Nix als Ärger mit dem Kerl!
mir geschehen ist. Und auch ich wollte nicht noch einmal den Schmerz einer hoffnungslosen, enttäuschten Liebe durchleiden müssen."
Hier unterbrach ein Seufzer Simons Ausführungen. Er drehte den Kopf und presste seine Lippen auf Wilmas duftendes Haar.
"Ich hielt meinen Schwur. Aber dann kamst du", fuhr er schließlich fort. "Ich versuchte zwar, mich eisern an meine Vorsätze zu klammern, mir einzureden, dass Liebe nur ein Wort ist, das Romantiker verklären. Aber dann bist du in mein Büro gestürmt und hast mich ohne Vorwarnung geküsst. Und da brach mein ganzer schöner Zaun, den ich um mein Herz errichtet hatte, mit einem Mal zusammen."
"Gott sei Dank!" Wilma küsste ihn rasch auf die Wange. "Ohne Zaun gefällst du mir besser."
Simon drückte sie ganz fest an sich.
"Ach, Liebling, ich möchte dich am liebsten nie wieder loslassen."
Ein zaghaftes Klopfen unterbrach das zärtliche Geplänkel. Langsam, ganz behutsam wurde die Tür aufgezogen und dann tappte Roger ins Zimmer. Das Mondlicht ließ seinen sonnengelben Schlafanzug weiß leuchten. Er sah aus wie ein süßes, kleines Nachtgespenst.
"Papa, Wilma?" Roger blieb vor dem Bett stehen. "ich kann nicht schlafen."
"Du kannst nicht schlafen?" Simon streckte die freie Hand nach ihm aus. "Komm her, mein Junge. Erzähle mal, weshalb kannst du nicht schlafen?"
Roger kam zu ihm gelaufen und streckte sich neben seinem Vater auf dem Bett aus.
"Ich kann nicht schlafen, weil ich mich die ganze Zeit frage, ob Wilma jetzt bei uns bleibt." Er richtete sich auf, um seinem Vater etwas ins Ohr zu flüstern.
"Frag sie doch", lachte Simon leise, als sich Roger wieder ausstreckte.
"Nein, du." Roger verschränkte die Arme vor der Brust.
"Was wollt ihr fragen?" erkundigte sich Wilma neugierig.
Vater und Sohn wechselten einen schnellen Blick miteinander, dann drehte sich Simon zu ihr herum.
"Also gut, ich werde für meinen Sohn sprechen." Noch ein rascher Blick zu Roger, der eifrig nickte. "Frau Wilma Bogner, ich frage Sie im Namen meines Sohnes, ob Sie seine Stiefmutter werden möchten."
Jetzt fasste sich auch Roger ein Herz.
"Und ich frage für meinen Papa, ob du seine Frau werden möchtest?" trompetete er los. "Wir haben dich nämlich beide schrecklich lieb, weißt du und möchten, dass du immer bei uns bleibst."
Da konnte Wilma nicht widerstehen.
"Bei zwei so romantischen Anträgen kann ich einfach nicht nein sagen!" rief sie glücklich. "Ich sage mit Freunden 'ja'!"
"Hurra!" Roger sauste aus dem Bett und begann wie ein Gummiball im Zimmer herumzuhüpfen. "Wir heiraten, wir heiraten, wir heiraten!"
"Aber jetzt schlafen wir erst mal", unterbrach Simon den Freudentanz seines Sohnes. "Ab mit dir, auf dein Zimmer. Und dann Licht aus, unter die Decke und Matratzenhorchdienst antreten."
"Aye. Aye, Kapitän." Roger salutierte, dann hüpfte er aus dem Zimmer.
"Willst du wirklich zwei so verrückte Typen ein Leben lang um dich haben?" fragte Simon leise, nachdem Roger das Zimmer verlassen hatte.
"Ja", flüsterte Wilma selig. "Und ich hoffe, es werden noch mehr."
Da zog sich der Mond ganz schnell eine Wolke heran, hinter der er sich verstecken konnte. Es war ihm nämlich langsam peinlich, ständig in das Schlafzimmer des glücklichen Paares zu starren.
Über die Autorin
Edna Schuchardt, vielen Leserinnen und Lesern besser als Ednor Mier bekannt, geboren in Berlin, wollte eigentlich Sängerin werden. Um ihr Studium zu finanzieren, schrieb sie Kurzgeschichten für verschiedene Illustrierte und eine große Berliner Tageszeitung. Nach einem turbulenten Jahr in London, diversen Auftritten mit einer Band und einigen Jahren als ‚Familienmanagerin’ wandte sie sich ganz dem Schreiben zu. Seit 1986 arbeitet sie als freie Autorin für verschiedene deutschsprachige Verlage und hat in dieser Zeit über 400 Romane, Kurzgeschichten und Reportagen veröffentlicht. In Zusammenarbeit mit dem Verlag Klarant, siehe http://www.klarant.de/ebooks, sind weitere spannende EBooks vom Edna Schuchardt erschienen.
Weitere Informationen über die Schriftstellerin erfahren Sie unter
http://www.ednormier.de
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