie sehr dieser Abschaum stinkt! «
    »Aye, Sir! « Zum militärischen Gruß legte Captain Walysh Zhu die Hand an den Brustpanzer. Doch auch wenn seine Miene verriet, dass er diesen Befehl stoisch hinnahm, überschlugen sich seine Gedanken fast.
    Im Laufe der vergangenen Tage hatte Zhu begriffen, dass Tahrlsahn sogar noch … dienstbeflissener und pflichtb e wusster war , als der Captain ursprünglich angenommen ha t te. Nein, Tahrlsahn war nicht nur dienstbeflissen und pflichtbewusst, er war ein echter Eiferer! Zhu war so orth o dox und konservativ, wie ein Harchongese nur sein konnte. Er sah auch überhaupt nicht ein, warum man Ketzern die gleichen Gesten der Höflichkeit erweisen sollte wie ehre n haften Kriegsgefangenen. Schließlich hatte jeder, der Shan-wei die Treue schwor, wirklich alles verdient, was ihm w i derfahren mochte. Andererseits bereitete es Zhu keine so n derliche Freude, selbst Ketzer völlig grundlos zu quälen. Er hatte seine Gardisten angewiesen, den Gefangenen sehr deutlich zu zeigen, warum es für sie mehr als nur ratsam w ä re, sich diszipliniert zu verhalten und Gehorsam an den Tag zu legen. Eine gewaltige Tracht Prügel war durchaus dazu angetan, den Ketzern Disziplin einzuimpfen. Wenn Zhu ganz ehrlich war, dann hatte ihm das systematische Verpr ü geln seiner Gefangenen durchaus persönliche Befriedigung verschafft. Er hielt es für die gerechte Strafe dafür, was die Marine dieses Abschaums der Flotte Gottes und der Kaise r lichen Marine von Harchong in der Markovianischen See angetan hatte. Nur totschlagen musste man sie nicht gleich.
    Tahrlsahn hingegen schien ernstlich zu vergessen, dass sie die Gefangenen unbeschadet an den Tempel ausliefern sol l ten. Zhu vermutete, selbst unter Idealbedingungen würden sie während ihrer langer Reise etwa jeden fünften Gefang e nen verlieren – schon aufgrund von Erschöpfung und der Entbehrungen wegen. Von Idealbedingungen aber war Zhus Auftrag weit entfernt. Schon als sie die Gefangenen aus den Gefängnisschiffen in Gorath abgeholt hatten, waren diese so ausgemergelt wie gehäutete Wyvern gewesen. Seitdem hatte sich Tahrlsahn nicht gerade Mühe gegeben, sie wieder au f zupäppeln. Krankheiten, die unter den Gefangenen grassie r ten, raubten ihnen zusätzlich Kraft. Doch Tahrlsahn hatte strikt das Verbot durchgesetzt, das Bischof-Vollstrecker Wylsynn verhängt hatte. Den › Dreckskerlen von Simulanten‹ durften keinesfalls die Segnungen der Heiler zukommen. Und die unsanfte Fahrt der Gefängniskarren schwächte die Gefangenen deutlich mehr, als Tahrlsahn bewusst zu sein schien.
    Nun also erreichten sie Twyngyth, die größte aller Städte, die sie bislang passiert hatten. Mittlerweile war der Captain angesichts von Tahrlsahns Anweisungen ein wenig beunr u higt. Schon in manchen der anderen Dörfer und der kleinen Städte war es schlimm hergegangen. Zhu erinnerte sich an ein Dorf, in dem zwanzig oder dreißig erwachsene Männer und einige Jugendliche neben den Gefängniskarren herg e laufen waren und die Charisianer mit allen Steinen beworfen hatten, die sich am Wegesrand nur auflesen ließen. Einer der Gefangenen hatte dabei ein Auge verloren, und ein weiterer war bewusstlos geworden, nachdem ihn einer jener Steine unglücklich am Kopf getroffen hatte. Zhu wusste nicht, ob dieser Treffer etwas damit zu tun hatte, was sich am darau f folgenden Tag ereignete. Doch genau jener Mann mit der Kopfverletzung war am nächsten Tag in Raserei verfallen. Mit bloßen Händen hatte er einen der Gardisten angegriffen, als er und seine Mitgefangenen kurz aus den Karren hinau s geführt wurden, um sich auf offenem Feld zu erleichtern. Wäre es nach Tahrlsahn gegangen, hätten die Gefangenen die Karren niemals verlassen, sondern in ihrem eigenen U n rat liegen sollen. Doch Pater Myrtan, Tahrlsahns Stellvertr e ter, hatte ihn davon überzeugen können, es müssten zumi n dest einige Rudimente von Pasquales Hygienevorschriften eingehalten werden, wenn der Fluch des Erzengels nicht auch die Gardisten selbst treffen sollte.
    Zhu wusste es nicht aus eigener Erfahrung. Aber er hatte doch eine ziemlich genaue Vorstellung

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