Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
Vom Netzwerk:
dicken Buch. Karlema musterte sie dafür umso eingehender. Siria nahm Platz und schlug als Erstes einem Diener ihren Stock vor das Schienbein. Sie hatte Hunger. „Nicht so schnell, junger Mann! Bring mir Salzfleisch mit Tunke!” Sonst wären die Besprechungen bei der alten Hexe unerträglich!
    „Meine Schwestern, es brechen neue Zeiten an. Es gibt wichtige Dinge zu besprechen. Wie ich sehe, werte Siria, habt Ihr heute Beistand mitgebracht!”, bemerkte Karlema altklug.
    „Stimmt!” Das hätte sie schon früher machen sollen. Karlema würde sich noch wundern, wozu die Kleine in der Lage war!
    „Und?” Karlema musterte die junge Seherin. Die Miene der Oberen zeigte hingegen Unschlüssigkeit, wie sie angemessen auf den Hochmut von Siria reagieren konnte. Feriosi lächelte nur unsicher. Karlema hatte sie enttäuscht, wie ein beißwütiger Wachhund hing sie an Amones Kette! Siria hatte früher einen anderen Weg von ihr erwartet.
    „Oh, werte Amone! Natürlich, ihr Name ist Feriosi. Entschuldigt, dass ich sie nicht vorgestellt habe!” Siria bemühte sich höflich zu sein.
    „Ich kenne ihren Namen!”
    „Siehst du, Feriosi! Ich habe dir doch vorhin erklärt, dass Amone alle Seherinnen kennt. Sie wusste sofort, wer du bist!”
    „Oh!” Mehr brachte Feriosi nicht hervor. Siria tippte ein fettes Stück Fleisch in das Tunkentöpfchen und zog es genüsslich mit den Zähnen auseinander. Ein schöner Tag!
    „Das ist eine Besprechung der Schattenseherinnen!”
    „Und sie wird zukünftig daran teilnehmen! Ich bin schon alt, deshalb habe ich beschlossen, sie zu meiner Nachfolgerin auszubilden!” Feriosi sah zwar nix, aber das taten Amone und Karlema auch nicht!
    Feriosi und Karlema fielen beinahe von ihren Stühlen. Doch noch bevor sich Amone für eine passende Antwort sammeln konnte, wurden sie unterbrochen. Ein Dalor der königlichen Leibgarde öffnete die Tür.
    „Ehrenwerte Obere, der König lässt nach Euch rufen. Es ist dringend!”
    „Richte dem König aus, dass die Obere gleich kommt. Wir sind noch nicht fertig!” Siria scheuchte den Gardisten vor die Tür. „Los! Oder muss ich dir meine Antwort aufschreiben?”
    Der Soldat verließ eingeschüchtert den Raum. Karlema, die sich gerade gefangen hatte, rutschte jetzt endgültig vom Stuhl.
    Amone hingegen starrte Siria mit offenem Mund an: „Wie könnt Ihr es wagen?”
    „Ich kann noch ganz anders! Amone, setzt Euch hin und haltet den Mund! Möchtet Ihr wissen, was ich noch bei Amun'ral gesehen habe? Die schwarzen Flammen von Eterius haben sie wie ein Buch geöffnet!”
    „Bitte?”
    „Möchtet Ihr nicht die Wahrheit über Moresene erfahren?”
    „Siria, was soll das? Wenn Ihr etwas Wichtiges zu sagen habt, dann raus damit! Ich bin die Obere Eures Ordens!”
    „Wie könnte ich das je vergessen! – Alles ist wahr!” Siria streckte überschwänglich die Arme nach oben.
    „Ihr sprecht in Rätseln. Was soll alles wahr sein?”
    Feriosi und Karlema blickten nicht minder ratlos. Keiner wusste wohl in diesem Moment, was sie ihnen mitteilen wollte.
    „Die Sene, das Salz und all die Flüchtlinge sind wahr! Sie waren keine Illusion! Amun'ral lebte nicht alleine in der Wüste! Versteht ihr das denn nicht?”
    „Das ist Irrsinn! In dieser Wüste lässt die Sonne kein Leben zu!”, entgegnete ihr Amone.
    „Stimmt! Die Reise werde ich bestimmt nicht vergessen! Die Wüste ist grauenhaft! Die Sonne trocknet einem das Mark aus den Knochen! Nur, die leben auch nicht in der Sonne, sondern unter dem alten Salzsee!”
    „Darunter?”
    „Riesige Höhlen, Wasser, Pflanzen und Nahrung im Überfluss! Und Salz, mehr Salz, als jemals ein Renelat auf einem Haufen gesehen hat. Feinstes, reines Salz!”
    „Das wäre unglaublich! Aber keines unserer Luftschiffe hat einen Zugang gesehen!”, sagte Karlema.
    „Wie auch? Es gibt keinen! Jedenfalls keinen, den ein einfältiger Soldat sehen würde. Die Sene leben nicht nur dort, sie gebieten über das Salz!”
    „Wie soll das gehen?”, fragte Karlema kritisch. Die misstrauische alte Baumkröte nervte!
    „Warum spricht Eterius mit uns? Warum hat Ninis drei Monde? Weshalb gibt es derart viel Dummheit auf der Welt? Ich habe absolut keinen Schimmer! Es ist einfach so! Die Sene gebieten über das Salz, und daher ist es mit keiner Gewalt zu bezwingen! Nur mit einem besonderen Schlüssel können wir diese Welt betreten!”
    „Mit einem Schlüssel? Können wir nicht einfach ein Loch in den See schlagen?”
    „Sicherlich, werte

Weitere Kostenlose Bücher