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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ihn zu und legte sich den Schwertgurt an. Anders als viele andere Offiziere, trug Yairley keine Pistolen. Raigly glich dieses Manko für ihn aus. Genau genommen war der Kammerdiener zwar Zivilist, aber dass er nicht zu den Offizieren dieses Schiffes gehörte, schien ihm nicht das Geringste auszumachen. Obwohl er Zivilkleidung trug, füh r te er stets Schwert und Dolch mit und dazu nicht weniger als vier doppelläufige Pistolen: zwei in Holstern, die beiden a n deren im Gürtel.
    »Wir haben noch nicht klar Schiff zum Gefecht gemacht, wissen Sie, Sylvyst? «, brummte Yairley.
    »Nein, Sir Dunkyn, das stimmt «, bestätigte Raigly.
    »Meinen Sie nicht, das hier könnte ein bisschen … übe r trieben wirken? «, fragte der Admiral und deutete auf das Waffenarsenal seines Kammerdieners.
    »Nein, Sir Dunkyn, eigentlich nicht «, erwiderte Raigly höflich, und Yairley gab auf. Er brauchte keinen ganzen Trupp Marineinfanteristen zu seinem Schutz – er hatte se i nen Kammerdiener und Stywyrt Malilyk. Zweifellos würde nun, nachdem Aplyn-Ahrmahk von jeglichen Manöver-Pflichten freigestellt war, auch dieser seinen Teil zur Lei b garde des Admirals beitragen. Einerseits war das beruh i gend. Andererseits fragte sich Yairley hin und wieder b e trübt, warum weder sein Kammerdiener noch sein Bootsfü h rer und nun auch noch sein Flaggleutnant begreifen wollten, dass ihr Admiral schon erwachsen war und leidlich auf sich selbst aufpassen konnte.
    Besser, ich vertiefe das nicht!, ermahnte er sich. Wah r scheinlich wird mir nicht gefallen, wozu eine solche Disku s sion führen könnte!
    »Nun, wenn Sie der Ansicht sind, Sie seien jetzt hinre i chend bewaffnet, dann sollten wir schauen, was der Rest der Flotte so treibt «, sagte er nüchtern.
    »Sehr wohl, Sir Dunkyn «, erwiderte Raigly ernsthaft. Yairley hörte es: Sein Flaggleutnant versuchte einen Laut zu unterdrücken, der verdächtig nach einem Lachen klang.
    »Oh, Scheiße! «
    Der Fluch war Sir Urwyn Hahltar , seines Zeichens Baron Jahras und Admiral General der Imperial Desnairian Navy, zwar leise herausgerutscht, aber mit Inbrunst. Er betrachtete die Semaphorennachricht in seiner Hand.
    »Kommen sie? « Daivyn Bairaht, Herzog Kholman und Hahltars Schwager, klang keinen Deut zufriedener als dieser.
    »Natürlich kommen sie! «, grollte Jahras. »Das war doch bloß eine Frage der Zeit. « Er knüllte den Zettel zusammen und warf ihn angewidert in den Papierkorb neben seinem Schreibtisch. »Erstaunlich ist nur, wie lange sie damit g e wartet haben! «
    Er stapfte ans Fenster und blickte zum Ufer von Iythria hinüber. Das Gute war, dass ihnen genug Zeit geblieben war, fast das gesamte Bauprogramm der Desnairian Navy abz u schließen. Jahras standen daher nun einundneunzig vollstä n dig bewaffnete Galeonen zur Verfügung. Schlecht aber war gleich zweierlei: Zum einen waren seine Schiffe kleiner als die typisch charisianischen Galeonen. Die Bewaffnung di e ser Schiffe war leichter, die Geschütze weniger zuverlässig. Sie neigten dazu, im unpassendsten Moment zu bersten. Und die Besatzungen von Jahras ’ Schiffen waren alles andere als gut ausgebildet. Außerdem steuerten jetzt, in diesem M o ment, etwa einhundert charisianische Galeonen auf die neue Flotte zu. Eine unbekannte Anzahl davon war mit den neuen explodierenden Granaten ausgestattet, die Kornylys Ha r pahrs Flotte praktisch ausgeweidet hatten.
    Einige der führenden Ratgeber Kaiser Mahrys ’ hatten Jahras gedrängt, eine deutlich mobilere, aggressivere Strat e gie auszuarbeiten. Allerdings befanden sich diese Ratgeber weit vom Jahras-Golf entfernt in Sicherheit. Keiner trug groß Verantwortung daran, die Flotte des Kaisers zu bauen und die Männer dafür auszubilden. Besagte Schwachköpfe hatten eines ganz offenkundig nicht verstanden: Es gab e i nen heftig großen Unterschied zwischen Schiffen auf See und der Kavallerie, für die das Desnairianische Reich b e rühmt war. Sie verstanden einfach nicht, warum Jahras den Feind nicht aus dem Golf hatte heraushalten können. Sie glaubten, zwischen einem Gebirgspass und einer Meerenge gäbe es wenig Unterschied. Sie glaubten, er hätte Charis ’ Flotte nur wie einen zahlenmäßig überlegenen Feind, den man in einen Pass lockte und mit der Kavallerie aufrieb, in die beengten Gewässer der Howard Reach locken und mit kleineren, wendigeren Geschwadern Angriffe durchführen lassen müssen. Sie hielten es für eine gute Idee, diese G e schwader rasch vorstoßen und den

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