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abend sah das aber völlig
anders aus, als du meiner Freundin an den Arsch gepackt hast
„War ich nicht. War der Albino.
Ich hab ihm gesagt, er soll mit dem Scheiß aufhören.“
„Stimmt. Ist auch nicht so
wichtig. Gehn wir rein. Weiterreden.“
Bébert setzt sich auf einen
hier üblichen Sessel, in dem vorher wohl algerische Zitrusfrüchte waren. Ich
bau mich vor dem Früchtchen auf.
„So, du wirst mir jetzt
Informationen über dieses Mädchen liefern, Kumpel. Und zwar schnell und
vollständig.“
Er schüttelt den Kopf.
„Wenn Sie sich da mal nicht
irren. Ich kenn die Kleine gar nicht.“
„Hat die keinen Namen?“
„Doch. Christine. Weiter hab
ich nicht gewühlt.“
„Tja, dann werden wir wohl
zusammen wühlen müssen. Also, Christine. Und weiter?“
„Keine Ahnung.“
„Hast du ihre Taschen nicht
durchsucht?“
„Bin doch kein Flic.“
Das überhöre ich.
„Da mußte irgendwas drin sein,
in der Tasche“, denke ich laut.
Ich seh zum Bett rüber.
„Sie hat sie unbedingt
mitnehmen wollen.“
„Mehr kann ich Ihnen nicht
sagen.“
„Oh, doch! Bestimmt.“
„Außerdem reicht’s mir jetzt.
Würd Ihnen gerne mehr erzählen. Aber was ich weiß, das macht Sie auch nicht
viel schlauer.“
„Erzähl erst mal.“
„Also gut. Sie ist jetzt genau
fünf Tage hier. Hab sie auf der Foire du Trône getroffen, zusammen mit
der Clique. Sie war alleine, schien sich mächtig zu langweilen. Wir haben sie
angequatscht, wie üblich. Sie hätten sehen müssen, wie die uns Bescheid gesagt
hat! War aber nur Schau. Nach ‘ner Weile ist sie mit uns weitergezogen. So!“
„Wieso ,so’?“
„Na ja, ,so’ eben!“
„Was heißt das? Daß du sie dir
als Boß geschnappt hast und mit ihr ins Bett gegangen bist?“
„Genau das. Am selben Abend
noch. War gar nicht so einfach, aber das konnte ich mir doch nicht entgehen
lassen, oder? Wir haben uns also hierher verdrückt, denn... wie das so ist:
jemanden mit aufs Hotelzimmer nehmen, ist verboten.“
„Im Prinzip. Aber ‘ne Menge
Portiers drücken ‘n Auge zu.“
„Meiner gehört nicht zur Menge.
Er ist darin pingelig. Hatte zwei- oder dreimal Ärger deswegen. Jetzt paßt er
auf wie’n Schießhund.“
„So ‘n Pech.“
„Nicht unbedingt. Sie werden
sehen. Also, Hotel kam nicht in Frage, wir gehen hierher...“
„Gib mir mal die Adresse des
Hotels.“
Er gibt sie mir und fährt fort:
„Und das Lustige daran... Jetzt
werden Sie verstehen, warum das mit dem Hotel gar nicht so’n Pech war... Wenn ich sie ins Hotel mitgenommen hätte, wäre nichts gelaufen. Sie
wär gar nicht erst mitgegangen.“
„Ach!“
„Ja. Am nächsten Tag hab ich
nämlich meinem Hotelwirt erklärt, daß ich mit ‘ner Frau zusammenleben will und
ob ich nicht... usw. Da sagt er: ‘ne wilde Ehe, das ist was anderes, als
irgendeine heimlich abzuschleppen, die vielleicht Ärger hat mit den Flics. Und
wenn die Papiere in Ordnung wär’n, hätte er nichts dagegen. Würde nur die Miete
erhöhen, ‘n paar Sou. Ich erzähl das Christine. Aber
die sagt: Nein, nicht ins Hotel. Auf gar keinen Fall. Ich fühl mich hier
sauwohl. Bißchen bescheuert, hm?“
„Oder Ärger mit den Flics.
Daran hast du nicht gedacht?“
„Hm... na ja, vielleicht; aber nicht
lange. War nicht mein Bier. Und ich wollte so’n Mäuschen dadurch nicht
verlieren. Denn so eine“, fügt er bitter hinzu und sieht mich schräg an, „so
eine find ich nie wieder.“
Er träumt vor sich hin. Denkt
wohl an die entgangenen Sinnesfreuden. Ich versteh ihn. Diese Christine...
bessere Figur als ‘ne Königin, hübsches Gesicht, herrliche Beine, Brüste zum
Verrücktwerden...
Ich reiß ihn aus seinen
Träumen. Vielleicht träumt er auch gar nicht. Vielleicht hat er mir nur was
vorgelogen und holt jetzt Luft oder wartet auf neue Ideen. Würde mich aber
wundern, offen gesagt. Er ist eine Großschnauze, ein Möchtegern-Boß, einer, der
vielleicht aus Scheiße Geld machen will. Aber keiner, der sich Geschichten
ausdenken kann, einfach so, für mich. Man muß sich nur seinen intelligenten
Gesichtsausdruck ansehen. Nein, das Ganze ist wohl etwa so abgelaufen, wie er’s
mir erzählt hat.
„Nein, so bald wirst du so eine
nicht wieder finden“, sage ich. „Weiß nicht, ob dir das aufgefallen ist; aber
der Klunker an ihrem Finger war nicht aus Glas. Und ihre Kleidung... elegant,
teuer. Bestimmt nicht von der Stange.“
Er seufzt.
„Und drunter auch! Hab mich
davon überzeugt. Meinen Sie, der Stein war
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