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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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worden war, nicht in e i ner der anderen Werften, die von der Imperial Charisian N a vy in jüngster Zeit bevorzugt genutzt wurden. Denn diese waren für die Öffentlichkeit viel leichter zugänglich. Nur hatte man nicht gewollt, dass sich jemand die Volcano und ihre Schwesterschiffe zu genau anschauen und sich fragen konnte, warum sie eigentlich so sonderbar aussahen. Ta t sächlich hatte selbst Yairley, der die Volcano bereits gesehen hatte, einen Großteil ihrer Absonderlichkeiten überhaupt nicht bemerkt, bis High Admiral Rock Point sie ihm detai l liert aufgezeigt hatte.
    Dass HMS Volcano nur so wenige Geschütze mit sich führte, lag daran, dass diese mehr als doppelt so schwer w a ren wie die Kraken neuer Baureihe, die auf dem Batteriedeck der Destiny standen. Trotzdem wirkten diese Geschütze u n gewohnt kurz und stummelig, und ihre Lafetten hatten etwas nachgerade Bizarres. Ist wohl auch nicht weiter verwunde r lich, dachte Yairley. Die Bohrung des Rohrs hatte immerhin einen Durchmesser von zehn Zoll. Diese lächerlichen, u n gewohnt hohen Lafetten waren eigens dafür gedacht, das Rohr in einem absurd steilen Winkel auszurichten. Das hatte einiges an Ingenieurskunst erfordert, vor allem angesichts des immensen Rückschlags der neuen Geschütze. Die ri e senhaften Kanonen verschossen entweder Kanonenkugeln von einhundertfünfzig Pfund Eigengewicht oder Einhundert-Pfund-Granaten – eine enorme Materialbelastung je Schuss. Das Schiffsdeck musste die ruckartige Abwärtsbewegung abfangen, die sich durch den steilen Abschusswinkel ergab. Das erklärte natürlich auch, warum die Spanten und die Deckbeplankung der Volcano derart massiv waren. Krieg s galeonen waren gewissermaßen alle mobile Geschützplattformen. Die Volcano und ihre Schwesterschiffe trieben dieses Konzept bis an seine Grenzen.
    So zumindest war Yairleys ursprüngliche Reaktion ausg e fallen. Doch bevor er aufgebrochen war, um sein Geschw a der mit den Schiffen Admiral Shains zu vereinigen, hatte er Gelegenheit gehabt, gemeinsam mit Captain Rahzwails G e schwader im Manöver zu sein. Jetzt freute sich der Admiral regelrecht darauf, auch den Desnairianern diese beeindr u ckende Erfahrung nahe bringen zu dürfen.
    Sonderbar!, dachte Baron Jahras und betrachtete das ha l be Dutzend Galeonen, die sich aus dem restlichen, immer weiter aufkommenden Verband gelöst hatten.
    Ganz offenkundig war das Teil eines geplanten, wohl überlegten Manövers. Mitansehen zu müssen, wie penibel die Charisianer manövrierten, während sie sich auf den Kampf vorbereiteten, war ernüchternd. Es war vor allem für jemanden ernüchternd, der sich damit herumschlagen mus s te, bei seiner eigenen Flotte wenigstens so weit für Ordnung zu sorgen, dass sie alle am gleichen Tag und zumindest a n satzweise in die gleiche Richtung segelten. Katzenechsen waren leichter zu hüten, als Desnairias Flotte zum Einsatz zu bringen. Doch Charis ’ Galeonen manövrierten mit der Präz i sion und Disziplin, für die die desnairianische Kavallerie berühmt war. Angesichts der unschönen Erfahrungen, die Jahras mit seiner Flotte hatte sammeln dürfen, war er abz u schätzen in der Lage, wie schwierig das war. Doch trotz der immensen Größe der Flotte, die sich ihm hier näherte, gab es nirgends in diesem Gebirge aus Segeltuch und Masten auch nur die geringsten Anzeichen von Verwirrung oder Hektik.
    Und genau das machte das sonderbare Verhalten der Schiffe, die Jahras soeben aufgefallen waren, noch um so erstaunlicher. Statt sich von der Dreiecks-Untiefe zu entfernen, steuerten sie geradewegs darauf zu. Erst jetzt bemerkte Jah r as, dass vor ihnen Kutter und Schaluppen fuhren, die mit Lotleinen hin und wieder die Wassertiefe prüften.
    Nein, begriff er, als eine der Schaluppen eine Boje au s setzte, die prüfen die Wassertiefe regelmäßig und gleichen ihre Befunde mit den Karten ab, um ihre genaue Position zu bestimmen! Aber warum?
    Und diese Boje da vorn befindet sich schon innerhalb von Stahkails äußerster Reichweite. Es ist zwar nicht wah r scheinlich, dass er gezielt etwas trifft, aber wenn die so dicht vor Anker gehen und Stahkail genug Kanonenkugeln abfe u ern lässt, dann könnte er ihnen durch pures Glück vielleicht doch noch Schaden zufügen!
    Das alles ergab doch überhaupt keinen Sinn! Die Charis i aner hatten es doch nicht nötig, sich bis an Stahkails Reic h weite heranzuwagen!
    Vielleicht nicht, doch ganz offenkundig war genau das i h re Absicht. Ja, eindeutig! Während der

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