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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Mahndrayn vorhergesagt hatten. Doch die Vorteile, die sich daraus ergaben, wogen die technischen Schwierigkeiten mehr als auf. Zweifellos würden schon bald Geschütze mit gezogenem Lauf in Dienst gestellt werden – schneller als Merlin vermutet hatte. Damit stellte sich auch die Frage, wie man sie nun nennen sollte, rascher als erwartet.
    Ursprünglich hatte Seamount vorgeschlagen, die Geschütze mit gezogenem Lauf nach dem Gewicht ihrer Geschosse zu benennen, während die alten Geschütze mit glattem Lauf in Zukunft nur aufgrund ihres Kalibers unterschieden werden sollten. Schließlich war es ja vor allem das zusätzliche Geschossgewicht, das zu den derzeitigen technischen Schwierigkeiten führte. Letztendlich jedoch war er zu dem Schluss gekommen, das würde für Verwirrung sorgen. Derzeit wusste jeder Offizier der ICN genau, was ein Dreißigpfünder war. Also wollte Seamount nur für die neuen Geschütze neue Benennungsregeln einführen. Außerdem würden die neuen Geschütze ohnehin schon bald Geschosse unterschiedlichen Gewichts verschießen können: Die konventionellen Kanonenkugeln, die ein Dreißigpfünder abfeuern konnte, wogen eigentlich rund zweiunddreißig Pfund. Aber die zugehörigen Granaten – sie enthielten fünfundfünfzig Kubikzoll Eisen weniger, dafür aber eine Sprengladung von annähernd zwei Pfund – wogen weniger als achtzehn. Die Geschosse hingegen, die ein Sechs-Zoll-Kaliber mit gezogenem Lauf verschoss, wogen mehr als einhundert Pfund. Die darauf zugeschnittene Granate enthielt eine Sprengladung von elf Pfund und brachte damit ein Gesamtgewicht von siebenundsechzig Pfund auf die Waage. Merlin wusste, dass Seamount und Rahzwail derzeit bereits an schweren Granaten arbeiteten, die auch gegen Panzerungen und Mauerwerk einsetzbar wären. Die dickere Wandung, die bei den neuen Granaten erforderlich wäre, würde die eigentliche Sprengladung auf drei oder vier Pfund zusammenschrumpfen lassen. Andererseits würde dadurch das Gesamtgewicht dieser Granaten um fünfunddreißig Prozent ansteigen. Damit hätte eine solche Granate eine ungleich größere Schlag- und Durchdringungskraft.
    Natürlich würden damit auch der Druck im Rohr und der Rückstoß ansteigen. Aber das Konzept eines Rohrvorholers – effektiv nichts anderes als ein hydropneumatisches Rückstoß-System – sollte beim Dreißigpfünder ebenso gut funktionieren wie beim Sechs-Zoll-Geschütz. Andererseits verstand Merlin auch, warum Seamount ein wenig zögerte, die bisher entwickelten Prototypen des Vorholers an den neuen, deutlich schwereren Geschützen mit Acht- oder Zehn-Zoll-Kaliber auszuprobieren. Sicher, die Rohrvorholer sollten funktionieren. Aber solange nicht genügend Probeschüsse durchgeführt worden waren, um sich dessen sicher sein zu können, war es nicht möglich, die neu konstruierten Lafetten abzusegnen.
    Das Konzept für jene neuen Lafetten stammte ursprünglich noch von Mahndrayn. Rahzwail hatte sich jedoch ausgiebig mit den groben Skizzen des Commanders befasst und sie, nicht zuletzt mit Hainais Hilfe, so weit überarbeitet, dass sie sich mittlerweile auch in die Praxis umsetzen lassen sollten. Effektiv ging es hier nur um zwei große, versiegelte Zylinder: Der eine davon war mit Öl befüllt, der andere mit Pressluft. Am Geschütz musste dann ein Kolben angebracht werden, der in den ölgefüllten Zylinder hineinragte. Wurde das Geschütz abgefeuert, trieb der Rückstoß den Kolben nach hinten in den Ölzylinder hinein, sodass das Öl durch eine kleine Öffnung in den zweiten Zylinder gepresst wurde. Auch in diesem zweiten Zylinder befand sich ein frei beweglicher Kolben, der das hereinströmende Öl von der eingeschlossenen Pressluft dort trennte. Durch das Öl wurde der Kolben nach vorn gedrückt und komprimierte die Pressluft somit noch weiter. Ziel war es, so den Rückstoß stufenweise zu absorbieren: Während der Luftdruck im zweiter Zylinder anstieg, wurde der Rückstoß abgefangen, und am Ende der Rückstoßbewegung ergab sich durch die zusätzliche Kompression der Pressluft ein Gegendruck, der das Geschütz wieder in seine ursprüngliche Position zurücktrieb.
    In all seinem Einfallsreichtum hatte Mahndrayn gleich mehrere verschiedene Konzepte für den Rohrvorholer ersonnen. Darunter war auch der schwenkbare Geschützschlitten, den sich die Navy zu eigen gemacht hatte, während sie auf die Fertigstellung des hydropneumatischen Vorholersystems wartete. Die Lafetten, die bei der Navy derzeit gerade

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