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Nippon-Connection

Nippon-Connection

Titel: Nippon-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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nicht unterrichtet.«
    »Doch, doch, ich glaube, ich habe davon gehört.«
    »Ich frage mich, was Sie nun in dieser Sache unternehmen werden.«
    Er schwieg lange. Nur das Plätschern der Brunnen rechts von mir war zu hören.
    Shirai blinzelte mich im dunstigen Nachmittagslicht an und versuchte zu entscheiden, wie er sich verhalten sollte.
    Schließlich sagte er: »Sumisu-sa«, dieses Angebot ist unschicklich. Es wird selbstverständlich zurückgezogen.«
    »Danke, Mr. Shirai.«
    Connor und ich waren auf dem Weg zu meiner Wohnung. Keiner von uns beiden sprach. Ich fuhr den Santa Monica Freeway entlang. Die Schilder über uns waren von Straßengangs besprüht worden. Mir fiel auf, wie uneben und holperig die Fahrbahn war. Rechts sah ich, ganz verschwommen im Smog, die Wolkenkratzer von Westwood. Alles wirkte ärmlich und verfallen.
    »Das war also der einzige Grund für alles?« fragte ich nach einer Weile. »Die Konkurrenz zwischen Nakamoto und irgendeiner anderen japanischen Firma in der MicroCon-Sache? Oder was?«
    Connor zuckte mit den Achseln. »Es steckten wohl verschiedene Absichten dahinter. Die Japaner denken nun mal so. Und für sie ist Amerika heutzutage nur eine Arena für den Konkurrenzkampf Nippons, soviel steht fest. Wir sind in ihren Augen einfach nicht wichtig.«
    Wir bogen in meine Straße ein. Früher hatte ich sie ganz nett gefunden, diese kleine, baumgesäumte Straße mit Mietshäusern und einem Spielplatz am Ende des Häuserblocks, auf dem sich meine Tochter vergnügen konnte. Jetzt sah ich alles mit anderen Augen. Die Luft war schlecht, und die Straße wirkte schmutzig und häßlich.
    Ich parkte den Wagen. Connor stand auf und schüttelte mir die Hand. »Lassen Sie sich nicht entmutigen!«
    »Ich bin aber entmutigt.«
    »Versuchen Sie, es nicht zu sein. Es ist eine ernste Sache, aber es kann sich alles wieder ändern. Es hat sich schon mal geändert, und es kann sich wieder ändern.«
    »Na ja.«
    »Was werden Sie jetzt tun?« fragte er mich.
    »Ich weiß nicht. Ich hätte Lust, woandershin zu gehen. Aber wohin denn?«
    Er nickte. »Werden Sie den Dienst quittieren?«
    »Wahrscheinlich. Das Sonderdezernat möchte ich auf jeden Fall verlassen. Es ist mir einfach zu … zu unkonkret.«
    Connor nickte. »Passen Sie auf sich auf, kōhai! Und Dank für Ihre Hufe!«
    »Ihnen auch, senpai !«
    Ich war müde. Ich stieg die Treppe zu meiner Wohnung hinauf und öffnete die Tür. Alles war still, meine Tochter war ja nicht da. Ich nahm eine Dose Cola aus dem Kühlschrank und ging ins Wohnzimmer. Als ich mich in den Sessel setzte, tat mein Rücken weh. Ich stand wieder auf und schaltete den Fernseher ein. Aber ich konnte mich nicht konzentrieren. Connor hatte gesagt, in Amerika würden sich alle nur mit den unwichtigen Dingen abgeben; darüber mußte ich ständig nachdenken. Es war genau wie die Situation gegenüber Japan: Wenn man das Land an die Japaner verkauft, dann besitzen sie es, ob man will oder nicht. Und Menschen, die etwas besitzen, machen damit, was sie wollen. So läuft das nun mal.
    Ich ging ins Schlafzimmer und zog mich um. Auf dem Nachtkästchen lagen die Fotos vom Kindergeburtstag meiner Tochter, die ich gerade sortiert hatte, als alles anfing. Auf den Bildern sah sie ganz anders aus als heute, die Fotos stimmten nicht mehr mit der Wirklichkeit überein. Ich hörte blechernes Gelächter aus dem Fernseher im Nebenzimmer. Früher hatte ich geglaubt, daß im großen und ganzen alles in Ordnung sei. Aber es war nicht alles in Ordnung.
    Ich ging ins Zimmer meiner Tochter. Ich betrachtete ihr Bettchen und die Bettwäsche mit den Elefanten darauf. Ich dachte daran, wie sie aussah, wenn sie schlief, so vertrauensvoll, auf dem Rücken liegend, die Arme über den Kopf geworfen. Ich dachte daran, wie sehr sie darauf vertraute, daß ich ihre Welt für sie einrichtete. Und ich dachte an die Welt, in die sie hineinwachsen würde. Und als ich anfing, ihr Bett zu machen, packte mich eine tiefe Besorgnis.
    ABSCHRIFT DER AUFZEICHNUNG VOM 15. MÄRZ (99)
    Befrager: Okay, Pete, ich glaube, das reicht. Oder wollen Sie noch etwas sagen?
    Peter J. Smith: Nein, das ist alles.
    B.: Ich habe gehört, daß Sie den Dienst im Sonderdezernat quittiert haben.
    P.J.S. : Ja, das stimmt.
    B.: Und Sie haben Chief Olson schriftlich den Vorschlag gemacht, die Ausbildung der für Fernost zuständigen Kontakt-Officers zu ändern. Sie sagten, die Verbindung mit der Gesellschaft für japanisch-amerikanische Freundschaft soll

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