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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Haut in ihrem Nacken runzelte sich bereits und zeigte einige hässliche Risse. Das Alter holte sie endlich! Wobei ihr Siria in dieser Situation noch etwas Aufschub gönnte. Wenn sie sich in Sicherheit befinden würden, durfte Amone gerne auseinander fallen.
    „Welchen? Die haben so gut wie alle Wege in Saladan besetzt.”
    „ Es ist lausig kalt draußen, die Aufgänge an den vorderen Wehrgängen sollten leer sein! Ich kenne dort eine geheime Treppe zum Eispalast!” Wieso überraschte es nicht, dass sie einen Geheimgang zu seinem Palast kannte? Aber vielleicht würde Siria noch erleben, wie ihre Nase abfiel!
    „Na, dann los!” Lorias lief voran.
    Auf dem Weg zu den vorderen Wehrgängen stellten sich ihnen nur wenige Mal'Jaral in den Weg, die Amones Leibgarde ohne Gnade erschlug. Die meisten Bewohner von Saladan lagen bereits aufgeschlitzt oder mit Eisenpfeilen durchbohrt auf dem Steinboden. Es roch süßlich, eine Novizin übergab sich. Über achtzigtausend Renelaten lebten in Saladan und zerfleischten sich gegenseitig. Der Untergang ihres Volkes war eine Tragödie, hatten sie dieses Ende verdient?
     
    Eisig blies der Polarwind Siria durch die Haare. Als sie auf den äußeren Wehrgang gelangten, nahm ihr der Eissturm tosend die Sicht. Mühsam, die Hände schützend vor den Augen, kämpfte sie sich Schritt für Schritt voran.
    „Wir müssen bis zum Ende weitergehen! Dort gibt es eine Wendeltreppe, die uns Schutz gewährt!”, brüllte Amone. Gemeinsam mit Veltusi quälte sich die Obere vorneweg, die anderen folgten ihnen stumm. Die Brandung des Polarmeeres schlug krachend gegen das Fundament der Stadt, aber das Dreckswetter konnte Siria an diesem Tage nicht mehr aus der Fassung bringen!
    Wer war die verfluchte Schwester von Feriosi? Dieser Gedanke ließ ihr keine Ruhe: Sie fürchtete sich, die Bekanntschaft der Unbekannten im denkbar unglücklichsten Moment zu machen.
    Als die Gruppe das Ende des Wehrgangs erreichte, schob Veltusi eine unscheinbare Steinplatte, kaum größer als eine Hand, in den Felsen. Mit einem Knarren öffnete sich eine Tür und gab eine Wendeltreppe frei. Die Stufen führten an der Innenseite eines schmalen Felsendoms nach oben. Siria konnte keine Decke oder Begrenzung erkennen. Nur ein morsches Handseil sicherte den Aufgang. Noch mehr Treppen? Ihre Knie würden ihr das nie verzeihen! Sie sollte sich lieber wieder nach draußen setzen und auf den nächsten Sommer warten.
    „Bleibt hier!” Veltusi und die anderen Kämpferinnen hasteten die Stufen hinauf und ließen kurze Zeit später in der Mitte eine Plattform herunter. Siria schmunzelte erleichtert. Ein Aufzug! Klar, dass Amone für ihre Schäferstündchen nicht diese elendigen Treppen hoch gelaufen war!
    Oben angekommen, führte sie eine weitere Tür zuerst in ein Schlafgemach von Hasis. Zahlreiche Tierfelle bedeckten recht opulent eine Erhöhung. Zudem standen mehrere goldene Kerzenhalter und Duftschüsseln an der Seite und gaben dem Raum eine besondere Note. Amone hüstelte und öffnete zügig die nächste Tür.
    Der Gardist des Königs staunte nicht schlecht, als Amone und ihre Begleiter an ihm vorbeiliefen. Sie befanden sich im großen Thronsaal unter dem Eis. Über dreihundert Fuß lang und hundert Fuß hoch erstreckte sich das Zentrum von Hasis' Macht. Der König stand in der Mitte der Halle und diskutierte mit Dalor Hessilin.
    Amone ging aufgeregt auf ihn zu. „Hasis, wir müssen hier weg!”
    „Amone! Ich freue mich, dich zu sehen! Wie viele deiner Leibgarde begleiten dich? Wir können wirklich jede Kämpferin gebrauchen!” Der König schloss sie überschwänglich in die Arme.
    „Hasis!?”
    „Mit deiner Hilfe werden wir sie zurückdrängen! Wir müssen die anderen in Saladan befreien. Sie sitzen bestimmt ängstlich in ihren Kammern und warten auf uns!”
    „Welche anderen? Mein König, wir sind die Letzten! Saladan ist gefallen. Die Mal'Jaral belagern deinen Eispalast zu Tausenden!”, antwortete Amone bestürzt.
    Siria sah die Verblendung in seinen Augen, er hatte die Situation noch nicht begriffen. Sie blickte sich um: Kaum mehr als vierzig Wachen der königlichen Leibgarde hielten einen schmalen Korridor an einer Seite der Halle. Weitere Zugänge hatten sie zum Einsturz gebracht. Mit einer leichten Maschinenarmbrust schossen sie auf jeden, der sich im schmalen Durchgang auf sie zu bewegte. Ein Berg von Leichen türmte sich vor ihnen. Die gesamte Wut der Mal'Jaral schlug ihnen in einem nur sechs Fuß breiten Korridor

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