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Ninja-Rache

Ninja-Rache

Titel: Ninja-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keine Grenzen mehr, möglicherweise war alles an ihr aufgehoben, das aber spielte keine Rolle. Diese Welt war sowieso anders, die war verkehrt, und sie war nicht mehr zu begreifen, wenigstens nicht für einen normalen Menschen, und Yakup zählte sich trotz seines extremen Lebensstils dazu.
    Das Fahrzeug huschte so schnell über ihn hinweg, als wäre es nur ein Trugbild gewesen. Wo es letztendlich verschluckt wurde, konnte er nicht sagen, denn Yakup hatte genug mit sich selbst zu tun, weil ihn ein gewaltiger Sog erfaßte, der rücksichtslos an ihm zerrte. Die Winde drangen von allen Seiten auf ihn ein, sie spielten mit ihm, sie drehten ihn, sie schleuderten ihn hoch, sie zerrten ihn zur Seite, sie drückten ihn nieder, und die Krone der Ninja saß dabei auf seinem Kopf wie fest angeleimt.
    Es fiel selbst ihm schwer, gegen die Kräfte anzusteuern, doch er schaffte es, sich in eine Richtung zu bewegen — und spürte auf einmal festen Boden unter den Füßen.
    Sichtbar war er nicht, doch er konnte in seine Umgebung hineinschauen und wartete darauf, daß die dichte Bläue verschwand und sich eine andere Umgebung hervorschälte. Noch konnte er nichts erkennen. Auch der Wagen war nicht mehr zu sehen, die Weite der Festung hatte ihn verschluckt, wie alles hier war auch er zu einem Spielball des Dämons geworden.
    Zeit existierte in dieser Umgebung nicht. Man mußte alles Menschliche vergessen, hier regierten andere Gesetze, hier wurde getäuscht, hier waren die Illusionen die Wahrheit, und die Wahrheit war Illusion. Hier lief einfach alles anders ab.
    Shimada mußte sich zeigen, denn Yakup rechnete damit, daß er dem Dämon durch das Verlassen des Fahrzeugs bereits einen Streich gespielt hatte. So etwas ließ sein Gegner nicht auf sich sitzen. Und die Dichte der Bläue verschwand.
    Um ihn herum erschien eine besondere Szenerie. Sie wirkte wie aufgebaut, als stünde er inmitten einer Dekoration auf einer Bühne. Das Bild paßte zu Shimada.
    Eine düstere Welt umgab den Ninja. Sic erinnerte ihn an ein großes Gewölbe, das tief unter der Erde lag, das aber nicht leer war, denn in seiner unmittelbaren Umgebung verteilten sich einige Gegenstände, die auch in ein normales Haus gepaßt hätten.
    Ein lisch, Stühle davor, auf denen tumbe Gestalten hockten. Yakup starrte in blaßgraue Gesichter ohne Ausdruck. Die stumpf wirkenden Augen paßten ebenfalls dazu. Zahlreiche Schädel waren kahlrasiert, die Männer trugen alte, schmuddelige Gewänder, und ihre Finger hinterließen kratzende Geräusche auf der rauhen Fischplatte. Er hatte bisher nur einen flüchtigen Blick auf die Gestalten werfen können. Wäre er sichtbar gewesen, wäre sein plötzliches Stutzen aufgefallen, so aber blieb es verschwunden, denn er wußte auf einmal, wer da vor ihm saß.
    Falls Shimada ihn nicht mit einer optischen Täuschung genarrt hatte, war es furchtbar für ihn, denn die tumben Gestalten am Tisch kannte er sehr gut. Sie waren einmal seine Freunde gewesen, seine Schüler, hatten mit ihm zusammen im Kloster gelebt, doch nun zeigten sie alle Anzeichen der lebenden Toten.
    Ja, es waren Zombies…
    Wie immer es Shimada auch geschafft haben mochte, Yakup konnte die Tatsache nicht wegdiskutieren. Nicht alle seine Freunde hielten sich am Tisch auf, einige fehlten, waren längst vernichtet worden, als Suko und Shao vor einiger Zeit den Ruinen des Klosters einen Besuch abgestattet hatten, aber der kleine Rest war geblieben und würde nie mehr zu Yakup zurückkehren.
    Auf dem kleinen Friedhof mit dem einzelnen Grab hatte er bereits die schreckliche Leere in sich gespürt, und wiederum überkam ihn der Findruck, völlig ausgebrannt zu sein. Da gab es kein Zurück mehr, die Zeit war fortgeschritten und hatte sich nicht gegen Shimada gestellt. Wie lange die Zombies am Tisch hockenblieben, konnte Yakup nicht sagen. Irgendwann standen sie auf. Das geschah gemeinsam, als hätten sie einen Befehl bekommen. Wo gingen sie hin?
    Zwei Stühle kippten, als sie sich umdrehten und sich der Boden plötzlich nach links senkte.
    Auch Yakup hatte Mühe, das Gleichgewicht zu halten, weil er damit nicht rechnen konnte.
    Die Zombies aber rutschten vor, sie bewegten hektisch ihre Arme, als wollten sie sich festhalten.
    Das schaffte nur Yakup. Er blieb auf den Beinen und sah plötzlich, wie die Untoten ins Nichts stürzten, tiefer hinein in die Festung, an einen Ort, den Yakup nicht unbedingt besuchen wollte und sich deshalb auf den Boden legte, weil der Boden noch schräger

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