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Nixenjagd

Nixenjagd

Titel: Nixenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, ich hätte es getan«, flüsterte sie und starrte auf ihre Füße . »Du fühlst dich schuldig an dem, was Katrin passiert ist? « Franziska zuckte nur mit den Schultern . »War Paul Römer auch im Wasser? « »Paul? « Der Name schien eine heftige Reaktion auszulösen. Petra Gerres bemerkte zwei rote Flecken auf den Wangen des Mädchens . »Nein, der war nicht dabei. « »Bist du sicher? « »Ja. Wir sind alle zusammen über den Platz zum Wasser gegangen, da hätte ich ihn gesehen. « Kommissarin Gerres sah das Mädchen nachdenklich an. Si e hatte elegant gezeichnete Lippen und eine schmale Nase. Di e hohen Wangenknochen und die schräg gestellten Augen mi t den langen Wimpern gaben ihrem Gesicht etwas Edles . Franziska konnte fühlen, wie ihre Wangen zusehends röte r wurden. Was würde diese Polizistin jetzt denken ? »Willst du was trinken? « »Nein, danke. «
    »Entschuldige mich bitte. Ich brauche meinen Drei-Uhr-Kaffee. « Die Polizistin stand auf, drückte die Pause-Taste des Aufnahmegeräts und ging hinaus, was Franziska Zeit gab, sich wiede r zu sammeln. Sie sah sich um. Das Büro, in dem sie saß, verfügt e über zwei Schreibtische und war weiß gestrichen. An den Wänden hingen Fotos von Menschen. Vermisste, Gesuchte, Mordopfer ungeklärter Fälle. Würde auch Katrins Bild bald da hängen ? Mit einem Becher in der Hand, auf dem die Aufschrift Ic h Chef – Du nix prangte, kam die Kommissarin zurück. Franziskas Wangen hatten wieder ihre normale Farbe angenommen . »Wo war Katrin vor dem Schwimmen? « »Keine Ahnung«, schwindelte Franziska. »Mir war nicht gut, ic h habe mich in mein Zelt gelegt. « »Wie viel Alkohol hattest du an dem Abend getrunken? « »Ich? Äh... schon so einiges. Mir ist irgendwann schlecht geworden. Danach habe ich mich hingelegt. Als mich die andere n geweckt haben, zum Nachtschwimmen, ging es mir aber scho n wieder besser. « »Aber ganz nüchtern warst du nicht. « »Nein. Das war vermutlich keiner von uns. « »Hast du gewusst, dass Katrin die meiste Zeit des Abends mi t Paul im Zelt verbracht hat?«, fragte Petra Gerres . Franziska begann, ihre Hände zu kneten, und meinte: »Na ja , also, Robert hat so eine Bemerkung gemacht, am Feuer. « »Was für eine Bemerkung? « Oh, Mist! Warum hatte sie denn nicht den Mund gehalten ? »Dass sie eine Schlampe sei und so. Aber er war wirklich scho n sehr betrunken, als er das sagte. « »Er war also eifersüchtig. «
    »Kann sein. Aber er hat sich ganz gut getröstet, mit Silke Meyer. « Franziska registrierte beunruhigt, wie sich die Kommissari n Notizen machte . »Wann hat Robert diese Bemerkung gemacht? « »Irgendwann. Bevor mir schlecht wurde und ich gegangen bin. « »Hattest du Krach mit Katrin? Wegen diesem Paul? « Bingo, dachte Petra Gerres, als sie sah, wie Franziska erneut errötete und ihrem Blick auswich. Das Mädchen erinnerte di e Kommissarin ein wenig an sie selbst in diesem Alter: ein weni g schüchtern, gewissenhaft, voller Selbstzweifel. Sie unterdrückte ein Lächeln . »Sie meinen, ich hätte auch ein Motiv für einen Mord gehabt« , trat Franziska die Flucht nach vorn an . »Auch? Wer hatte denn deiner Meinung nach noch eines?« , fragte die Kommissarin zurück . »Niemand«, sagte Franziska hastig . »Aber du hast auch gesagt. « Franziska schüttelte nur stumm den Kopf. Ihr war zum Platze n heiß, sie wollte nur noch hier raus. Sie beschloss, von nu n nichts mehr zu sagen. Sie machte alles immer schlimmer, mi t jedem Wort . »Hatte Katrin Feinde? « Es klang wie eine dieser Standardfragen aus den Fernsehkrimis: Wo waren Sie am Montag zwischen acht und zehn Uhr ? Hatte Ihr Ehemann Feinde ?
    »Nein, sie hatte natürlich keine Feinde«, sagte Franziska un d musste trotz allem ein Grinsen unterdrücken . »Wieso natürlich? « »Weil sie nett und beliebt war. Sie hat keinem was getan. « »Sie war hübsch. Sie hatte Affären mit Jungs. Da muss es doc h automatisch Konkurrentinnen geben, Rivalinnen, enttäuschte Liebhaber«, hielt die Kommissarin dagegen. Silke, dachte Franziska, und ich...und Robert... »Jedenfalls kenne ich niemanden, der sie deswegen umbringen würde«, antwortete Franziska mit Überzeugung. Die Kommissarin schüttete Milch in ihren Kaffee. »Was glaubst du denn, was geschehen ist?«, fragte sie, nachdem sie einen Schluck getrunken hatte. »Keine Ahnung. In der Zeitung stand was von Mord. Wie soll denn das passiert sein?«, fragte nun Franziska und dachte

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