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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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seiner Stirn verflüssigte sich. Eine silberrote Schutzplatte legte sich über seine Augen. Die Menge raunte, als sie die Veränderungen an ihm wahrnahm. Getuschel, das Medaillon löste zahlreiche Gespräche aus. Er fauchte, einer seiner Gegner zögerte und blickte zu Samuel. Was sollte diese Getue jetzt?
    „Reißt ihn in Stücke! Los!”, brüllte Samuel durch das Stadion. Sie griffen ihn von vier Seiten gleichzeitig an. Die beiden von vorne erwischte er mit seinen Pranken, sie konnte er den Staub der Arena schmecken lassen. Wut erfasste seine Sinne, dieses Pack sollte ihn jetzt kennen lernen.
    Brennender Schmerz, eine Feuerkatze schlug ihre Krallen in seinen Hinterlauf, die andere vergrub ihre Zähne in seinem Rücken. Ruckartig drehte er sich, die Katze flog mit einem Stück von ihm in den Dreck. Wie Eisenstäbe, die ihn aufspießten, spürte er die Verletzung. Das fehlende Stück seines Rückens regenerierte sich wieder, aber der Schmerz blieb.
    Die Angreiferin, deren Krallen seinen Hinterlauf aufgeschlitzt hatten, traf ihn jetzt im Nacken. Der dumpfe Schlag verwirrte ihn, er fühlte sich, als sei er aus vollem Lauf gegen einen Baum gerannt. Garia blinzelte, sofort trafen ihn weitere Prankenhiebe, die ihm das Fell von den Knochen rissen. Sein Puls raste, zwei Feuerkatzen packten ihn und warfen ihn durch die Luft.
    „WIE IST DEIN NAME?”, brüllte Samuel.
    Nein! Er würde nicht nachgeben. Wütend stand er auf. Seine aufgerissene Seite schmerzte. Gelbe Linien durchfuhren sein Fell, er brachte sich zum Glühen. Die Flammen heilten seine Verletzungen schneller. Wie ein Stück Metall aus der Glut eines Schmiedefeuers schwärzte er den Staub unter sich. Das Publikum schreckte abermals auf.
    Samuel sprang auf: „Lasst alle brennen!” Offensichtlich konnten sich die anderen nicht selbst entzünden. Seine Gegner fingen nun ebenfalls Feuer. „DEIN NAME, STREUNER!”
    Garia wartete nicht auf den nächsten Angriff, er wollte sich nicht erneut einkreisen lassen. Er sprang eine Katze an, schlug ihr mit der Pranke den Unterkiefer ab und biss in ihren Kopf. Es knackte, der Schädel zerbarst. Die Feuerkatze brach zusammen und loderte leblos am Boden.
    Die glühenden Krallen der anderen fuhren ihm abermals in den Rücken. Er brüllte, als ob sie ihm das Rückgrat aus dem Leib rissen. Seine Hinterläufe, taub, er erwischte eine und biss ihr die Pfote ab. Die Erschütterungen weiterer Schläge dröhnten in seinem Kopf, während zwei Gegner seinen Rücken zerfleischten. Seine Fähigkeit der Selbstheilung konnte der Fülle der Verletzungen nicht ausreichend entgegenwirken. Bald würde es vorbei sein.
    „SAG UNS DEINEN NAMEN!”
    Seine Kräfte schwanden, immer wieder trafen ihn Pranken und rissen seine Muskeln in Stücke. Der Schmerz nahm ihm die Sinne, er konnte sich kaum noch wehren. Yirmesa! Ich will dich nicht allein lassen! Bilder kamen und gingen. Konnte er sich nur befreien, indem er sterben würde? Nein! Er wollte nicht sterben! Er wollte leben!
    „GARIA, MEIN NAME IST GARIA!”
    Für einen Augenblick konnte er sich aus den mörderischen Angriffen befreien. Die Feuerkatze an seinem Rücken erfasste er am Hinterlauf und schleuderte sie weg. Auf den Rängen der Arena herrschte Stille, ungläubiges Schweigen. Jalon blickte ihn aufgelöst an.
    „GARIA! Ah! SAG UNS ALLEN, WER DU BIST!”, knallte der nächste Peitschenhieb. Die Worte von Samuel trafen ihn schmerzhafter als die Angriffe auf dem Kampfplatz. Brennend stürzten sich seine Gegner auf ihn, er zog sein lahmes Bein nach. Er brüllte vor Schmerzen, er fauchte, mit seiner Pranke zertrümmerte er einer weiteren Feuerkatze den Schädel.
    „ICH HÖRE DICH NICHT!”
    Er konnte sich nicht mehr ausrichten, seine wendigen Gegner liefen abermals hinter seinen Rücken und griffen ihn von hinten an. Schwarzrot flammte das Fell der Kontrahenten auf. Seine Schläge wurden langsamer. „Ich bin der König …”
    „BITTE? ALSO WAS BIST DU?”
    „Der König!”
    In der Mitte des Kampfplatzes ließen sie von ihm ab. Sein Rücken zerfetzt, das Fell zerrissen, lag er in einer Lache seines brennenden Blutes.
    „Du bist ein König … so, so … von was denn?”
    „Der König von Mardana”, sagte er schwach. „ Yirmesa, bitte helfe mir!”
    „Von Mardana? Wir haben bereits eine Königin. Die sieht erheblich besser aus als du!”
    „ICH BIN DER KÖNIG VON NINIS!”, brüllte Garia mit aller Kraft, die ihm verblieb, und sackte zusammen.
     
    ***

Die Rache der Mal'Jaral

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