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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wahrscheinlich nicht «, beantwortete Mahndrayn die Frage seines Vetters. Er blickte aus dem Fenster über den Sund, während er dies sagte. Am Horizont konnte man gerade noch einen grünen Streifen erahnen: das Festland. »Ich habe mit Meister Howsmyn wirklich einiges zu besprechen. Aber auch Baron Seamount braucht mich dringend wieder in King ’ s Harbour. Ich soll zurückkehren, so rasch ich kann. «
    »Ach so «, wiederholte Sahlavahn und wandte sich seinem Vetter zu. »Und warum werde ich dann das Gefühl nicht los, dass du diesen Umweg von vier oder fünf Stunden nicht bloß gemacht hast, um einem deiner Lieblingscousins einen Überraschungsbesuch abzustatten? «
    »Weil dich dieses Gefühl nicht täuscht. « Mahndrayn seufzte die Worte fast.
    »Ah, und warum bist du nun hier? « Fragend hob Sahl a vahn eine Augenbraue. Mahndrayn zuckte mit den Schultern.
    »Weil ich in den Unterlagen über etwas gestolpert bin. Ich hoffe, es ist bloß ein Schreibfehler «, erklärte er.
    »Du hoffst auf einen Schreibfehler? «
    » Na ja , wenn es nicht bloß ein Schreibfehler ist, dann h a ben wir möglicherweise ein echtes Problem. «
    »Allmählich machst du mich nervös, Urvyn «, versetzte Sahlavahn rundheraus. Wieder zuckte Mahndrayn die Ac h seln. Dann legte er seine Aktentasche auf das Fensterbrett vor sich, öffnete sie, zog einen einzelnen Bogen Papier he r vor und reichte diesen seinem Vetter.
    Sahlavahn nahm das Papier entgegen und hielt es ein w e nig schräg, um im Licht, das durch das Fenster fiel, besser lesen zu können. Beim Überfliegen des Textes kniff er kur z sichtig die Augen zusammen. Dann blickte er wieder zu se i nem Cousin auf und schaute ihn verwirrt an.
    »Deswegen bist du zu mir gekommen? « Er wedelte das Blatt ein wenig hin und her. »Eine Aufstellung der Produkt i on und der Auslieferungen vom letzten Monat? «
    »Ja «, erwiderte Mahndrayn nur, und Sahlavahn runzelte die Stirn.
    »Das verstehe ich nicht, Urvyn. Was ist denn damit? «
    »Sie stimmt nicht. «
    »Sie stimmt nicht? « Die Falten auf Sahlavahns Stirn wu r den tiefer. »Wovon redest du denn da? Was stimmt denn daran nicht? «
    »Es gibt da eine Differenz, Trai «, erklärte Mahndrayn. »Eine Differenz von fünfundvierzig Tonnen . «
    »Was?! « Das Stirnrunzeln war wie weggeblasen, und Sahlavahn riss die Augen auf.
    »Die Mengen, die du von hier aus verschickt hast, entsprechen nicht den Mengen, die ausgeliefert wurden. Schau dir die Zahlen für die Lieferung vom fünfzehnten Juni an! « Mahndrayn tippte auf die oberste Zahlenreihe. »Du hast 1075 Tonnen Pulver verschickt, verteilt auf sechs verschi e dene Lieferungen. Aber wenn man die jeweiligen Mengen der einzelnen Lieferungen addiert, dann kommt man nur auf 1030 Tonnen. « Er tippte auf die letzte Zeile des Blattes. »Da fehlen fünfundvierzig Tonnen, Trai! «
    »Das ist doch lächerlich! «, gab Sahlavahn zurück.
    »Das habe ich auch erst gedacht «, erwiderte Mahndrayn. »Deswegen bin ich die Zahlen auch dreimal durchgegangen, und jedes Mal kam dasselbe dabei heraus. « Er zuckte mit den Schultern und grinste schief. »Du kennst mich doch. Ich habe das einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Deswegen habe ich mir die Einzelaufstellungen angeschaut und bin die Zahlen jedes einzelnen Posten aller Lieferungen durchgegangen. Und ich glaube, ich habe das Problem g e funden. Hier, schau! « Er beugte sich über das Blatt und de u tete auf einen Eintrag. »Genau hier. Jemand hat ein Komma vergessen. Ich denke, das sollte ein Fünfzig-Tonnen-Posten sein. Aber gelistet sind eben nur fünf Tonnen . «
    »Also hat bloß jemand einen Fehler gemacht, ja? Meinst du das? «
    »Wie ich schon sagte, ich hoffe wirklich, dass wir es hier nur mit einem Schreibfehler zu tun haben. Aber diese Lief e rung sollte nach King ’ s Harbour gehen, Trai. Also bin ich hingegangen und habe mir die Lieferungen angesehen … und fünf Tonnen ist genau das, was wir erhalten haben. Also hast du entweder hier in Hairatha noch fünfundvierzig übe r zählige Tonnen Schießpulver, oder irgendwo anders lagern fünfundvierzig Tonnen Schießpulver, die dort nicht hingeh ö ren. «
    »Bei Langhorne! « Mit kalkweißem Gesicht blickte Sahlavahn seinen Cousin an. »Ich hoffe bei Gott, dass du recht hast und das nur ein Schreibfehler ist! Gib mir einen M o ment Zeit! «
    Er ging zu seinem Schreibtisch hinüber und nahm aus e i ner der Schubladen zwei dicke Bestandsbücher heraus. Dann griff er nach der Lesebrille auf

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