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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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euch gegenüber meine Schuld abtragen kann. Ohne deine Tochter hätte ich damals nicht überlebt. Die Karnen hätten mich auf der Straße verbluten lassen.”
    „Das Schicksal findet Wege …” Levinie schaute zu Yirmesa, die mit Garia spielte, und zu Verlia, die dicht neben Kiris saß und träumte.
     
    ***

Die Helios
    „Diese Bastarde!” Fürst Melernus ging wütend durch den Vorraum des großen Lesezimmers und gürtete sein Schwert. Zwei Bedienstete folgten ihm mit weiteren Teilen seiner Rüstung, die er im Gehen anlegte. Er konnte kaum glauben, was sich die Renelaten vor Deasu erdreisteten.
    „Mein Fürst, nach ersten Berichten sind es zwei komplette Flottenverbände, die Kurs auf uns halten. Aber vielleicht kommen sie auch mit friedlichen Absichten”, informierte ihn ein weiterer Höfling, der versuchte Schritt zu halten.
    „Wie steht der Wind?”
    „Mein Fürst?”
    „Von wo kommt der Wind? So schwer kann die Frage doch nicht sein!”
    „Er weht auf das Meer, die Flotte fliegt uns gegen den Wind an, mein Fürst.”
    „Verdammt, die werden unsere Mauern zerfetzen! Renelaten greifen immer gegen den Wind an! Sind alle Offiziere benachrichtigt?”
    „ Ja mein Fürst, sie warten im Kartenraum.” Der Höfling reichte ihm nur bis zur Schulter.
    Er betrat den Kartenraum, unsichere Blicke erwarteten ihn, die Karnen waren wirklich kein Kriegervolk. Einige offene Pergamente hingen als Landkarten an den Wänden oder lagen auf dem Holztisch in der Mitte des Raumes.
    „Mein Fürst”, klang es beinahe synchron von ihnen. „Unsere Aufklärung meldet drei Verbände der Renelaten, mein Fürst.”
    „Jetzt sind es schon drei? Diese verfluchten Bastarde, die wagen es doch tatsächlich, uns mit den Schiffen anzugreifen, die wir ihnen gebaut haben!” Melernus öffnete wütend die Verandatür, hoch über Deasu. „Drei? Ich glaube, ihr solltet zählen lernen!” Er setzte das Fernprisma wieder ab. „Schaut selbst, der Horizont ist nahezu schwarz von Luftschiffen!”
    Er warf die Optik einem der Offiziere zu, der selbst durch das Fenster in die Ferne blickte. „Mein Fürst, wie lauten Eure Befehle?”
    „Lasst die Türme besetzen, schnell! Wir werden uns teuer verkaufen! Vielleicht haben wir eine Chance, wenn wir deren Flaggschiff zerstören. Die beiden schweren Kreuzer werden ihnen frontal entgegen fliegen. Sofort!”
    „Mein Fürst. Frontal gegen Renelaten? Die Männer …”
    Er ließ ihn nicht aussprechen. „Henarn, du bist mir ein guter Freund und vermutlich der beste Schiffsbauer auf Ninis! Aber du bist ein lausiger Soldat!” Melernus schlug auf den Tisch. „Zwei Kampfschiffe gegen eine Armada der Renelaten? Du kennst die Schiffe, die uns angreifen. Die meisten hast du selbst konstruiert. Das Opfer der beiden Kriegsschiffe wird uns hoffentlich einen Überraschungsangriff der Nelifer auf deren Flaggschiff erlauben! Ansonsten werden die uns in Stücke schießen.”
    „Ja, mein Fürst.”
     
    Die Meldungen wurden an seine Soldaten weitergegeben. Melernus stand kurze Zeit später auf der Veranda und blickte wehmütig seinen Männern nach, die der Armada der Renelaten entgegen flogen. Er wäre froh gewesen, mehr für sie tun zu können.
    „Mein Fürst, Ihr solltet die Stadt verlassen!” Henarn hatte seine Kampfrüstung schon länger nicht getragen, sie beengte ihn sichtlich.
    Melernus schloss die Verandatür. „Ja, das wäre klug. Aber mein Vater hat nicht umsonst aus Deasu gemacht, was es heute ist! Holt meine Familie und bringt sie auf die Abraxas!”
    Schneidende Pfeifgeräusche, Steine flogen im Raum umher. Ein armdicker Eisenpfeil hatte die Außenmauer durchschlagen, Henarn durchbohrt und steckte in der gegenüber liegenden Wand. Widerhaken sprangen auf und ließen seinen gedrungenen Körper aufplatzen.
    Ein Ruck und ein Seil zog das Geschoss wieder zurück. Melernus sah, wie es seinen Freund blutend gegen die Außenmauer schlug. Ein Knacken – Knochen und Balken barsten.
    „Aufpassen!”, rief er noch, bevor ihn etwas am Kopf traf.
     
    „Passt auf die Drachensegler auf!”, rief ein Offizier der Karnen auf einem der oberen Wehrgänge. Er blickte auf das wankende Dach des Kartenraumes. Das Seil verband das Geschoss mit einem Segel, welches gerade ein großes Stück der Außenmauer des Kartenraumes aus der Festung gerissen hatte.
    Das Renelatenpack wusste genau was sie treffen mussten, die kannten die Stadt viel zu gut. Er hatte selbst bei der Entwicklung dieser verdammten Dinger geholfen und

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