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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Auge zu blicken: Wie sich diese katastrophalen Entwicklungen auch langfristig auswirkten, kurzfristig untermauerten sie Clyntahns Macht. Das zeigten die Berichte allzu deutlich, die aus Desnairia, den Randstaaten, den Tempel-Landen und vor allem aus dem Kaiserreich Harchong eintrafen. Die Vorstellung, die Siddarmark könne völlig zusammenbrechen, war für jeden Herrscher auf dem Festland schon erschreckend genug. Aber die Möglichkeit, die Siddarmark könne zum Einfallstor einer charisianischen Invasion werden, war noch viel, viel schlimmer. Mittlerweile scherten sich besagte Herrscher nicht mehr darum, ob Stohnar sie tatsächlich hatte verraten wollen, so wie Clyntahn das steif und fest behauptete. Jetzt interessierte sie nur noch, dass Stohnar überhaupt keine andere Wahl mehr hatte, als sie zu verraten, wenn sein eigenes Volk überleben wollte. Jeder einzelne Festlandsherrscher witterte zudem eine Gelegenheit, sich den einen oder anderen schmackhaften Brocken aus dem geschundenen Kadaver der Republik selbst einzuverleiben. Die ganze Hysterie in der Siddarmark, die Clyntahns Gräueltaten ausgelöst hatten, würde das Schisma nur noch tiefer in das Herz von Mutter Kirche treiben – genau wie Clyntahn das wollte. Er wollte , dass sich die Lage immer weiter zuspitzte; er wollte Furcht und Hass schüren. Denn genau das würde ihm die Macht verleihen, seine Feinde ein für allemal zu vernichten … und dabei Mutter Kirche nach seinem eigenen Gutdünken umzuformen. Er wollte aus der Kirche genau das machen, was er für richtig hielt.
    »Ich muss Zhaspahr recht geben«, ergriff nun Maigwair zum ersten Mal das Wort. Duchairn warf ihm einen eisigen, verächtlichen Blick zu. Dem Captain-General schoss das Blut ins Gesicht. »Es steht mir nicht zu, die Berichte der Inquisition anzuzweifeln«, fuhr er fort, als wolle er sich verteidigen. »Dennoch möchte ich selbst noch einmal Folgendes betonen: Unsere Gardisten in der Republik bestätigen, dass sich in Siddar-Stadt deutlich mehr Musketen befinden – höchstwahrscheinlich sogar solche mit gezogenem Lauf –, als dort eigentlich sein dürften. Ganz offensichtlich hat jemand tatsächlich dort Waffen gehortet. Es ist gewiss ein Glücksfall«, kurz zuckte Maigwairs Blick zum Großinquisitor hinüber, »dass wir genug Zeit hatten, weitere Rekruten für die Garde anzuwerben. Mittlerweile hat sie Sollstärke erreicht. Und wenn der Schnee erst einmal geschmolzen ist, werden wir sie ebenfalls mit neuen Musketen ausstatten können. Wenigstens die Hälfte der neuen Waffen wird ebenfalls einen gezogenen Lauf aufweisen. Soweit ich weiß«, dieses Mal schaute er Clyntahn geradewegs an, »haben Ihre Agenten zumindest einige der Informationen erlangen können, die wir so dringend benötigen.«
    »Ja, die Inquisition hat Informationen über die Bewaffnung der Ketzer erhalten«, bestätigte Clyntahn. »Derzeit befassen wir uns noch mit der Frage, welche Teile dieses Wissens wir uns gefahrlos zu eigen machen können, ohne gegen die Ächtungen zu verstoßen. Die Gotteslästerer haben die neuen Waffen nur unter dämonischem Einfluss ersinnen können, daran besteht keinerlei Zweifel. Aber ich denke, wir haben eine Möglichkeit gefunden, zahlreiche dieser Waffen nachzubauen, ohne uns selbst mit dämonischen Mächten einzulassen.«
    Wütend musste sich Duchairn eingestehen, dass Clyntahn dabei angemessen würdevoll dreinblickte. Er stellte sich ganz als besorgter Großinquisitor dar, der sich ernstlich mühte, Mittel und Wege zu finden, Mutter Kirche vor jedweder Besudelung zu bewahren. Dabei dachte er in Wahrheit bereits darüber nach, wie er alles rechtfertigen könnte, was unbedingt einer Rechtfertigung bedurfte.
    »Wir haben herausgefunden, wie die Ketzer ihre Kanonenkugeln zur Explosion bringen«, fuhr er fort. »Ich habe bereits zwei vertrauenswürdige Eisenhüttenmeister damit beauftragt. Es reicht auf jeden Fall nicht aus, die Kugeln einfach nur hohl zu gießen. Selbst das ist nicht einfach, ohne dabei auf Methoden zurückzugreifen, die uns durch die Ächtungen verwehrt sind. Auch die Zündung dieser sogenannten Granaten ist knifflig. Glücklicherweise ist es einem der treuesten Söhne von Mutter Kirche gelungen, an diese Information zu gelangen. Ich sollte vielleicht hinzufügen, dass er dafür sein Leben gegeben hat. Wie dem auch sei, innerhalb der nächsten ein bis zwei Monate sollten wir in der Lage sein, geeignete Zündschnüre zu fertigen. Im Frühjahr haben Sie, werter Kollege,

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