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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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viel Vorsicht man auch walten ließ, es bestand immer die Gefahr, dass Pulverkörner auf dem Boden des Munitionsdepots lagen. Mit Nägeln beschlagene Schuhe könnten dort durchaus Funken erzeugen, und sogar schon die Reibungshitze einer festeren Schuhsohle auf dem Boden mochte äußerst unschöne Folgen haben.
    Sahlavahn wartete, bis Mahndrayn seine Filzschuhe übergestreift hatte. Dann entriegelte er die Tür zum Munitionsdepot.
    »Mir nach! «, meinte er und betrat einen Gang mit gema u erten Seitenwänden.
    Am anderen Ende des kurzen Ganges befand sich eine weitere schwere Tür. Auf halber Länge gab es noch einen schmaleren Durchgang, dessen Türblatt deutlich weniger massiv wirkte. Genau diese Tür stieß Sahlavahn nun auf. Dahinter befand sich ein lang gezogener, schmaler Raum. Dessen rechte Seite, parallel zur Oberfläche des Hügels, in den man das ganze Depot hineingebaut hatte, bestand ebe n falls aus massiven Ziegelsteinen. Die gegenüberliegende linke Wand hingegen bestand aus einer ganzen Reihe vergi t terter Fenster. Ein halbes Dutzend großer Laternen hing an Haken von der Decke herab. Sahlavahn zog eine der neuen Shan-wei-Kerzen aus der Tasche, rieb sie an der Ziege l wand, bis sie brannte, und entzündete dann mit der zische n den, funkensprühenden Flamme zwei der Laternen.
    »Das sollte vorerst reichen «, meinte er. Er schüttelte die Shan-wei-Kerze, bis sie erlosch. Obendrein drückte er mit angefeuchteten Fingerspitzen den Docht zusammen, bis s i chergestellt war, dass die Kerze auch wirklich nicht noch einmal aufflammen würde. Schließlich trat er wieder auf den Korridor hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    Bevor er die innere Sicherheitstür öffnete, vergewisserte er sich, dass die andere Tür ordnungsgemäß geschlossen war. Diese Vorsichtsmaßnahme wusste Mahndrayn durchaus zu schätzen. Das Letzte, was man im Inneren eines Munit i onsdepots gebrauchen konnte, war eine offene Flamme. G e nau das war auch der Grund für den Laternen-Raum: Das Licht, das durch die gründlich versiegelten Fenster fiel, reichte aus, um das Depot hinreichend zu beleuchten, ohne dass man eine Lampe in das Munitionslager selbst mitne h men musste. Gleichzeitig musste man auch darauf achten, dass keinesfalls Staub aus dem Magazin selbst herausgeweht wurde. Mittlerweile war das deutlich leichter zu bewerkste l ligen als noch vor drei oder vier Jahren. Bei dem neuen g e körnten Pulver trennten sich die verschiedenen Bestandteile nicht mehr – anders als bei dem Mehlpulver, das man früher verwendet hatte. Hochexplosive Staubwolken wie damals gab es nicht mehr. Dennoch war Mahndrayn, der schließlich regelmäßig mit Explosivstoffen arbeitete, durchaus dafür zu haben, jede nur erdenkliche Vorsichtsmaßnahme walten zu lassen – vor allem, wenn eine derart gewaltige Menge Schießpulver betroffen war.
    Sahlavahn öffnete die Innentür. Sie war eigens mit Filz abgedichtet. Gemeinsam betraten die Cousins das eigentl i che Pulverdepot. Säuberlich waren dort die Pulverfässer aufgestapelt. Dazwischen hatte man breite Verkehrswege freigelassen, um sie auch mit der gebotenen Vorsicht han d haben zu können. Der Raum war kühl und trocken, genau wie es sein sollte. Hinter der Tür blieb Mahndrayn stehen und wartete ab, bis seine Augen sich an das deutlich trübere Licht gewöhnt hatten, das aus dem Laternenraum in das D e pot fiel.
    »Sieht eigentlich ziemlich voll aus «, sagte er. »Wie sollen wir denn jetzt herausfinden, ob …?«
    Abrupt verstummte er, als das Schwert seines Cousins seinen Nacken durchbohrte und sein Rückgrat durchtrennte. Mahndrayn war fast augenblicklich tot.
    »Captain Sahlavahn! «, rief der Schichtführer erstaunt aus. »Mit Ihnen hatte ich heute nicht gerechnet, Sir! «
    »Ich weiß. « Dem Schichtführer fiel auf, dass der Captain ein wenig geistesabwesend wirkte – vielleicht war er sogar ein wenig bleicher als sonst. Doch er klang genau so höflich wie immer. »Ich dachte nur, ich schaue mal vorbei. « Der Gesichtsausdruck des Schichtführers musste besorgt gewirkt haben. Denn Sahlavahn schüttelte den Kopf und lachte leise. Jemandem, der genau darauf geachtet hätte, wäre dieses L a chen vielleicht ein wenig gekünstelt vorgekommen. »Nicht, weil ich glaube, hier liefe etwas falsch! Ich schaue mich nur hin und wieder einfach mal gern um. «
    »Natürlich, Sir. Wenn Sie dann … oh, ich sehe gerade, Sie tragen bereits Filzschuhe! «
    »Ja. « Sahlavahn folgte dem Blick des anderen

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