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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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weiteren Wolke, die sich auflöste, schien ihr die Sonne ins Gesicht. Sie lebten ständig in einer grauen Suppe, kalt und nass. Und wenn die Sonne sich dennoch blicken ließ, blendete sie einen! Das Wetter war auf jeden Fall nicht geschaffen worden, um sie zu erfreuen!
    „Werte Siria! Ist das kein schöner Anblick? So kraftvoll und entschlossen! Prinz Manoos ist ein Held!” Feriosi schwärmte. Nur nicht ihr Held, kleine Feriosi!
    „Oh! Da ist Amun'ral, sie ist wunderschön!” Amun'ral folgte ihrem Prinzen gemeinsam mit Hasis und Amone. Sie trug eine schwarze Lederbinde über den Augen und eine weiße Robe. Bescheiden aber selbstbewusst fügte sie sich ihrer Zukunft in der Monarchie der Renelaten. Die Veränderung der Hautfarbe sorgte nicht dafür, dass die Renelaten ihre Prinzessin weniger bejubelten.
    Ein Blitz fuhr in die Szenerie. Gab es jetzt wieder ein Gewitter? Siria blickte nach oben, der Donner ließ sie einem Moment später zusammenzucken. Sie sah nur helle Wolken, die sich weiter auflockerten. Keiner der Zuschauer reagierte. Die Alte blickte zu Amun'ral – nichts, ihr Schatten schlief ruhig und folgte nur dem Sonnenlicht. Nicht schon wieder, was passierte hier?
    „Kinder der Eterius! Wir feiern heute unseren Sieg über die dunklen Zeiten des Krieges. Die Renelaten werden Ninis bewahren. Ich werde euch beschützen!” Hasis saß neben Siria, sein fetter, seniler Schatten konnte es auch nicht sein. Der hatte sich schon seit zweihundert Wintern nicht verändert!
    Die Ehrengarde der königlichen Flotte marschierte stolz an Bord der Helios. Manoos und Serpent winkten bereits vom Schiff den Renelaten in Saladan zu. Amun'ral n ahm neben Siria Platz. Die Schritte der Garde knallten wie Peitschenhiebe in ihren Ohren.
    „AMUN'RAL! AMUN'RAL!”
    „Unser Dank gilt Prinzessin Amun'ral! Sobald Manoos heimkehrt, werden wir ihre Vermählung feiern! Die Krone meines Hauses wird ewig über euch wachen!”
    Die Menge feierte ihren König. Sie bejubelten Manoos, Serpent und vor allem Amun'ral.
    Ein Fauchen, ein Knacken, brechende Glieder und Schmerzensschreie – Siria suchte vergeblich nach der Quelle der Geräusche, außer ihr schien niemand sonst etwas Ungewöhnliches zu hören.
    Amone streckte ihre Arme in die Luft. „Der Orden wird für alles Leben auf Ninis der Hort des Friedens!” Siria drehte durch! Eterius hatte den Dämon getötet! Er war tot und Amun'ral war befreit!
    „Nimm meine Blindheit und schenk’ mir Weisheit, die Schatten zu verstehen!”, flüstere Siria und küsste ihren Handrücken. Sie zuckte, Stichflammen schlugen aus den unteren Decks des Luftschiffes. Das Flaggschiff der Renelaten brannte lichterloh. Siria wollte aufschreien, aber ihr Verstand fing ihre Angst ein. Sie blickte sich um, keiner reagierte auf das brennende Schiff. Ein feiner Blutfaden lief ihr Kinn hinab, sie hatte sich auf die Lippen gebissen. Es brannte höchstens in ihrem Kopf! Sie sollte ruhig bleiben! Es waren nur ihre Sinne, die sie betrogen!
    Siria sah das Luftschiff in Flammen, hörte die Todesschreie vieler Soldaten, nur, die Besatzung betrat sorglos das brennende Deck. Die Menge im Lufthafen von Saladan jubelte, während die Helios im Funkenflug verging. Lichterloh brannten die acht riesigen Flugkörper. Die Maschinenarmbrüste feuerten aus der gesamten Flanke in schneller Folge. Salven glühender Eisenpfeile schlugen in die Reihen der Zuschauer – doch niemand wurde verletzt. Siria wandte sich ab und blickte zu Amun'ral, die freudig ihrer Liebe hinterher winkte. Wie ein Fenster im Raum: Siria sah Lava, Wasserberge und eine Feuerwand. Sie schloss die Augen. Nein! Das wollte sie nicht sehen! Das war nicht real, das konnte nicht sein! Sie war nur verrückt! Nichts von dem passierte!
    „Werte Siria, geht es Euch nicht gut?”, fragte Feriosi besorgt.
    „Geht schon, danke, mein Kind!” Siria taumelte, die Dunkelheit griff erneut nach ihr.
     
    Siria schwebte körperlos im Raum und blickte auf sich selbst. Ihr Körper lag mit geschlossenen Augen im Bett. Sie befand sich in den Thermen der königlichen Quacksalber, ihr Kopf lag auf einem weißen Kissen und ein Laken bedecke die Brust. Sie trug nur ein schlichtes graues Nachthemd. Auf einem Tisch standen eine Schale Wasser und einige Tiegel mit Salben und Tinkturen. Feriosi saß neben ihr und hielt besorgt ihre Hand. War Siria etwa schon tot?
    „Sie atmet nur noch schwach, vermutlich wird sie die nächste Nacht nicht überstehen. Ehrenwerte Obere, leider verfüge ich

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