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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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    „Verbarrikadiert den Eingang! Schnell!”, rief eine Novizin aufgelöst. Sie half ihren Schwestern, den Eingang zum Speisesaal mit Bänken und Tischen zu blockieren. „Sie kommen!”
    Ein Soldat der Wache schoss durch einen Spalt auf einen Besessenen der Mal'Jaral, dumpf schlug der Eisenpfeil in die Brust des Halbwüchsigen. Blut strömte aus seinem Mund , als er zu Boden ging. Keiner der Mal'Jaral nahm seinen Todeskampf zur Kenntnis. Sie stiegen stumm über ihn hinweg und ließen ihn verbluten.
    „Schieß! Los! Da kommen noch mehr!”
    „Das war mein letzter Pfeil” Er zog sein Schwert. Die Novizin stand mit mehreren jungen Seherinnen neben ihm, seine Klinge war ihre einzige Waffe. Die Hände zitterten. Sie lebte erst seit wenigen Tagen in Saladan. Das Blut, sie konnte es bereits riechen. Sie schrie. Nein, sie wollte noch nicht sterben!
     
    „Folgt mir!”, rief Siria, die von den Räumen Amones zu ihnen hinab lief. „Ihr werdet die Barrikade nicht halten können.” Das waren ja noch Kinder! Die würden hier völlig unnötig umkommen. „Wir verstecken uns bei der Oberen, schnell!” Neben ihr stand Veltusi, deren ledernde Kampfkleidung bereits völlig blutverschmiert war. Sie achtete wachsam auf jede Bewegung in ihrer Nähe.
    Auch an der Rückseite des Speisesaals polterten die Mal'Jaral gegen ein schweres Holztor, das von der Innenseite mit einem Balken gesichert war. Die jungen Seherinnen zuckten eingeschüchtert zusammen.
    „Die Tür hält! Eure Barrikade nicht!”
    Erste Mal'Jaral kletterten über die aufgestapelten Möbel und setzten den Flüchtlingen nach. Eine Novizin hinkte, der Soldat, kaum älter als sie, lief zu ihr. Eine Mal'Jaral stürzte sich auf ihn und biss in seinen Arm. Er schrie und trieb ihr seine Klinge durch den Bauch, zwei weitere Angreiferinnen stießen ihn zu Boden und versuchten ihn zu küssen.
    „Nein!” Die Novizin schrie und trat der ersten Mal'Jaral, die sich über ihn beugte, ins Gesicht. Veltusi zog sie weg. Eine schnelle Drehung. Blut spritzte der Novizin ins Gesicht. Vier Angreifer brachen kopflos zusammen und zwei schlanke Klingen verschwanden wieder an ihren Unterarmen.
    „Schnell!” Veltusi stützte das Mädchen. „Nimm meine Hand!”, rief sie dem Soldaten zu und brachte auch ihn in Sicherheit. Alle rannten die Treppe hoch. Siria schloss das Arbeitszimmer der Oberen und schob einen Balken in die Halterung der Flügeltür. Keiner sagte ein Wort. Beinahe zärtlich strich sie über das armdicke Kantholz, hoffentlich würde es genügen, ihnen die Mal’Jaral vom Hals zu halten.
    Fünf junge Seherinnen, ein verletzter Soldat, ein Bluthund aus Amones Leibgarde, Siria und Amone – sie waren der kümmerliche Rest des Ordens.
    „Es freut mich, dass Siria und Veltusi einige Novizinnen retten konnten. Ich denke, wir sind hier im Moment sicher.” Amone beruhigte die aufgewühlte Stimmung. Nur für wie lange? Sie hätten Amone lieber draußen stehen lassen sollen. Siria war sich sicher, dass die Obere nicht mal eine Mal'Jaral angepackt hätte! Wenn sie nicht sogar Feriosis Schwester war! Nur wäre sie dann bei ihnen? Das ergab keinen Sinn!
    „Werte Obere, ich kann nicht gegen die Meute bestehen. Es sind zu viele”, entschuldigte sich Veltusi.
    „Ganz ruhig. Wenn es so weit ist, tötest du mich. Aber bis dahin kämpfen wir weiter!”
    „Ja, ehrenwerte Amone!” Treu ergeben bis in den Tod! Die alte Schlange hatte diesen Dienst nicht verdient!
    Schritte, sie kamen die Treppe hoch. Alle in Amones Zimmer schwiegen. Die Mal'Jaral hingegen schrien und schlugen von außen gegen das Tor. Das schrille Quietschen von Fingernägeln klang durch das Holz, sie versuchten die armdicke Pforte aufzukratzen. Ein dünner Blutfaden lief unter der Tür hindurch.
    Wer war die zweite Hohepriesterin der Mal'Jaral? Etwa Karlema? Sie war als Letzte zu ihnen gekommen, nur zeigte ihr Schatten weder die Abgründe von Amone noch die Harmlosigkeit von Feriosi. Das war nicht schlüssig, sie hätte auch über lange Zeit Amun'ral und die Lamenis täuschen müssen!
    Eine Novizin schreckte auf: „Diese Geräusche! Ich habe Angst, werte Obere! Könnt Ihr nichts dagegen tun?”
    „Warten! Wir warten auf Hilfe, die Tür wird eine Weile standhalten!” Zumindest so lange, wie diesen hirnlosen Mal'Jaral nichts Besseres einfiel.
    Wer war die Schwester von Feriosi? Amun'ral? Nein, völliger Blödsinn, dann hätte sie sich nicht von Eterius ins Eis packen lassen. Lorias? Ihre Tat in Moresene? Das könnte

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