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Nippon-Connection

Nippon-Connection

Titel: Nippon-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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ganz anders aus; durch die großen Fenster strömte von allen Seiten das Sonnenlicht herein, und die benachbarten Wolkenkratzer wirkten trotz des Smogs ganz nahe.
    Als ich nach oben blickte, sah ich, daß die Überwachungskameras von der Decke und den Wänden entfernt worden waren. Den rechten Konferenzraum, in dem Cheryl Austin gestorben war, hatte man neu eingerichtet. Die schwarzen Möbel waren verschwunden. Arbeiter stellten gerade einen hellen Holztisch und neue, beige Stühle auf. Der Raum wirkte völlig verändert.
    An der anderen Seite des Atriums fand im großen Konferenzsaal gerade eine Besprechung statt. Durch die Glaswände fiel das Sonnenlicht auf etwa vierzig Leute, die zu beiden Seiten eines langen, mit grünem Filz bezogenen Tisches saßen: auf der einen Seite Japaner, auf der anderen Amerikaner. Jeder hatte einen säuberlich geordneten Stapel Unterlagen vor sich aufgebaut. Unter den Amerikanern erkannte ich den Anwalt Bob Richmond.
    Connor, der neben mir stand, stöhnte.
    »Was ist?«
    »Das Samstagstreffen, kōhai.«
    »Sie meinen, das ist jenes Samstagstreffen, von dem Eddie gesprochen hat?«
    Connor nickte. »Die Konferenz, die den Verkauf von MicroCon besiegelt.«
    Vor den Aufzügen saß eine Empfangsdame. Sie beobachtete uns eine Weile, dann sagte sie: »Kann ich Ihnen helfen, Gentlernen?«
    »Nein, danke«, sagte Connor. »Wir warten auf jemanden.«
    Ich runzelte die Stirn. Von dort, wo wir standen, konnte ich im Konferenzraum deutlich Ishigura sehen. Er saß auf der japanischen Seite nahe der Tischmitte und rauchte eine Zigarette. Der Mann rechts neben ihm beugte sich zu ihm hinüber und flüsterte ihm etwas zu. Ishigura nickte lächelnd.
    Ich blickte Connor an.
    »Warten wir ab!«
    Mehrere Minuten vergingen, dann lief ein junger japanischer Assistent quer durchs Atrium und betrat den Konferenzraum. Drinnen ging er langsamer weiter, umrundete zaghaft den Tisch und blieb kurz vor der Schmalseite hinter dem Stuhl eines eleganten grauhaarigen Herrn stehen. Er beugte sich zu dem älteren Mann hinunter und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    »Das ist Iwabuchi«, sagte Connor.
    »Wer ist das?«
    »Der Leiter von Nakamoto America. Sitz in New York.«
    Iwabuchi nickte dem Assistenten zu und stand auf. Der junge Mann rückte den Stuhl für ihn beiseite. Iwabuchi schritt die Tischseite der japanischen Unterhändler ab. Einem der Männer strich er im Vorübergehen leicht über die Schulter. Er ging bis zur anderen Schmalseite, öffnete die Glastür und trat hinaus auf eine hinter dem Konferenzsaal liegende Terrasse.
    Wenige Sekunden später stand der zweite Mann auf und ging.
    »Moriyama«, sagte Connor, »Leiter der Niederlassung in Los Angeles.«
    Auch Moriyama ging auf die Terrasse hinaus. Die beiden Männer standen im Sonnenlicht und rauchten. Der Assistent trat zu ihnen und sprach hastig auf sie ein. Moriyama hörte aufmerksam zu, dann wandte er sich ab. Der Assistent blieb stehen.
    Kurz darauf drehte Moriyama sich wieder zu dem jungen Mann um und sagte ihm etwas. Der Assistent verbeugte sich rasch und kehrte in den Konferenzsaal zurück, wo er auf einen dunkelhaarigen Mann mit Schnurrbart zuging und ihm etwas ins Ohr flüsterte.
    »Shirai«, sagte Connor. »Verantwortlich für die Finanzen.«
    Auch Shirai stand auf, ging aber nicht zur Terrasse, sondern öffnete die Tür zum Atrium, durchquerte dieses und verschwand in einem Büroraum an der gegenüberliegenden Seite der Etage.
    Im Konferenzsaal ging der Assistent nun auf einen vierten Mann zu, den ich als Yoshida, den Chef von Akai Ceramics, wiedererkannte. Auch Yoshida stahl sich aus dem Raum und kam ins Atrium heraus.
    »Was ist da eigentlich los?« fragte ich Connor.
    »Sie distanzieren sich. Sie wollen nicht dabei sein, wenn es passiert.«
    Ich warf einen Blick zur Terrasse hinüber und sah die beiden Japaner draußen lässig durch eine Tür in der gegenüberliegenden Wand verschwinden.
    »Auf was warten wir denn noch?« wollte ich von Connor wissen.
    »Geduld, kōhai!«
    Der Assistent verschwand. Die Besprechung im Konferenzsaal wurde fortgeführt. Im Atrium zog Yoshida den jungen Mann zu sich heran und flüsterte ihm etwas zu.
    Der Junge kehrte in den Konferenzsaal zurück.
    »Hm«, sagte Connor.
    Diesmal ging der Assistent zur amerikanischen Tischseite und flüsterte Richmond etwas ins Ohr. Richmonds Gesicht konnte ich nicht sehen, weil er mit dem Rücken zu uns saß, aber er zuckte deutlich zusammen. Er lehnte sich zurück, drehte den

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