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Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Titel: Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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Speerwunde oder dem Blutverlust starb, ist nicht bestimmbar und letztendlich unerheblich.
    Veitarn hatte gerade seinen 15. Geburtstag hinter sich. Er wurde zweimal am Hals getroffen, das erste Mal in einer klaffenden Fleischwunde, die ihn nicht davon abhielt, weiter auf seinen Gegner einzudreschen, das zweite Mal tödlich, von einem zweiten Vraigassen von der Seite, der ihm dann den Kopf bis zur Wirbelsäule abhackte.
    Kainen wurden zuerst eine Hand, dann beide Arme abgehackt, als sich ein Vraigassenpulk um die erste Angriffswelle, in der er sich befand, schloss. Nachdem er eine halbe Stunde ohne Arme und mit versiegendem Bewusstsein im Dreck gelegen hatte, trennte ein Axthieb auch seinen Kopf vom Körper. Sein Kopf wurde später zusammen mit anderen gleichartigen, blutigen Trophäen von den Vraigassen bei ihrem Angriff in die feindlichen Linien geschleudert.
    Kegvarn war 16 und wurde durch einen mit Wucht geführten Spieß getötet, der glatt seinen Lederpanzer an der Brust durchdrang und die linke Herzkammer traf.
    Suitbor, 15, brach mit halb durchhacktem Oberschenkel in einem einem Haufen von Vraigassen zusammen und wurde von ihnen praktisch zu Tode geprügelt.  
    Gornrick brach sich beim Aufprall auf den Schildwall der Vraigassen ein Bein. Ein mit Wucht herabgeschmetterter Schildrand zerquetschte ihm eine Sekunde danach den Kehlkopf. Er wurde von eigenen Leuten und Vraigassen im Handgemenge zu Tode getrampelt.
    Sanfrieg wurde von einem Schwerthieb das Gesicht quer durch den Nasenknorpel gespalten und erhielt daraufhin den tödlichen Treffer in den Hals.
    Diese und sechsunddreißig andere.
    43 Jungen, alle zwischen 14 und 17 Jahren alt. Insgesamt starben 43 Jungen aus dem Trupp, der verfrüht die Front vraigassischer Vorverbände angriff.
    Aurics Taktik hatte Erfolg.
    Die Vraigassen glaubten an einen unkontrollierten, verfrühten Angriff eines Jungtrupps, frohlockten, weil sie glaubten, dass ihr Feind sich dadurch vorzeitig verraten hätte, und schlossen auf die skrimarische Schlachtaufstellung: Jungtrupps im Norden, unwegsames Gelände im Westen. Dies war also die rechte Flanke des Feindes, die Stoßrichtung des Hauptheers kam aus dem Osten, mit einer weiteren Flanke aus Jungtrupps im Südosten.  
    Die Vraigassen warteten also nicht länger ab und griffen im Osten an. Sie attackierten die dort aufgestellte linke Flanke der Jungtrupps, die sie für den Hauptheereskörper der Skrimaren hielten. Der tatsächliche im Norden aufmarschierte Hauptheereskörper fiel ihnen daraufhin in die Flanke. Der Ausgang der Schlacht war unvermeidlich.

    Vancrist wurde im Rahmen der Kämpfe um den Hauptsitz der Vraigassen getötet. Obwohl sie den Krieg schon entschieden glaubten und der Hauptsitz tatsächlich nur mit einem Minimum an Verteidigung zurückgelassen worden war, trafen sie dort auf erbitterten Widerstand, der von der Schroffheit des ansteigenden Geländes noch begünstigt wurde. Eine Speerspitze traf Vancrist in sein rechtes Auge und aufgrund der durch Schock und nur noch einseitige Sicht eingeschränkten Reaktionsfähigkeit wurde er daraufhin von einem feindlichen Jungtrupp – ebenfalls Bürschchen zwischen 14 und 17, denen mit Heldenliedern und einer reichlichen Dosis Drachenblut die Verzweiflung ausgetrieben worden war – buchstäblich in Stücke gehackt.

    Nachdem seine Wunden versorgt worden waren, hörte Auric, dass sein Vater nach ihm verlangt hatte.
    Im trüben Licht einer verhangenen Sonne schlugen die Trupps der Jungkrieger ihre Lager in den einzelnen miteinander verbundenen Burghöfen auf, während die älteren Kämpfer der Hauptstreitmacht in den verschiedenen Haupt- und Nebengebäuden, in den Kammern der besiegten Vraigassen, Quartier genommen hatten. Durch den Tunnel des zum Komplex der unteren Höfe führenden Tores hörte er dumpf hallend das entsetzte Blöken von den Ställen her. Die Vorbereitungen für die Siegesfeier waren in vollem Gange.
    Der Hauptsitz der Vraigassen war nicht, wie meist in Valgarien üblich, eine simple Burganlage mit turmartigem Haupthaus, Anbauten und zusätzlichen Wehranlagen, auch keine größere Ansiedlung in strategisch günstiger Lage, die zur Festung ausgebaut worden war. Die Ausmaße der Anlage hoben sie über das hinaus, was Auric bisher aus den valgarischen Ländern kannte. Die Hofburg der Vraigassen war großräumig und weitläufig wie eine Stadt. Sie war für den Stand derzeitiger valgarischer Architektur außergewöhnlich gigantisch und verschachtelt, wuchtig und

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