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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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tragen, sondern zu ziehen , konnten es Drachen mit Ochsen aufnehmen. Über kurze Strecken bewegten sie bis zum Fünffachen ihres eigenen Gewichts und selbst davon etwa achtzig Prozent über längere Strecken hinweg. Also konnte ein einzelner Hügeldrache mit einem Lebendgewicht von fünfzehntausend Pfund eine Last von dreißig Tonnen schleppen. Infolgedessen war auch ein safeholdianischer Karren technisch fortschrittlicher, als man auf den ersten Blick meinen mochte. Üblich waren große, breite Räder, die das Gewicht nahezu optimal verteilten. Dazu kamen Blattfedern und eine reibungsminimierte Radaufhängung. Ein Last-Drache konnte mit einem solchen zweieinhalb Tonnen schweren Karren siebenundzwanzig Tonnen Fracht bewegen, und zwar mit vier Meilen in der Stunde – sofern das Gelände es zuließ. Der Belag von Safeholds Landstraßen war vorbildlich. Selbst wenn man Ruhe- und Futterzeiten einrechnete, konnte ein Drache auf mehr oder minder ebenem Terrain rein rechnerisch an die vierzig Meilen am Tag zurücklegen. In der Regel waren es dann tatsächlich fünfundzwanzig bis dreißig Meilen. Dabei fielen pro Tag weniger als sechshundert Pfund ›Treibstoff‹ an – und auch dieser Wert ließ sich noch verringern: Man konnte das Tier ausschließlich oder zumindest zu einem Großteil mit Getreide versorgen, statt sich auf Heu oder anderes Raufutter zu verlassen oder den Drachen zum Grasen auf die Weide zu schicken.
    Unter diesen Rahmenbedingungen war eine safeholdianische Armee in einem Maß mobil, von der terranische Befehlshaber vor der Industrialisierung nicht einmal zu träumen gewagt hätten. Nicht nur, dass Einheiten deutlich rascher vorankamen: sie konnten sich auch deutlich weiter von Versorgungsdepots entfernen. Zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs auf Terra konnte ein Befehlshaber zulassen, dass sich seine Truppen etwa sechzig Meilen weit vom nächsten Ausladebahnhof oder der nächste Anlegestelle für einen Lastkahn entfernte; für den Rest der Strecke konnten sie sich auf Lasttiere verlassen. Ein safeholdianischer Befehlshaber hingegen, der ein Viertel seiner Gesamttonnage für das Futter seiner Lasttiere reservierte, konnte mit dem Rest seiner Fracht den nächsten Kanal fünfhundert Meilen weit hinter sich lassen. Die Drachen würden natürlich sechzehn der jeweils sechsundzwanzig Stunden langen Safehold-Tage benötigen, um diese Entfernung zurückzulegen – einfache Strecke, wohlgemerkt! Aber sie konnten es schaffen.
    Dennoch würden die Dohlaraner bei diesem Feldzug ihre Logistik überbeanspruchen. Das geschähe, sobald sie sich allzu weit vom Kanalsystem entfernten, von Drachen gezogene Karren hin oder her. Feldzüge im Frühjahr waren versorgungstechnisch immer schwierig (auf den Feldern und Wiesen wuchs nichts oder wenig, womit man die Tiere füttern könnte), und das nun in einem Land, in dem die Landwirtschaft daniederlag. Also mussten die Dohlaraner wirklich jedes Pfund Nahrung für Männer und Lasttiere mit sich führen. Vierzigtausend Mann und vierzigtausend Pferde benötigten pro Tag vierhundertundsechzig Tonnen Nahrung – fünfundachtzig Prozent davon für die Reittiere. Das erklärte, warum der Lastentransport auf dem Wasserwege so unerlässlich war, wenn es galt, eine ganze Armee zu versorgen. Doch alle erforderlichen Nahrungsmittel ließen sich auf gerade einmal siebzehn von Drachen gezogenen Karren verstauen. Zu dem dohlaranischen Versorgungszug, der gerade zusammen mit Rychtyrs Vorhut aus Thorast aufbrach, gehörten mehr als zweihundert Karren. Doch das Kanalsystem in Dohlar funktionierte, während das der Republik kriegsbedingt Schäden davongetragen hatte. Da die Truppen an den Ost-West-Kanälen entlangmarschierten, war ihnen Kommunikation auf dem Wasserwege von Sairhalik im Herzogtum Windborne über die Grenze der Siddarmark hinweg gestattet bis zu einem Punkt, an dem der Seridahn, ein gut schiffbarer Fluss, kaum noch einhundertfünfzig Meilen weit entfernt lag. Die Schleusen dort waren allerdings derzeit unbenutzbar. Doch zu Rychtyrs Tross gehörten Pioniere, die alle erforderlichen Reparaturen erledigen konnten. Von dort aus könnte er dann auf dem Seridahn innerhalb von etwa acht Tagen die restliche Strecke bis nach Evyrtyn zurücklegen. In dieser Stadt gab es für ihn dann gleich zwei Möglichkeiten: Er konnte weiter flussaufwärts marschieren – der befestigten Stadt Alyksberg in der Siddarmark entgegen. Oder er konnte sich flussabwärts wenden. Dort lag das für ihn

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