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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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einfach gewesen, von einem Wohnplateau zum nächsten zu springen. Mit ihrem brennenden Schweif drohte sie allen! Es würde ihre Zeit kommen!
    Yirmesa hatte ihre Freundin Verlia entdeckt, was den Feuervogel aus ihrem Tagtraum zu Qualm verpuffen ließ. Geschickt pirschte sie sich an die Wächterin heran, die gerade verträumt in den Himmel schaute. Verlia saß am Boden und klopfte mit ihrem Kampfstab lustlos auf einen Baumstumpf. Die Waffe war in der Mitte mit Leder umwickelt und an den Enden mit weichem Metall beschlagen.
    Da würde Verlia auch ihr stolzer Lederharnisch nicht mehr helfen, Yirmesa würde sie sich jetzt schnappen! Mit einem Satz setzte sie sich zu ihr und schaute ebenfalls in den wolkenlosen Himmel.
    „He, du bist mir eine Wächterin! Du würdest es vermutlich auch verschlafen, wenn ganz Menisis von einer Horde wilder Bären gefressen würde.”
    „Bären fressen keine Bäume.” Verlia zog einen Mundwinkel hoch.
    „Nein, aber kleine, verträumte Wächterinnen!”
    „Nein, nein … mein Onkel würde mich nie fressen.”
    „He, ich rede von richtigen Bären! Dein Onkel war nicht wild, er war der einzige Bär, den ich kenne, der sieben Sonnenzyklen verschlafen hat!”
    „Ja, stimmt, er war vermutlich auch der einzige Lamenis, dessen Bärenarsch je in einer Höhle festgewachsen war!” Beide lachten.
    Aber Yirmesa kannte natürlich die ganze Geschichte von Verlias Onkel: Es war bereits eine Weile her, dass er sich nicht mehr in einen Bären, sondern in einen Baum verwandelt hatte. Und in den wenigen Sonnenzyklen war er bereits beachtlich gewachsen, seine Schultern trugen inzwischen sogar einige Plateaus in der Nähe des Wurzeltempels. Lamenis, die sich am Ende ihres Lebens in Bäume verwandelten, wuchsen schneller als gewöhnliche Pflanzen, aber er überragte inzwischen auch die, die unzählige Sonnenzyklen vor ihm zum Baum wurden.
    Yirmesa gefiel diese Laune der Natur, so wollte sie später auch ihr Ende finden. Wenn sie sich irgendwann in einen Baum verwandelte, würde sie noch eine lange Zeit ihren späteren Kindern zusehen können.
    „Wir müssen uns noch umziehen.” Levinie war immer so ungeduldig, aber heute hatte sie auch Grund dazu, das Mondfest wartete auf sie.
    Yirmesa folgte ihrer Nana und sah dabei noch Verlia an: „Bis nachher, wir treffen uns nach dem Mondfest”, flüsterte sie. Beide hatten nach der Feier noch etwas vor, was bestimmt genauso unterhaltsam werden würde. All zu früh würde sie in dieser Nacht bestimmt nicht schlafen gehen.
    „Das wird eine schmackhafte Nacht!” Verlia nickte mit einem neckischen Lächeln.
     
    ***

Das Fest der Opelis
    Zwei Brücken, einige Leitern und viele kurze Begrüßungen später hatten es Yirmesa und Levinie geschafft, ihr Heim lag direkt unter der Krone des Baumes. Sie mochte gerne hier schlafen, jede Nacht zählte sie die Sterne, die sie durch das Blattwerk sehen konnte, und ganz gleich, wie lange sie zählte, sie wurde nie fertig.
    Unter ihnen gab es weitere Plateaus, vier an der Zahl beherbergte der mächtige Stamm. Die Lamenis schätzten die Nähe zueinander, sie konnte sich noch gut an den Tag erinnern, als ihre Nachbarn Levinie geholfen hatten, ein neues Wohnplateau in den Baum zu binden. Sie war noch ein Kind gewesen, mit gewundenen Seilen aus Pflanzenfasern hatten sie zahlreiche armdicke Rundhölzer zusammengebunden. Der Wirt ihres Heims war ihr Urgroßonkel, ihre Nana hatte damals drei Nächte mit ihm reden müssen, bevor er ihr erlaubt hatte, in der Baumkrone eine passende Plattform zu errichten.
    Yirmesa öffnete einige Geflechtrollen an den Seiten und schuf sich ein etwas unbeobachtetes Ambiente. Ansonsten störten sie die vielen Augen nicht, aber ihr neues Lederkleid sollte nicht sofort jeder sehen. Während sie sich umzog, pendelten ihre Gedanken zwischen einer Abreibung für Garmen und dem nächtlichen Ausflug, den sie mit Verlia plante. Sie freute sich schon seit langer Zeit auf diese Nacht.
    Zwei Kristalle lagen neben ihr und erhellten das Plateau. Sie saß neben Levinie und strich mit der Hand über das sonnengebleichte Leder, es sah umwerfend aus.
    „Meinst du nicht, dass dein Kleid ein wenig knapp ist?”, fragte Levinie.
    „Nö, gar nicht!” Sie sah, wie ihre Nana nur den Kopf schüttelte, ihre Großmutter wusste beinahe alles, nur von Lederkleidern hatte sie keine Ahnung. Garmen sollten ruhig die Augen aus dem Kopf fallen, vielleicht würde er dann mal lernen, sich besser zu benehmen. Ihre Nana stand auf und

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