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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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sprechen?” Glasklar klangen ihr dabei die mahnenden Worte der Alten in den Ohren, die ihr immer wieder verboten hatten, den Hügel des Halion zu betreten.
    „Vielleicht, weil du nicht die Hüterin der Schriften bist?” Ja, ja, diese blöde Antwort hätte sie sich auch selbst geben können, die Hüterin der Schriften kannte sie gut, sie mochte Berlienies sogar. Aber niemand konnte ihr einen nachvollziehbaren Grund nennen, warum nur eine der Alten mit ihm sprechen durfte, schließlich tat der Halion doch niemandem etwas. Die Regeln der Alten waren fast alle sinnlos.
    „Aha … und warum redest du trotzdem mit mir?” Es wurde Zeit, dass sich im Jabarital etwas änderte!
    „Weil ich alt werde, oder besser, weil du mich jeden Tag weckst!”
    „Ach was! Du nimmst mich nicht ernst!”
    Der Halion lachte, sein riesiges Laubkleid raschelte im Wind, er hob einen seiner Äste, die um ein Vielfaches dicker waren als Yirmesa und setzte sie behutsam zurück auf den Boden.
    „Meine kleine Wilde! Deine Zeit wird kommen … bestimmt!”
    „Das sagen auch die anderen, wenn sie keine Antwort wissen. Du wirst wirklich alt!”
    „Welch’ eine weise Erkenntnis für eine …”
    „Für eine was?”
    „Für eine ungeduldige junge Dame!”, beendete er galant seinen Satz. Sie hob einen Stock auf und warf ihn ihm an seinen Stamm.
    „Da hast du noch einmal Glück gehabt!”, rief sie frech. „Wart's nur ab. Ich werde noch Schwung in den Wald bringen!”
    „Bestimmt! Ich glaube fest an dich. Dein Leben ist noch lang und ich werde bald ewig schlafen dürfen.”
    „Nein! Das solltest du dir aus dem Kopf schlagen. Ich werde oft bei dir vorbeikommen und dich wach halten!” Worauf er sich verlassen konnte, sie würde ihn so lange nicht schlafen lassen, wie er ihr Ausreden auftischte!
    „Das ist zu befürchten. Und sag bloß keinem, dass ich mit dir gesprochen habe … sonst kommen noch mehr, die mich nicht schlafen lassen wollen.”
    „Das überlege ich mir noch! Ich muss jetzt gehen, Levinie wartet bestimmt schon auf mich. Heute ist doch das Mondfest!”
    Sie lief los, sie wollte ihre Großmutter gerade an diesem Tag nicht warten lassen. Und was Garmen anging, der sollte sich auf was gefasst machen!
     
    Barfuß balancierte sie kurz darauf einen kleinen Bach entlang und hörte bereits ein fernes Rauschen, jetzt war es nicht mehr weit. Sie zog vergnügt weiter, während sie sich ausmalte, Garmen nackt in einen Hügel voller krabbelnder Käfer zu setzen. Das verhaltene Brausen wurde allmählich lauter und wandelte sich zum Tosen eines nahenden Wasserfalls.
    „Lauter! Du solltest schreien, wenn die fiesen Krabbler deinen Hintern wund kneifen!”
    Sie lief durch den Bach und lachte. Ihre Schritte ließen das Wasser zur Seite aufspritzen. Vor ihr traf sich der Bach mit vielen anderen kleinen Wasseradern, um ein Stück weiter an einer breiten Steinkante dreißig Fuß in die Tiefe zu stürzen.
    „Du sollst meinen Namen rufen und um Hilfe betteln!”
    Yirmesa rannte los – als ob sie über Wasser laufen konnte, nutzte sie Steine und schwimmende Holzstücke. Ihre Füße berührten die Kante des Wasserfalls; sie blickte in den Abgrund, sprang und riss die Arme nach vorne. Das Wasser stürzte schäumend in einen türkisfarbenen See.
    „Nichts kann mich aufhalten!” Im Flug veränderte sie ihre Haut erneut, wie ein Panzer schützten sie nun unzählige kleine Schuppen, die dunkelblau aus ihrer hellen Haut ragten.
    „Ich bin unbesiegbar!” Das Wasser empfing sie wie ihr wahres Element, sie drehte sich und schwamm mit zwei Wellenbewegungen ihres Körpers zum Ufer. „Und ich rette dich aus den Fängen der heimtückischen Krabbelviecher, die dir hoffentlich nichts Wichtiges weggefressen haben, sonst müsste ich mir für das Mondfest einen anderen suchen.” Die Sonne und der kleine See – sie mochte es, den ganzen Tag hier zu verbringen und in Gedanken Garmen zu peinigen.
    Sie ging gutgelaunt an Land, wobei sie mit beiden Händen ihren Zopf auswrang, den sie, um das Gewicht des Wassers erleichtert, wie eine Peitsche in einem weiten Bogen nach hinten schlug. „Und wenn du dich wieder mal benimmst wie ein Idiot, was du eigentlich jeden Tag machst, prügele ich dir dein Fell weich!”
    Mit den letzten Schritten aus dem See heraus verschwanden die blauschwarzen Panzerschuppen wieder unter ihrer Haut.
    „Du wärest besser ein Fisch geworden.” Ihre Nana wartete am Ufer auf sie.
    „Ach was! Du bist nur wasserscheu! Spring mal rein, das

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