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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Tod, als deine Ausreden zu ertragen!” Damit war jetzt Schluss. Warum sollte Yirmesa sie auch begleiten? Levinie traute ihr nicht zu, ihre eigene Vergangenheit zu ertragen. Yirmesa wollte selbst entscheiden, was sie auf sich nehmen konnte und was nicht. Morgen würde sie ihren eigenen Weg gehen, dazu brauchte sie niemanden!
    Während ihre Nana nach passenden Worten rang, blieb Verlia am Boden des Plateaus sitzen und weinte. Yirmesa musste weg, sie lief die Hängebrücke entlang, rutschte an einem Seil herunter und rannte weg. Nur weg.
     
    Wütend stand Yirmesa später an ihrem kleinen See und warf Steine ins Wasser. Sie kochte innerlich. Der Feuervogel in ihr schoss wie ein Raubvogel durch die Bäume. Schnell. Präzise. Der Schweif verbrannte alles, was er berührte. Im Gedanken hörte sie Levinie, Garmen und die Alten nach ihr rufen, flehen, sie wollten, dass sie umkehrte, zu ihnen zurückkäme. Hundertfach genoss sie deren jämmerliche Versuche sich zu entschuldigen, nein, das war jetzt vorbei!
    Wenn sie schon gehen musste, dann wollte sie sich nehmen, was ihr gehörte! So lange hatte sie auf alles gehört, was sie zu befolgen hatte. Und zum Dank schuldeten sie ihr ihre Vergangenheit! Sogar ihre Nana traute ihr nicht zu, dass sie alt genug war, um die Wahrheit zu verstehen. Immer wieder hörte sie von anderen, dass sie nicht unter dem Schutz des Mondes geboren war. Und keiner erklärte ihr, was das zu bedeuten hatte!
    „Morgen bin ich frei und dann lasse ich mir von niemandem mehr sagen, was gut für mich ist!”, rief sie über das Wasser.
    Sie wüsste doch kaum, was sie da draußen erwartete, mahnte ein Teil von ihr, der sich noch gegen den Feuervogel zur Wehr setzte.
    „Das ist mir egal! Alles ist besser als Menisis! Mein neues Leben wartet auf mich!”, hielt sie aufgebracht entgegen und knüppelte ihre Skrupel nieder. Ihr Körper bebte und die feingliedrigen Muskeln spannten sich. „Und ich werde nichts zurücklassen!”
    Yirmesa blickte in die Dunkelheit, es war Nacht geworden.
    „Aber eine Sache muss ich noch erledigen!”, rief sie den Bäumen zu und rannte zurück nach Menisis. Schnell lief Sie zwischen den Bäumen her, sie sprang über Wasserläufe und einzelne Felsbrocken. Ein kühler Hauch wehte durch das Unterholz, als ob die Bäume sie aufhalten wollten.
     
    Als sie wieder in Menisis war, schlich sie sich in die Baumkrone über ihrem Plateau. Levinie redete in der Nähe mit Nachbarn. Yirmesa nutzte den Moment und huschte zu einer alten Kiste, sie nahm sich einige Kleidungsstücke und den Kampfstab, der früher ihrer Mutter gehörte.
    „Die Sachen gehören sowieso mir! Ich lasse sie nicht zurück, mehr ist mir von meiner Mutter nicht geblieben!” Obwohl sie keine Wächterin war, hatte Levinie sie gelehrt mit der Waffe umzugehen. Rasch zog sie sich um und verstaute wärmere Sachen in einem Bündel.
    „Woar, kommt mir jetzt bloß nicht in die Quere!” Mit Stolz trug sie ihr Erbe: Ein knappes Schuppenleder, den ein Reif um die Taille hielt. Derart archaische Kleidung trug inzwischen niemand mehr, nur für ihre letzte Nacht im Jabarital konnte sie sich nicht passenderes vorstellen. Ihre schwarzen Haare lagen offen über der Brust. Garmen konnte jetzt etwas erleben, sie war auf seiner Spur, die Jagd begann! Sie schauderte kurz, atmete tief durch und spürte ihren Puls rasen.
    Wie ein Schatten verschwand Yirmesa im Unterholz. Die Bäume bebten, sie rannte als ob es kein Morgen gäbe, nichts konnte sie mehr aufhalten.
     
    Der Feuervogel stierte auf seine Beute: Garmen hatte gerade sein Training beendet und saß mit freiem Oberkörper auf einem Baumstumpf vor Menisis, er verspeiste einen Korb Früchte und schmatzte dabei vergnügt vor sich hin. Es war nie schwer, ihn zu finden. Geifernd sollte er sie sehen, leiden und ewig in seiner Gier nach ihr dahinschmachten. Er sollte sie berühren, sie schmecken, aber sie wollte ihn wie einen alten Ochsen stehen lassen!
    Yirmesa wartete einen Moment, sie ließ ihn aber nicht mehr aus den Augen. Jetzt war er dran, sie verließ ihr Versteck und ging auf ihn zu. Schweißperlen rannen ihren Rücken hinab.
    „Garmen … ich wollte dich besuchen”, sagte sie mit einem lasziven Unterton. Er drehte sich um, während sie sich ihm näherte. Leicht nach vorne gebeugt zog sie mit der rechten Hand den Kampfstab hinterher. Er schluckte, seine Gedanken drehten sich sichtlich quer im Kopf.
    „Spiel mit mir!”, setze sie nach. Sein Abendessen fiel auf den Boden, ja, so

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