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Nix als Ärger mit dem Kerl!

Nix als Ärger mit dem Kerl!

Titel: Nix als Ärger mit dem Kerl! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt
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erzählt, und du hast Roger gezeigt, wie man Holunderflöten baut. Er hat es mir erzählt."
    "Stimmt." Wieder klang Sehnsucht in Dorothés Stimme. "Und ich hoffe sehr, dass du ihm zeigst, wie man Stinkbomben baut und Reißzwecken-Lehrerfallen versteckt, damit Roger nicht total verknöchert, bevor er auch nur eine Minute Spaß hatte."
    "Mache ich, Tantchen", versprach Wilma treuherzig. Sie hätte gerne noch mehr über ihre Nachbarn erfahren, aber die alte Dame wechselte das Thema, offensichtlich nicht bereit, weitere Auskünfte zu geben.
    So beließ es Wilma dabei und konzentrierte sich auf die Dinge, die Tante Dorothé äußerst amüsant zu berichten wusste.

8. Kapitel
    Die Handwerker hatten Wort gehalten. Das Gästebad war fertig. Gestern hatte die Putzfrau den ganzen Tag damit zugebracht, die gesamte Villa von den Spuren der umfangreichen Umbauarbeiten zu reinigen. Jetzt erstrahlte alles in neuen, sauberen Glanz und wunderbare Ruhe erfüllte die Räume.
    Wunderbare Ruhe? Wilma hatte diesen Gedanken kaum zu Ende gedacht, da ertönte draußen ein markerschütternder Schrei. Wie von der Tarantel gestochen Schoss sie von ihrem Stuhl hoch und stürzte ans Fenster.
    Drüben im Nachbargarten stand der kleine Roger und klammerte sich am Treppengeländer fest, während sein Vater unnachgiebig an ihm herumzerrte.
    Der Kleine schien sich vor irgendetwas panisch zu fürchten. Obwohl ihn Wilma von ihrem Platz am Fenster nur undeutlich erkennen konnte, spürte sie förmlich die Not des Kindes. Entschlossen verließ sie das Esszimmer und lief in ihren Garten hinaus, um nachzusehen, was sich auf dem Nachbargrundstück abspielte und notfalls einzugreifen.
    Sie brauchte keine langen Vermutungen anzustellen. Als sie auf die Terrasse hinaustrat, erkannte sie sofort, was sich abspielte.
    Droste hatte am Zaun, zwischen den Sommerastern gegraben. Jetzt stand sie mit hängender Zunge da und sah zu dem Jungen hinüber, der sich immer noch am Treppengeländer festhielt.
    "Du wirst jetzt mitkommen!" hörte Wilma die strenge Stimme des Vaters. "Deine alberne Angst vor Hunden gewöhne ich dir jetzt ein und für alle mal ab!"
    "Nein, nein, nein!" Roger war hysterisch vor Angst. Sein kleines Gesichtchen war knallrot angelaufen, ja, die Haare standen ihm buchstäblich zu Berge, während er sich mit allen Kräften gegen das Ansinnen seines Vaters zur Wehr setzte.
    Wilma stieß einen Pfiff aus, auf den Droste umgehend kehrt machte und zu ihr gerannt kam. Schwanzwedelnd blieb sie vor Wilma stehen und sah sie erwartungsvoll an.
    "Lassen Sie den Hund hier!"
    Es dauerte einen Moment, ehe Wilma begriff, dass der Nachbar mit ihr sprach. Was heißt "sprach"! Er erteilte ihr einen Befehl!
    Da war dieser Mensch aber an die verkehrte Adresse geraten. Wütend fuhr Wilma herum und Schoss einen giftigen Blick über den Zaun.
    "Wie belieben?" Der süße Klang ihrer Stimme täuschte über ihre wahre Gemütsverfassung hinweg.
    Der Nachbar richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Mit gestrafften Schultern kam er näher und blieb schließlich am Zaun stehen.
    "Ich sagte, dass Sie Ihren Hund ruhig im Garten lassen sollen", wiederholte er, doch es klang jetzt etwas verbindlicher. "Mein Sohn hat eine derart alberne Angst vor beinahe allen Tieren entwickelt, dass es höchste Zeit wird, sie ihm abzugewöhnen."
    "Und dazu soll ausgerechnet mein Hund dienen?"
    Wilma zog die Brauen zusammen. Auch sie hatte sich dem Zaun genähert. Mit Erstaunen stellte sie fest, dass ihr Nachbar im Grunde ein gutaussehender Mann war. Wenn er bloß nicht so grimmig dreinblicken würde!
    "Ich finde die Idee nicht gut", wies sie das Ansinnen ab. "Erstens wird sich die Angst Ihres Sohnes nur noch verstärken, wenn Sie ihn zwingen, sich mit Droste anzufreunden und zweitens finde ich es reichlich unverantwortlich, das Kind einfach auf meinen Hund loszuscheuchen. Sie kennen Droste doch gar nicht. Sind Sie sicher, dass sie nicht beißt?"
    Ihre Worte schienen den Nachbarn nicht sonderlich zu beeindrucken.
    "Ich habe früher selber jahrelang Schäferhunde gehalten", erwiderte er unfreundlich. "Glauben Sie mir, ich erkenne genau, welche Tiere aggressiv sind und welche nicht. Ihr Hund ist lammfromm. Der lässt wahrscheinlich jeden Einbrecher ins Haus, solange dieser nur freundlich lächelt."
    Mit dieser Bemerkung brachte er Wilma in einen Zwiespalt. Zum einen ärgerte es sie, dass dieser Mann recht hatte. Zum anderen hätte sie ihm gerne widersprochen, doch sie wollte Drostes wirklich gutmütigen

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