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Nix als Ärger mit dem Kerl!

Nix als Ärger mit dem Kerl!

Titel: Nix als Ärger mit dem Kerl! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt
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wunderschöne Stuckfassade der Villa sah. Das Haus war wirklich ein Schmuckstück, gut erhalten und gepflegt. Ebenso der Garten, den Tante Dorothé mit aller Liebe gehegt und gepflegt hatte.
    Wilma wollte alles so belassen wie es die Tante vor Jahren angelegt hatte. Nur einen Teich mit vielen Sumpfpflanzen und mehreren, unterschiedlich hohen Sprudelsteinen plante sie demnächst von einer Gartenbaufirma einrichten zu lassen. Die Steine lagen bereits auf der Terrasse. Schlanke Basaltsäulen, die Wilma extra aus einem Steinwerk aus der Eifel geholt hatte.
    René Chartas, eine befreundete Bildhauerin war gerade dabei, zwei Skulpturen anzufertigen, die Wilma unter den alten Bäumen aufstellen wollte. So würde aus dem schönen, etwas verträumt wirkenden Garten mit dem herrlichen alten Baumbestand nach und nach eine kleine Insel aus Kunst und Natur werden, auf der Wilma hoffte, die nötige Ruhe zu finden, die sie brauchte, um neue Ideen für ihre Romane und Drehbücher zu entwickeln.

2. Kapitel
    Der Nachbarsjunge stand am Zaun und sah mit großen Augen auf Droste, die sich schwanzwedelnd näherte. Man sah dem Kleinen an, dass er sich vor der großen Schäferhündin fürchtete. Obwohl der hohe Zaun zwischen ihm und dem Tier stand, wich der Knabe angstvoll zurück, als Droste stehenblieb und ihn ansah.
    Wilma versuchte, den starren Blick des Kindes zu ignorieren.
    "Hallo Nachbar", grüßte sie den Jungen betont fröhlich. "Heute keine Schule?"
    Der Knabe schüttelte nur stumm den Kopf, ohne den Hund aus den Augen zu lassen.
    "Beißt der?" fragte er schließlich mit hoher, dünner Stimme, in der die nackte Panik schwang.
    Wilma seufzte unterdrückt.
    "Aber Schatz, das habe ich dir doch schon x-mal gesagt", begann sie vorsichtig. "Droste hat noch nie jemanden gebissen. Sie ist froh, wenn du ihr nichts tust."
    Der Junge machte einen zögernden Schritt vorwärts, stockte jedoch in der Bewegung und wich erneut zurück. Und dann fuhr er herum und floh ins Haus, so schnell ihn seine Beine trugen.
    Wilma sah ihm kopfschüttelnd hinterher. Der Junge tat ihr leid. Sie schätzte ihn auf ungefähr sieben, acht Jahre, wobei sie sich allerdings auch täuschen konnte, denn er war ein dürres, blasses Kerlchen, das nach Wilmas Meinung für mindestens sechs Wochen an die See geschickt und aufgepäppelt werden sollte.
    Er sprach selten, und wenn er sich mal im Garten aufhielt, dann saß er am liebsten unter dem großen Kirschbaum an der Terrasse und träumte vor sich hin.
    Eine Mutter schien er nicht zu haben. Oder anders ausgedrückt, sie schien nicht in der Nachbarvilla zu leben. Vielleicht war sie verstorben oder die Eltern des Jungen waren geschieden.
    Auch Freunde, die ihn besuchten, sah sie nie. Als Wilma den Knaben bei ihrem Einzug am Zaun stehen sah, hatte sie erwartet, jeden Nachmittag kreischende Kinderhorden durch den Nachbarsgarten toben zu sehen. Aber das Gegenteil war der Fall.
    Die benachbarte Villa stand wie ausgestorben in dem gepflegten Garten. Keine Stimmen, keine Musik und leider auch niemals ein fröhliches Kinderlachen, schallten aus dem Haus. Nur unnatürliche Stille, die Wilmas Misstrauen weckte.
    Ja, es schien ihr zuweilen sogar, dass die Vögel, die sonst überall in den Bäumen hockten und ihre fröhlichen Lieder piepsten, das Nachbargrundstück mieden. Aber das war natürlich nur eine Täuschung – trotzdem – irgendetwas stimmte nicht dort drüben.
    Ich muss unbedingt versuchen, mit dem Jungen Kontakt zu knüpfen, dachte Wilma, während sie ihr eigenes Grundstück betrat.

3. Kapitel
    Die Handwerker waren gerade dabei, die Badewanne zu setzen. Droste weigerte sich, die Villa zu betreten und verzog sich in den hinteren Teil des Gartens, um ein bisschen zwischen den Rosenstöcken zu graben, was Frauchen überhaupt nicht schätzte, aber der Hündin einen riesen Spaß machte.
    "Du hast recht, Droste", murmelte Wilma, als sie die Hündin davon trotten sah. "Das Wetter ist viel zu schön, um im Büro zu hocken."
    Sie schnappte sich ihre Unterlagen, klemmte das Notebook unter den Arm und ging auf die Terrasse hinaus, wo sie, unter dem bunten Schirm sitzend, in Ruhe arbeiten konnte.
    Es dauerte eine Weile, ehe Wilma spürte, dass sie beobachtet wurde. Sie nahm die Finger von der Tastatur und wandte den Kopf. Da stand der Junge und sah starr über den Zaun zu ihr herüber.
    Wilma lächelte ihn freundlich an.
    "Magst du herüberkommen?"
    Er zögerte. Seine Blicke suchten Droste, die zwischen den Rosenstöcken

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