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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bedauerlicher ist: wenn wir erst einmal den Rest der Truppen aus Maikelsberg und Port Royal geholt haben, dann ist Ende der Fahnenstange. Leider war es für Charis wichtiger, die Flotte hinreichend zu vergrößern, um die Armeen vom Festland von den Inseln fernzuhalten, als selbst eine Armee aufzustellen, die für einen ausgedehnten Feldzug auf dem Festland geeignet gewesen wäre.«
    »Das verstehe ich.« Erneut richtete Stohnar den Blick auf die Karte. »Und nach allem, was Brigadier Taisyn berichtet hat – und auch nach dem, was ich mit eigenen Augen gesehen habe –, könnten achtzigtausend Charisianer der Armee Gottes ernstlich Schwierigkeiten bereiten. Wir können sie bloß nicht rasch genug dorthin schaffen, wo sie gebraucht werden. Nicht ohne Glück.«
    »Selbst mit Glück, Mein Lord, wird das schwierig«, ergriff Merlin leise das Wort. Wie stets hatte er bislang reglos hinter Cayleb gestanden. »Wir könnten es schaffen, noch rechtzeitig eine Kolonne in die Sylmahn-Kluft zu bringen, ja. Und die Gewehre aus dem Waffen-Geleitzug werden es Ihnen ermöglichen, achtzigtausend eigene Gewehrschützen ins Feld zu führen, sobald Sie neue Regimenter aufstellen und ausbilden können. Aber selbst dann …«
    Er beendete den Satz nicht, sondern atmete tief durch und schüttelte den Kopf.
    »Mein Lord«, fuhr er dann noch leiser fort und blickte Stohnar geradewegs in die Augen, »Klippenkuppe ist verloren. Sie haben recht. Wir können einfach niemanden rechtzeitig dorthin schaffen, um das noch zu verhindern.«
    Er ließ unerwähnt, was Colonel Mahldyns Regiment erduldet hatte oder was in einem halben Dutzend anderer Garnisonen geschehen war, bei denen die dortigen Einheiten nicht rechtzeitig hatten fliehen können. Derlei Details brauchte Stohnar nicht zu wissen. Merlin hätte es sogar vorgezogen, wenn auch ihm selbst dieses Wissen erspart geblieben wäre: Was die ›Ketzer und Gotteslästerer‹ erlitten hatten, die den treuen Söhnen von Mutter Kirche in die Hände gefallen waren, war schlichtweg unbeschreiblich.
    Völlige Stille legte sich über den Raum, als das Undenkbare endlich offen ausgesprochen war. Dann richtete sich Stohnar auf, seine Bewegungen langsam und müde. Er presste die Lippen grimmig aufeinander … und nickte.
    »Ihr habt recht, Seijin Merlin. Und es wird Zeit, dass wir uns das endlich eingestehen.« Er verzog die Lippen zu einem dünnen Lächeln; seine Miene blieb dennoch düster. »Das gehört zu den schwierigsten Dingen, die ein jeder Soldat früher oder später lernen muss: Man darf keine Ressourcen darauf verschwenden, eine verlorene Schlacht doch noch herumzureißen … ganz egal, wie verzweifelt die Männer in jenen verlorenen Positionen auf Rettung hoffen. Gott stehe ihnen bei.«
    Kurz schloss er die Augen und schlug das Zeichen von Langhornes Zepter. Als Merlin das sah, biss er die Zähne zusammen. Doch er wusste genau, welche Emotionen dahintersteckten.
    »Wenn Klippenkuppe verloren ist«, fuhr Stohnar dann fort, »wird es wichtiger denn je, Erzbischof Zhasyn und Brigadier Taisyn in Gletscherherz Verstärkung zukommen zu lassen. Wenn Kaitswyrth in den Osten von Gletscherherz und die Clynmarh-Hügel durchbricht, ist es für ihn ein Kinderspiel, von dort aus weiter nach Shiloh zu spazieren. Oder er hält weiter nach Osten, den Siddar hinauf.«
    »Selbst die Armee Gottes dürfte bald feststellen, dass sie sich übernommen hat … und zwar gewaltig«, meinte Cayleb. »Und je weiter sie nach Osten kommen, um so schlimmer wird es für sie. In den westlichen Provinzen konnten sie sich immerhin darauf verlassen, einen Großteil der Bevölkerung auf ihrer Seite zu haben: Schließlich hatten die Tempelgetreuen die ganze Region ja fest im Griff. Aber je tiefer sie nach Osten vorstoßen, um so häufiger werden sie auf Zivilisten stoßen, die vom ›Schwert Schuelers‹ nicht ganz so begeistert waren – und von denen gibt es in der Republik reichlich , Mein Lord.« Mit der Hand beschrieb er über der Karte einen Halbkreis, der von Midhold bis nach Trokhanos reichte. »Falls die wirklich so weit nach Osten kommen, werden sie feststellen, dass eine Million Mann nicht einmal annähernd ausreichen, um ein so ausgedehntes Territorium zu besetzen.«
    »Richtig«, nahm Stohnar grimmig den Faden auf, »aber versuchen werden sie es trotzdem. Und das wird sie auch nicht davon abhalten, bei dem Versuch tausende oder sogar hunderttausende Siddarmarkianer zu ermorden. Hol’s Shan-wei! Die haben doch schon

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