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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Ihre Zähne wuchsen – sie fauchte!
    Garia saß mit eingeklemmtem Schwanz unter einem Tisch. „Ihr solltet gehen – JETZT!” Ihre Sinne verschwammen in einem Nebel aus Blut und Feuer. Nein! Sie sträubte sich. Gleich würde sie etwas zerfetzen.
    Verlia versuchte aufzustehen. „Yiri, nein … „
    „Was ist das für eine Hulunenhexe? Diese Hitze, warum ist das so heiß hier?”, schrie der dicke Karne.
    „Herr?” Seine Diener waren unsicher. Einer durchbohrte mit seinem Speer Yirmesas Arm. Silberrotes Blut tropfte auf den Boden und steckte sofort zwei Kräuterkörbe in Brand.
    „GEHT, geht alle!” Rote Runen huschten wie Schlangen immer schneller über ihren nackten Oberkörper. NEIN! Das wollte sie nicht!
    Das Obst und die Blumen in ihrer Nähe verwelkten, die Vögel in ihren kleinen Käfigen spielten verrückt oder lagen bereits leblos am Boden. Die meisten Marktbesucher rannten schreiend fort. Die Luft flirrte um Yirmesa herum. Auch der dicke Karne brach besinnungslos zusammen. Seine Träger rannten bereits um ihr Leben und nur die beiden Söldner hielten Yirmesa noch zitternd Speere entgegen. Silberrot verglühte die blutgetränkte Eisenspitze und tropfte auf den Boden.
    „Rennt! Wenn ihr leben wollt und nehmt den fetten Bastard mit!”
    Die Söldner ließen die Waffen fallen und schleiften ihren Herrn über den Platz. Einige Stellen an den Armen von Yirmesa waren feuerrot. Sie glühte wie ein Stück Kohle im Feuer, das stetig weiter angefacht wurde.
    „NEIN! Ich will das jetzt nicht! Nein!” Sie fiel auf die Knie und schlug mit aller Wucht die Fäuste in den Boden. Die Reste der weißen Robe verbrannten zu Asche.
    Sie nahm einen der großen Körbe voll fein gemahlenem Gewürzpulver und schüttete sich den Inhalt über den Kopf, es zischte wie beim Löschen eines Feuers. Die roten Stellen an ihrem Körper schwärzten sich wieder.
    Alles war in heller Aufregung, der Marktstand des Gewürzhändlers brannte lichterloh. Sie sah, wie sechs Stadtwachen hoch zu Pferd auf den Platz ritten.
    Nackt, schwarz und durch die Gewürzmischung gesprenkelt wie ein bunter Vogel stand Yirmesa auf. Sie schnappte sich Verlia und machte sich davon. Hulunen, Karnen, der Markt befand sich in Aufruhr. Die Stadtwachen standen neben dem brennenden Gewürzstand und blickten ratlos umher. Yirmesa, Verlia und Garia konnten aber fliehen.
    „Du schmeckst bestimmt scharf”, neckte sie Verlia, während sie wegliefen.
    „Klasse, sehr witzig! Ich sehe aus wie'n Fleischspieß, habe ein Loch im Arm und meine Robe ist hinüber!”
    „Genau! Lass uns verschwinden, schnell!”
    Im Hafen ritten weitere Stadtwachen umher. Unwissentlich blockierten sie dabei den Zugang zur Zuflucht der Lamenis.
    „Kannst du wieder laufen? Du fällst nicht auf, aber mich erkennen die sofort.” Verlia nickte, Yirmesa ließ ihre Freundin zurück.
    „Ja, ich werde das kurze Stück schaffen. Hau ab!” Verlia humpelte los, Garia begleitete sie. Yirmesa lief über die Mole, sprang ins Wasser und tauchte in die Tiefe. Das kühle Nass war eine Wohltat. Die Wunde am Arm verschloss sich wieder vollständig.
    Das Wasser im Hafen war kaum dreißig Fuß tief. Der Grund war felsig und dunkel. Ein abgestorbenes Korallenriff bedeckte, soweit das Auge reichte, den Boden. Tausende kleine Fische und andere Meeresbewohner lebten hier. Sie tauchte tiefer in das Riff.
    Vor ihr zeigte sich das alte Deasu, es war wunderschön.
    Sie blickte auf Häuser, Brücken, Türme und viele Lichter – auf dem Meeresboden. Die Straßen waren ähnlich dicht bevölkert wie oben, hier gab es aber nur Hulunen, die ihren Geschäften nachgingen und sich schwerelos in der Tiefe bewegten. Die Bauwerke bestanden aus demselben dunklen Gestein wie das Riff, das sie wie ein Schutzwall gegen die offene See abschirmte.
    Das Wasser und die Lichter tauchten alles in ein ruhiges, tiefes Blau. Nur ein leises Rauschen erklang in weiter Ferne.
    Yirmesa liebte es nach Deasu zu tauchen, aber deswegen musste sie trotzdem wieder an die Luft. Sie bewegte sich zügig zu einer Felsformation und tauchte in einer luftgefüllten Höhle wieder auf.
    „Yirmesa, das einzige fremde Wesen, das von oben zum alten Deasu tauchen kann, ist ausgerechnet vom Stamm der wasserscheuen Lamenis!”
    „Hallo Jilien!”
    Jilien zeigte sich sichtlich bestürzt, als Yirmesa nackt aus dem Wasser stieg. „Wo hast du deine Robe gelassen? Levinie und Karlema haben dir doch verboten, deine Haut zu zeigen!”
    „Die ist Asche. Es gab Ärger!

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