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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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haben wir es ihr zu verdanken!”
    „Danke!” Manoos drehte sich herum und lief rasch über das Instandsetzungsdock des Lufthafens. Unzählige Handwerker und Soldaten arbeiteten weiterhin auf seinem Flaggschiff.
    Amone gesellte sich dazu. „Was für ein liebevoller Vater!”
    „Du hast uns zugehört?”
    „Ja, genauso wie mehr als zwanzig Handwerker in unserer Nähe”, flüsterte sie.
    „Sehr gut! Lass uns unter Deck gehen. Wir haben noch etwas zu besprechen!”
    „Gerne, du darfst mich jederzeit besprechen !”, hauchte sie ihm lasziv ins Ohr.
     
    ***

Schick mich ins Leben zurück
    Die Sonne spiegelte sich in weichen Farben. Mit flachen Wellen stürmte die Brandung den Strand und ließ sich ohne Gegenwehr wieder zurückdrängen. Ein junges Mädchen mit langen dunklen Haaren saß im Sand. Mit einem Lächeln schaute sie einem kleinen Krebs nach, der über ihre Füße krabbelte. Der Wind wehte ihr ins Gesicht. Sie hörte die Stimme ihrer Mutter.
    „Siria, komm helfen. Dein Vater ist zurück, er bringt uns seinen Fang!”
    Ein gelber Fisch schwamm gemächlich vor ihrer Nase durch die Luft. „Schwimm weg, sonst muss ich dich gleich essen!” Sie stupste ihn an, damit er flüchten konnte.
    Die junge Siria drehte sich um und saß neben einer Kerze vor ihrem Bett. Ihr Zimmer befand sich unter dem Dach einer Fischerhütte, durch dessen kleines Fenster sie aufs Meer schauen konnte. Im Licht einer Kerze blätterte sie in einem Buch. Sie fuhr mit ihren Fingern über den speckigen Einband und stellte sich die Geschichte des Buches vor: Wer es alles gelesen hatte und wie viele Hände es bereits gehalten hatten. Die Reime, die es enthielt, kannte sie bereits auswendig.
    „Ich möchte später jedes Buch lesen, alles wissen, was es gibt”, flüsterte sie, ihre Mutter sollte sie nicht hörte.
    „Alles wissen, was es gibt!”, hallte es leise zurück. Sie fuhr erschrocken auf und sah einen Jungen, nicht älter als sie, der sie mit einem Lächeln anblickte. Sie kannte ihn nicht, er saß einfach vor ihr und strahlte sie an.
    „Möchtest du ein Geheimnis ergründen, Siria?”, fragte er sie. „Jedes Buch besitzen und alles verstehen. Sogar den Schatten die Wahrheit entreißen?”
    „Wer bist du?”
    „Du musst nur meine Hand nehmen, ich zeige dir den Weg!”
    „Warum sollte ich das tun? Ich kenne dich nicht!”
    Das Zimmer unter dem Dach drehte sich in ihrer Wahrnehmung, die Farben lösten sich auf und sie schwebte im freien Raum. Um sie herum nur Wellen und das endloses Meer.
    „Finde mich …”
    „Und was ist, wenn du mich belügst?”
    „Ich schenke dir immer die Wahrheit! Du musst sie nur verstehen!”
     
    Siria gähnte und streckte sich ungelenk. Sie rieb sich ihr Auge und setzte sich auf. Dieser Traum: Das Fischerhaus hatte sie schon lange vergessen. Sie zog sich an und verließ die Kammer. „Ach, ich lasse Feriosi schlafen. Es ist ohnehin noch zu früh.” Die Flotte würde erst heute Mittag auslaufen. Manoos flog nach Moresene, um die Flüchtlinge zu retten, verrückt! Das hätte sie nie für möglich gehalten.
    „Guten Morgen!”, grüßte sie eine Wache am Lufthafen, die sich vor Schreck gleich auf die Lippe biss. Sie ging schmunzelnd weiter. Mit dem ersten Tageslicht erwachte auch der Lufthafen in Saladan, zahlreiche Soldaten beluden die Flotte mit Trinkwasser und Lebensmitteln.
    „Werte Siria, bitte wartet!” Feriosi rannte hektisch zu ihr. „Bitte entschuldigt! Ich muss Euch eben nicht gehört haben. Niemals würde ich Euch sonst warten lassen, es wird bestimmt nicht wieder vorkommen!”
    „Es ist schon gut, Kleine.”
    Feriosi blickte sie überrascht an und sammelte sich bereits für die nächste Zurechtweisung. Doch Siria schwieg. Vor ihr lag die Flotte der Renelaten, gerüstet für ihre nächste Mission.
     
    Das Volk von Saladan bejubelte ihre Prinzen, beide schritten Seite an Seite durch die Menge. Manoos trug seinen schartigen Bidenhänder und sein verwitterter Lederharnisch glänzte speckig im Mittagslicht. Auch Serpent war nur mit einer schmucklosen Rüstung bekleidet und winkte freudestrahlend. Sogar die Sonne beehrte das Ereignis, indem sie die Wolkendecke vereinzelt aufriss und ihr Licht unvermittelt in den Lufthafen warf. Manche Dinge ändern sich, andere nie.
    Siria saß auf der Ehrentribüne neben Feriosi, die voller Freude den Prinzen zujubelte. Auch Karlema, die zu ihrer anderen Seite saß, lächelte. Die Plätze für Hasis, Amone und Amun'ral waren noch leer. Nach einer

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