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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Rücken brechen.
    „Mach ihn los und sperr' ihn wieder in seine Zelle!” Sie hatte keine Lust mehr, solche Trottel für den Orden zu töten. Früher diente die Inquisition noch höheren Zielen, aber heute? Amone sollte doch diese Narren, die sie andauernd verhaften ließ, selbst umbringen!
     
    ***

Tanz mit mir
    Am Abend des Urteils packte Levinie ihre Sachen für die Reise nach Deasu; neben warmer Kleidung, Proviant und einigen Werkzeugen plante sie nur noch ihren alten Kampfstab mitzunehmen. Die meisten anderen Dinge hatte sie bereits an die Nachbarn verschenkt. Sie sorgte sich um die Zukunft ihrer Kleinen, dabei wusste sie selbst kaum, wie die Welt außerhalb des Tales aussah. Einige Erzählungen klangen ihr im Ohr: Über fremde Städte jenseits der Berge; sie war in ihrem Leben nur einmal in Deasu gewesen, der Stadt am Meer. Es würde ein beschwerlicher Marsch werden, das war ihr bekannt. Das Gebirge außerhalb ihres grünen Vulkantals war alles andere als einladend.
    Wie hatte es nur so weit kommen können? Sie hatte auch früher in den Steinkriegen immer das Richtige getan – schließlich lebte sie noch. Aber warum hatte sie die Zeichen nicht erkannt? Wieso hatte sie ihre Tochter Penthe, die Mutter von Yirmesa, nicht besser beschützen können? Die Ereignisse von damals belagerten sie beinahe jede Nacht in ihren Träumen. Wie immer schluckte sie alles herunter, aber sie vergaß nicht ein Wort, was Penthe ihr damals im Zorn an den Kopf geworfen hatte.
     
    Yirmesa saß gemeinsam mit Verlia auf der Hängebrücke vor der Plattform. Sie ließen die Beine baumeln und schauten gelangweilt den Jungs hinterher. Noch nicht einmal Garmen amüsierte sie, der in der Nähe seiner Mittagsbeschäftigung nachging und ein Dutzend Jünglinge hinter sich herzog.
    Dieser Trottel! Seit dem verdammten Ritual hatte er kein Wort mit ihr gesprochen. Sie könnte ihn umbringen! Hoffentlich würde er später eine Frau bekommen, die ihn Tagtäglich im Bach ersäufte!
    „Nana?”
    „Ja, was ist, Yiri?”, antwortete Levinie und ging zu den beiden an die Hängebrücke. „Alle Lamenis sind doch bei einem Mondfest auf die Welt gekommen, oder?”
    „Ja, ich denke schon.”
    „Auch du?”
    „Sogar ich.” Levinie schmunzelte.
    „Dadurch wacht doch Jaloper über uns alle, oder?”
    Levinie schwieg.
    „Wieso erzählen sich andere, dass ich nicht unter dem Schutz des Mondes geboren wurde?”, fragte Yirmesa, während Verlia wortlos nickte. „Nana, stimmt es, dass wir deswegen gehen müssen?” Levinie setzte sich zu ihr und nahm sie in den Arm.
    „Leider haben viele in Menisis Angst vor Dingen, die sie nicht verstehen … aber du lebst im Schutz meines Herzens.”
    Nicht schon wieder. Yirmesa stand auf und ging ein paar Schritte, ihre Nana brachte sie wieder binnen eines Momentes zum kochen. „Ich will nicht gehen, nur weil die im Rat nicht wissen, über was sie reden. Ich liebe euch, ich liebe sogar die meisten der anderen, die hier leben. Ich würde niemals zulassen, dass etwas Böses geschieht!” Sie wurde lauter. „Das ist doch ungerecht! Ich kann doch nichts dafür, was früher einmal jemand gemacht hat. Das ist doch nicht meine Schuld!”
    „Nein, das ist es wirklich nicht.”
    „Nana, was ist früher mit meiner Mutter geschehen?”, fragte sie nachdrücklich.
    „Das war damals alles so verworren … lass uns doch erst mal aufbrechen. Wir haben auf unserer Reise viel Zeit.”
    „Ich will nicht verreisen. Warum sagst du mir nicht wenigstens jetzt die Wahrheit? Wieso will mir keiner erzählen, was damals passiert ist? Ich bin alt genug, um es zu verstehen!”
    „Yiri, bitte! Das ist jetzt wirklich nicht der richtige Zeitpunkt. Ich erzähle dir später die Geschichte. Versprochen!”
    „Ich kann deine Ausreden nicht mehr hören! Später – ich bin´s leid! Wann willst du mir denn die Geschichte erzählen? Am Lagerfeuer, wenn wir unsere Frostbeulen auftauen? Ich will hier nicht weg, verstehst du das nicht? Ich will nicht!”, schrie Yirmesa und schubste ihre Großmutter weg. „Ich brauche dich nicht! Ich komme auch alleine klar!”
    „Jetzt hör aber auf! Ich habe viel für dich aufgegeben und das ist dein Dank?”
    „Keiner hat dich gezwungen! Sie haben nur mich verbannt, du darfst gerne bei deinen Lamenis bleiben!”
    „Du bist unverschämt!”
    „Und du lügst mich an!”             
    „Yirmesa!”
    „Spar dir deine Antwort! Ich gehe allein! Ich kann meine Mutter verstehen! Sie wählte lieber den

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